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27.02.2017 | Informationswirtschaft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die digitale Zukunft nicht ignorieren

verfasst von: Alexa Michopoulos

3 Min. Lesedauer

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Der Digitalisierung kann sich auch die Assekuranz nicht entziehen. Wie die Versicherungsindustrie sich dafür am besten wappnet, hat das Beratungsunternehmen KPMG in einer Studie beleuchtet.

Einige Zahlen und Fakten aus der Untersuchung "Neues Denken, neues Handeln – Insurance Thinking Ahead" werfen ein Schlaglicht auf die weltweite Digitalisierung: Fünf Milliarden vernetzte Geräte gab es nach Schätzungen des "Handelsblatts" 2016 weltweit –  im Jahr 2020 werden es 20 Milliarden sein. Die digitale Wertschöpfung ist enorm: Das zusätzliche Wertschöpfungspotenzial durch Digitalisierung beträgt hierzulande bis zum Jahr 2025 425 Milliarden Euro, so der Bundesverband der Deutschen Industrie 2015. Versicherungsschäden werden innerhalb der kommenden fünf Jahre um 20 Prozent mehr automatisiert bearbeitet werden, wie das Beratungshaus Bain & Company 2015 geschätzt hat.

Zukunft des Vertriebs ist virtuell

Der Vertrieb der Zukunft funktioniert online: Mittlerweile informieren sich laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) 82 Prozent der Kunden vor einem Versicherungskauf im Web. 

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2017 | Buch

Digitale Transformation von Geschäftsmodellen

Grundlagen, Instrumente und Best Practices

Dieses Buch zeigt wie es Unternehmen gelingt Ihre Geschäftsmodelle auf die Digitale Zukunft vorzubereiten und wie dadurch Wettbewerbsvorteile geschaffen und Kundenanforderungen besser erfüllt werden können.

Neue Player treten in den Markt ein: 2015 wurden weltweit 13,7 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von Fintechs investiert. Allein 2,6 Milliarden US-Dollar davon flossen in Insurtechs.
Die Versicherer haben auf die Entwicklung reagiert und "beeindruckende Budgets zur Entwicklung von digitalen Strategien genehmigt", so die Studienherausgeber von KPMG. Die Geschäftsmodelle haben sich bereits verändert. Automatisierung spielt dabei eine wichtige Rolle. Allerdings reiche es nicht aus, lediglich Kosten zu reduzieren. Die Digitalisierung müsse einen spürbaren Kundennutzen schaffen. Die Experten der Studie erwarten, dass über die Automatisierung hinaus das zusätzliche Element der Prozessintelligenz Einzug halten wird. 

Digitalisierung betrifft sämtliche Elemente der Wertschöpfungskette, nicht nur die Präsenz in Social Media, digitale Vertriebsansätze und den elektronischen Versicherungsordner."

KPMG, Insurance Thinking Ahead 2017

Als Erfolgsfaktoren für die Assekuranz haben sie identifiziert:

  • umfassende Herangehensweise
  • den richtigen Prozessansatz und die richtige Architektur wählen
  • auf den Kundennutzen fokussieren
  • kleine Schritte machen
  • aus den Daten lernen.

Diese Entwicklungen sollten die traditionellen Versicherer nicht aus den Augen verlieren: Insurtechs sind ebenso wenig wie die Digitalisierung ein temporäres Phänomen. Die neuen Geschäftsmodelle sind von echten Innovationen und disruptiven Modellen noch weit entfernt. Möglicherweise müssen sie noch massiv angepasst werden. Aber sie sind flexibel und schnell. 

Welche Anforderungen die Digitalisierung an Unternehmen stellt, betont der Springer-Autor Peter Samulat in dem Kapitel "Aufrüsten für die digitale Zukunft" (Seite 103) seines Buchs "Die Digitalisierung der Welt". Aus seiner Sicht stellt die Digitalisierung nicht nur die Strukturen und Prozesse im gesamten Unternehmen infrage, sie verursacht auch einen Kulturwandel. Digitalisierungsstrategien setzten zudem Einsicht in die Zusammenhänge von Unternehmens-, Bereichs- und Abteilungszielen voraus, die sich jeweils am Nutzen für das Unternehmen ausrichten, so Samulat.

Digitaler Innovationswettlauf

Einige der Start-ups haben das verinnerlicht und bieten inzwischen interessante operative und prozessuale Ansätze, so beispielsweise Insurtechs. Es gibt noch viele Insellösungen und die Anbieter in den unterschiedlichen Segmenten liefern sich einen Innovationswettlauf. Aber die Entwicklungsgeschwindigkeit hat rapide zugenommen. "Erfahrungsgemäß setzt in einem Markt mit zunehmender Reife irgendwann die Konsolidierung ein (...) wie auch horizontal, also segmentübergreifend. Letzteres könnte ein ernstzunehmendes Bedrohungspotenzial für die Versicherungsindustrie bergen", warnen die Unternehmensberater.

Junge Start-ups ernst nehmen

Letztlich lautet der Ratschlag der Studienherausgeber, nicht nur mit den neuen, jungen Unternehmen zu sprechen, sondern mit ihnen zusammenzuarbeiten. Verantwortliche in Versicherungsunternehmen sollten nicht vergessen, dass die Digitalisierung nicht nur Gefahren mit sich bringe, sondern mit Cyber-Risiken und den entsprechenden Versicherungslösungen, etwa Cyber-Versicherungen, auch neue Geschäftsfelder eröffne.

Mehr zum Thema Digitalisierung und Cyber-Policen lesen Sie hier.

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