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06.01.2025 | Influencer Marketing | Im Fokus | Online-Artikel

KI-Creators mischen die Karten neu

verfasst von: Johanna Leitherer

3 Min. Lesedauer

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Die Influencer-Welt ist längst mehr als glamouröse Posts und strahlende Gesichter. Ein Report macht deutlich: Die Branche wird immer professioneller und anspruchsvoller. KI-Influencer bringen zusätzliche Dynamik.

Influencer-Marketing ist ein lukrativer, aber zunehmend umkämpfter Markt. Beispielsweise gewinnen virtuelle Influencer, also digital erschaffene Persönlichkeiten, im Social-Media-Bereich zunehmend an Bedeutung. Die KI-Influencerin Aitana Lopez etwa, die von der spanischen AI-Agentur The Clueless entwickelt wurde, generiert monatlich bis zu 10.000 Euro Einkommen, wie das Online-Magazin Euronews berichtet.

Unternehmen erkennen das Potenzial dieser digitalen Figuren und setzen sie verstärkt in Marketingkampagnen ein. So hat die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) kürzlich "Emma", eine KI-generierte Influencerin, als neue Markenbotschafterin für das Reiseland Deutschland vorgestellt, schreibt das Online-Magazin Meedia. Der Einsatz solcher KI-Creators wirft ethische Fragen auf, insbesondere hinsichtlich Authentizität und Transparenz im Influencer-Marketing.

KI-Creators als Bedrohung?

Künstlich generierte Influencer, die mit Millionenpublikum und Werbedeals beeindrucken, werden von den meisten echten Influencern allerdings kaum als Bedrohung wahrgenommen. Für eine Studie hat die Influencer-Agentur Netzschreier 264 deutsche Content Creators zu verschiedenen Themen in ihrer Branche befragt. Demnach sehen 81,4 Prozent der interviewten Creators KI-Influencer als geringe oder sehr geringe Herausforderung an. Noch gelassener bewerten Influencer mögliche Regulierungen oder Verbote von Social-Media-Plattformen: Hier sehen 86,7 Prozent kein großes Risiko.

Zwar betrachtet die große Mehrheit der Befragten KI-Influencer nicht als direkte Konkurrenz. Doch besonders durch den Aufstieg von Tik Tok hat sich die Zahl reichweitenstarker Social-Media-Persönlichkeiten in den letzten Jahren drastisch erhöht – und damit auch der Kampf um lukrative Kooperationen“,

kommentiert Marlon Giglinger, Mitgründer und Geschäftsführer von Netzschreier, die Umfrage-Ergebnisse. Warum Creators zu diesen Einstellungen kommen, lässt sich auch anhand ihrer verfolgten Ziele ableiten, die aus der nachfolgenden Studiengrafik zu entnehmen sind:

Zeitdruck und Arbeitslast im Influencer-Alltag

Trotz der Gelassenheit gegenüber KI-Influencern bleibt der Druck hoch. So empfinden 68,9 Prozent der Befragten den wachsenden Wettbewerb als große oder sehr große Herausforderung. Doch die größten Stolpersteine liegen laut den Ergebnissen woanders: Rund 80 Prozent der Creators kämpfen mit Zeitmanagement und der Schnelllebigkeit der Branche. Jeder vierte digitale Meinungsführer arbeitet aus diesem Grund mehr als 40 Stunden pro Woche, also mehr als in einer klassischen Vollzeitbeschäftigung. 

Giglinger überrascht dieses Ergebnis der Studie wenig. "Das Influencer-Dasein ist nämlich definitiv nicht nur der ‚entspannte Instagram-Job‘, für den ihn viele halten. Creators müssen heute Videograf, Fotograf, Storyteller und Community Manager in einem sein", erklärt Giglinger. Daher sei es nur konsequent, dass 70 Prozent der Befragten mittlerweile einem professionellen Künstlermanagement vertrauen. Das verschaffe den Creators wiederum Raum, um sich auf ihre kreativen und inhaltlichen Kernkompetenzen konzentrieren zu können.

Optimismus unter Vorbehalt

  • Trotz der hohen Belastung sind Influencer produktiv: 75 Prozent der Befragten realisieren monatlich bis zu zehn Kooperationen.
  • Doch ob sich die Profite künftig steigern lassen, ist unklar. Nur knapp 50,4 Prozent erwarten ein stark wachsendes Marktpotenzial,
  • 45 Prozent gehen von einer Stagnation aus,
  • 4,5 Prozent sehen sogar einen Rückgang.

"Es ist kein Geheimnis, dass die Konsumstimmung in Deutschland derzeit gedämpft ist, was viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Marketing-Budgets zu kürzen. Insofern überrascht es nicht, dass nur eine knappe Mehrheit der befragten Influencer von einem wachsenden Markt ausgeht", meint Giglinger. Gleichzeitig sei es positiv zu bewerten, dass fast 95 Prozent der Influencer aber auch keinen rückläufigen Markt erwarten. Das spricht für erfolgreiche Kooperationen im vergangenen Geschäftsjahr. Giglinger wertet das als Beweis, dass Influencer-Marketing als Kanal zur Markenkommunikation selbst in herausfordernden Zeiten gut funktioniert.

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