In der US-Autoindustrie sind die Roboter-Installationen gestiegen. Allerdings wird der Großteil der Roboter nach Angaben der Branchenvereinigung IFR importiert.
Die Automobilindustrie ist der Hauptabnehmer von Robotern in den USA.
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Steht derzeit die US-Zollpolitik unter US-Präsident Donald Trump und deren Auswirkungen auf die Autoindustrie und -produktion im Fokus der Diskussion, zeichnet sich bereits seit vergangenem Jahr ein Trend in der US-Autoindustrie ab. So investiert diese verstärkt in Robotik und Automation. Die Zahl der in der US-Automobilindustrie installierten Industrieroboter ist 2024 im auf insgesamt rund 13.700 Einheiten gestiegen, was ein Plus von 10,7 % bedeutet. Das zeigen vorläufige Ergebnisse der International Federation of Robotics (IFR).
"Die Automobilindustrie in den USA zählt zu den fortschrittlichsten Produktionsstandorten: Bei der Roboterdichte, also dem Verhältnis von Robotern zu Fabrikarbeitern, liegen die USA weltweit an fünfter Stelle, gleichauf mit Japan und Deutschland und vor China", sagt Takayuki Ito, Präsident der International Federation of Robotics. "Das ist ein großer Modernisierungserfolg. In anderen Schlüsselbereichen der Fertigungsautomation bleiben die Vereinigten Staaten jedoch hinter ihren Wettbewerbern zurück."
Roboterdichte: China an Deutschland und Japan vorbeigezogen
Denn in China erreichen Robotik und Automation inzwischen alle Ebenen der Produktion. Das zeige sich laut IFR an der hohen Roboterdichte von 470 Robotern pro 10.000 Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe – die dritthöchste Quote 2023 weltweit. China habe damit mittlerweile Deutschland und Japan übertroffen. Hingegen würden die Vereinigten Staaten mit einer Roboterdichte von 295 Robotern pro 10.000 Beschäftigte nur an zehnter Stelle der weltweit am stärksten automatisierten Fertigungsländer rangieren.
Die Automatisierung in den USA konzentriert sich sehr stark auf den Automobilsektor: Rund 40 % aller neuen Industrieroboterinstallationen im Jahr 2024 seien laut IFR auf die Automobilindustrie entfallen – gefolgt von der Metall- und Maschinenbauindustrie mit 3.800 Einheiten und 11 % Marktanteil. Die US-amerikanische Elektro- und Elektronikindustrie komme mit 2.900 installierten Einheiten auf einen Marktanteil von 9 %.
Roboter meist aus dem Ausland
Die meisten Industrieroboter in den USA werden aus Übersee importiert – nur wenige Hersteller würden in den Vereinigten Staaten produzieren, so die IFR. Weltweit stammen 70 % der installierten Einheiten aus den vier Herstellerländern: Japan, China, Deutschland und Südkorea.
Innerhalb dieser Gruppe seien die chinesischen Hersteller laut IFR am dynamischsten. Innerhalb von fünf Jahren (2019 bis 2023) sei es den Produzenten aus dem Reich der Mitte gelungen, die gefertigten Stückzahlen auf dem riesigen Heimatmarkt mehr als zu verdreifachen. Damit würden sie bei der Fertigungskapazität weltweit an zweiter Stelle hinter Japan liegen. Der Erfolg Chinas basiere laut IFR dabei auf einer nationalen Robotik-Strategie. Zwischen 2021 und 2023 habe das produzierende Gewerbe in China jährlich rund 280.000 Einheiten installiert. Zum Vergleich: Die Vereinigten Staaten hätten im Jahr 2024 insgesamt 34.300 Industrieroboter installierten.