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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Inhalt, Umfang und Bedeutung extraterritorialer Staatenpflichten für Anrainerstaaten grenzüberschreitender Gewässer

verfasst von : Adele Kirschner

Erschienen in: Grenzüberschreitende Implikationen eines Menschenrechts auf Wasser?

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Die Zielsetzung dieses Kapitels liegt zum einen darin aufzuzeigen, dass die Paktstaaten das Menschenrecht auf Wasser im Umgang mit grenzüberschreitenden Gewässern in anderen Anrainerstaaten achten, schützen und gewährleisten müssen. Zum anderen wird dargelegt werden, welche Vorgaben den Staaten aus diesen Pflichten möglicherweise erwachsen können, und was diese für die Anrainer grenzüberschreitender Gewässer konkret bedeuten, d. h. inwiefern die Pflichten die Freiheit eines Paktstaates im Umgang mit grenzüberschreitenden Wasserressourcen auf eigenem Territorium einschränken.

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Fußnoten
1
Diese stellen zwar keine Rechtsquellen dar, können aber zumindest als ergänzende Auslegungsmittel nach Art. 32 VCLT zur Auslegung des ICESCR herangezogen werden (vgl. Kap. 3 A.​II.​4.​a.​).
 
2
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 31.
 
3
Vgl. Cahill-Ripley, Right to Water and its Application (2011), 63.
 
4
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 31.
 
5
Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (46).
 
6
Ebenda: 46. Ebenso: Report of the Special Rapporteur on the Right to Food V (E/CN.4/2005/47), § 51.
 
7
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 31. Vgl. auch: Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (46); Maastricht Prinzip 20: „All States have the obligation to refrain from conduct which nullifies or impairs the enjoyment and exercise of economic, social and cultural rights of persons outside their territories.“ und Maastricht Prinzip 21: „States must refrain from any conduct which: a) impairs the ability of another State […] to comply with that State’s obligations as regards econmomic, social and cultural rights; or b) aids, assists, directs, controls or coerces another State […] to breach that State’s […] obligations as regards economic, social and cultural rights, where the former States do so with knowledge of the circumstances and act.“
 
8
Vgl. Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), § 71.
 
9
Die Pflicht obliegt nämlich jedem Staat selbst und knüpft damit an sein Verhalten in diesem Kontext an. Konkret fordert der CESCR Staaten in seinen abschließenden Bemerkungen zu den periodischen Staatenberichten regelmäßig dazu auf, alles zu unternehmen um sicherzustellen, dass die Handlungen Internationaler Organisation dem ICESCR entsprechen [vgl. etwa: CESCR, Concluding Observations France (2016), § 11; CESCR, Concluding Observations Germany (2001), § 31].
 
10
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 36. Zu den Aktivitäten dieser Institutionen im Wassersektor siehe speziell: Boisson De Chazournes, Fresh Water (2013), 190 ff.
 
11
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 31. Mithin ist es strengstens untersagt Wasser in einem Staudamm zurückzuhalten oder sonst wie Ab- oder Umzuleiten, um politischen Druck auf den Unteranrainer auszuüben [Winkler/Phan, Die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser für grenzüberschreitende Gewässer, JILPAC 27 (2014), 7 (14)].
 
12
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 32. Dies schließt notwendigerweise auch die Zurückhaltung bzw. Beeinträchtigung sonstiger Güter und Einrichtungen mit ein, die grundlegend für die Sicherung des Rechts sind [ebenda].
 
13
Vgl. z. B.: Ebenda, § 33; CESCR, General Comment No. 19 (2008), § 54; Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 222; Kanalan, Extraterritoriale Staatenpflichten, AVR 54 (2014), 495 (516). Siehe ferner: CESCR, Concluding Observations France (2016), § 11; CESCR, Concluding Observations Germany (2001), § 31.
 
14
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1128). Vgl. auch: Elif Askin, Due Diligence Obligation in Times of Crisis, EJIL:Talk! (Beitrag vom 01.03.2017).
 
15
Winkler/Phan, Die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser für grenzüberschreitende Gewässer, JILPAC 27 (2014), 7 (14). Zur rechtlichen Begründung dieser Pflicht wird auf den folgenden Abschn. II verwiesen.
 
16
Kälin/Künzli, Menschenrechtsschutz (2013), 106 Rn. 273.
 
17
Vgl. ebenda: 106 Rn. 272 f; Skogly, Beyond Borders (2006), 67.
 
18
Siehe dazu insbesondere: Shelton, International Human Rights Law (2014), 190 ff. m.w.N.
 
19
Vgl. Skogly, Beyond Borders (2006), 67; Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 214. Ferner auch: CESCR, General Comment No. 12 (1999), § 37; CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 39; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 31; CESCR, General Comment No. 20 (2009), § 14.
 
20
Vgl. Kap. 3 A.​II.​6 supra.
 
21
Vgl. Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (409 ff.).
 
22
Vgl. Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 220 ff.
 
23
Dies lässt sich bereits dem Wortlaut von Art. 2 (1) ICCPR entnehmen, dort heißt es: [e]ach State Party […] undertakes to respect and to ensure to all individuals within its territory and subject to its jurisdiction […]“. Ebenso: Craven, International Covenant (1995), 110. Siehe dazu ferner auch: Künnemann, Fourteen Misconceptions (2014), 4.
 
24
da Costa, The Extraterritorial Application of Selected Human Rights Treaties (2013), 90; Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 344.
 
25
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 309, unter Berufung auf Donnelly/Howard, Assessing National Human Rights Performance, Human Rights Quarterly 10 (1988), 214 (244 f.). Vgl. auch den Wortlaut von Art. 2 (2) ICESCR: „The States Parties […] undertake to guarantee that the rights enunciated in the present Covenant will be exercised without discrimination of any kind as to […] national or social origin, […].“ (Hervorhebung durch die Verfasserin). Auch wenn die Bedeutung des Passus „national origin“ umstritten ist, insbesondere, ob sich dieser auch auf die aktuelle Staatsangehörigkeit („present nationality“) einer Person erstreckt (vgl. ICJ, Application of the International Convention on the Elimination All Forms of Racial Discrimination (Qatar vs. United Arab Emirates), Order of 23.07.2018, § 27, der IGH hat dies für den ebenfalls auf „national origin“ abstellenden Art. 1 ICERD bisher offen gelassen), lässt sich aus der Zusammenschau mit Art. 2 (3) ICESCR – der Entwicklungsländern die Möglichkeit gestattet die Rechte von nicht-staatsangehörigen Rechtsträgern einzuschränken bzw. nicht in gleichem Maße zu gewährleisten – argumentieren, dass Diskriminierungen aufgrund von Staatsangehörigkeit nach Art. 2 (2) ICESCR grundsätzlich unzulässig sein müssen, obgleich diese dort als unzulässiges Merkmal nicht aufgeführt werden [Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 309; vgl. auch: Donnelly/Howard, Assessing National Human Rights Performance, Human Rights Quarterly 10 (1988), 214 (244)].
 
26
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 309, 344. Zumindest werde vor dem Hintergrund des Art. 2 (3) ICESCR klar, dass Staaten im Hinblick auf die Verweigerung von Rechtsgewährleistungen gegenüber anderen Staatsangehörigen nicht gänzlich frei sein könnten [ebenda]. Vgl auch: Skogly, Right to Adequate Food, Max Planck Yearbook of United Nations Law 11 (2007), 339 (342, 344).
 
27
Ebenda: 310 f.
 
28
Ebenda: 309 ff., 344; de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1095 f.). Zum grenzüberschreitenden Schädigungsverbot allgemein siehe: Bäumler, Schädigungsverbot (2017). Für seine spezielle Ausgestaltung im internationalen Wasserrechts siehe: Kap. 5 B.​I.​2. infra.
 
29
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 339; de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1112 ff.). Vgl. ferner auch: ICJ, Case concerning the Barcelona Traction, Light and Power Company, Limited (Belgium vs. Spain), Second Phase, Judgement of 05.02.1970, 32, § 33, in dem der IGH erga omnes Pflichten als „[…] concern of all States […]“ bezeichnete.
 
30
Zwar ist die dogmatische Grundlage des Schädigungsverbots umstritten, überwiegend wird aber auf das Schutzgut der staatlichen Souveränität abgestellt. Siehe dazu insbesondere: Epiney, Das Verbot erheblicher grenzüberschreitender Umweltbeeinträchtigungen, AVR 33 (1995), 309 (319 ff.) m.w.N.
 
31
Ohne dies näher zu begründen, trifft der CESCR die Unterscheidung zwischen direkten und indirekten Auswirkungen staatlichen Handelns im Hinblick auf die „international obligations“ zum ersten Mal in General Comment No. 15 (CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 30 ff.).
 
32
Vgl. Stahl, Schutzpflichten (2012), 143 ff., 179, 215 f. m.w.N.
 
33
Papp, Schutzpflichten (2013), 293. Der in diesen Fällen das Entstehen von extraterritorialen Schutzpflichten hingegen nicht ausschließt. Vgl. auch: Klee, Progressive Verwirklichung (2000), 142. In diesem Sinne auch: Stahl, Schutzpflichten (2012), 179, 215. Eine entsprechende Haftung ist auch im Völkerrecht fremd. Kausalität allein wird im Völkerrecht nicht als ausreichend zur Begründung rechtlicher Verantwortlichkeit angesehen [Skogly, Causality in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 233 (234 ff.)].
 
34
Siehe Kap. 3 B.​II. supra.
 
35
Vgl.: Stahl, Schutzpflichten (2012), 169 ff., 174 ff. m.w.N. sowie insbesondere für einer Untersuchung einschlägiger Spruchpraxis.
 
36
Vgl. Kap. 3 B.​I und II. supra. Beispielhaft ließe sich der Fall der Gewährung von Finanzierungshilfen an einen anderen Staat zum Ausbau seiner Wasserversorgungsinfrastruktur anführen. Sofern der Empfängerstaat beim Ausbau selbst Rechte verletzt, etwa die Zugangsdimension des Rechts auf Wasser missachtet, in dem Gewässer umgeleitet werden oder bestimmte Bevölkerungsgruppen bevorzugt bedient werden (Diskriminierung), beruht diese Verletzung auf einer selbstständigen Entscheidung des Empfängerstaates, die der Geberstaat nicht steuern kann.
 
37
In diesem Sinne auch: Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 306.
 
38
Im Völkerrecht spielt nämlich in der Regel allein die Zuordnung einer Verletzungshandlung zu einem Völkerrechtsubjekt für die Verantwortlichkeit eine Rolle. Daher gilt auch etwas anderes, wenn das fremdstaatliche Verhalten, das Verhalten einer internationalen Organisation oder eines Privaten, durch welche die Verletzungshandlung unmittelbar erfolgt, dem eine Ursache setzenden Staat gemäß Art. 4–9 DARS (gelten nicht für das Verhalten einer internationalen Organisation) zugerechnet werden könnte, oder ein Staat das fragliche Verhalten nachträglich anerkennt oder animmt (Art. 11 DARS). Die Anforderungen an eine Zurechnung gemäß Art. 4–9 DARS sind allerdings sehr hoch und erfordern nach der Rechtsprechung des IGH die Darlegung einer „effektiven Kontrolle“, die der IGH auch in Fällen erwiesener staatlicher Unterstützungsaktivitäten bisher nicht als gegeben ansah [vgl. ICJ, Case Concerning Military and Paramilitary Activities in and against Nicaragua (Nicaragua vs. United States of Ameria), Judgement of 27.06.1986, § 110; ICJ, Application of the Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide (Bosnia and Herzegovina vs. Serbia and Montenegro), Judgement of 26.02.2007, § 399. Siehe dazu insbesondere: Skogly, Causality in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 233 (244, 257)]. Im Übrigen kennt das Völkerrecht abgesehen von den einem strengen Maßstab unterliegenden Beteiligungsverboten der Art. 16 ff. DARS [siehe im Zusammenhang mit der Begründung extraterritorialer Verantwortlichkeit insbesondere: Gibney, Litigating Transnational Obligations, in: Vandehole (Hrsg.), Challenging territoriality in human rights law: building blocks for a plural and diverse duty-bearer regime (2015), 90 (93 f.). Vgl. auch: von Bernstorff, Menschenrechtswidriges Handeln Transnationaler Unternehmen (2010), 26 f. Die ILC führt in ihrer Kommentierung von Art. 16 DARS, das besonders für den vorliegende Untersuchung relevante Beispiel der Bereitstellung von Mitteln für die Schließung eines internationalen Wasserlaufes als möglichen Fall der verbotenen Beihilfe an [ILC, Yearbook of the International Law Commission II (Part Two) (2001), 31 (66). In der Praxis ist der Beihilfetatbestand und entsprechende Fälle aber bisher noch kaum erörtert worden (vgl. Lanovoy, Complicity, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 30 f.)], grundsätzlich keine Mit- oder gar geteilte Verantwortlichkeit für völkerrechtliche Delikte weshalb andere Möglichkeiten der Zurechnung fraglich erscheinen. Damit wird sich eine staatliche Verantwortung also nur in Ausnahmefällen begründen lassen. Eine neuere Entwicklung stellen die ebenfalls von der ILC entwickelten Draft Articles on the Responsibility of International Organisations (DARIO) dar [ILC, Yearbook of the International Law Commission II (Part Two) (2011), 2]. Sie sehen erstmals die Möglichkeit der staatlichen Verantwortlichkeit für „eine völkerrechtswidrige Handlung“ einer Internationalen Organisation vor [Art. 1 (1) DARIO] und erstrecken sich damit grundsätzlich auch auf Fallgruppen in denen es nicht um „eigene“ Handlungen eines Staates geht, sondern auch um die Verantwortlichkeit für an sich völkerrechtsneutrale Beiträge, die zu einer Rechtsverletzung führen, völkerrechtliche Verantwortlichkeit begründen können. Ob damit bereits ein gewandeltes Verständnis völkerrechtlicher Verantwortung zum Ausdruck gebracht werden sollte ist hingegen fraglich [Nollkaemper/Dov, Shared Responsibility in International Law, Michigan Journal of International Law 34 (2013), 359 (395). Im Übrigen geht von den DARIO als von der UN-Generalversammlung durch Resolution angenommener Entwurf der ILC (GA, Res. 66/100 (vom 09.12.2011)) auch keine direkte Rechtskraft aus. Zu den DARIO im Übrigen ferner: Möldner, Responsibility of International Organizations, Max Planck Yearbook of United Nations Law 16 (2012), 281].
 
39
Vgl. Stahl, Schutzpflichten (2012), 130, 179. Die grundsätzlich solche Szenarien daher dogmatisch der Schutzpflichtendimension zuordnet [Ebenso: Papp, Schutzpflichten (2013), 193 f.]. Allerdings geht es hier nicht um Schutz vor Rechtsbeeinträchtigungen durch andere Akteure, sondern um das Unterlassen von Unterstützungshandlungen zu einer für den Handelnden Staat zum Zeitpunkt seines Handelns bereits absehbaren und infolge nicht mehr steuerbaren Menschenrechtsverletzung [vgl. Roth, Faktische Eingriffe (1994), 326].
 
40
Vgl. Stahl, Schutzpflichten (2012), 143 f.
 
41
Vgl. Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 220 f. die bei Vorhersehbarkeit ein solches Verhalten jedoch als klaren Verstoß gegen menschenrechtliche Pflichten des Geberstaates ansieht.
 
42
Vgl. ebenda: 288; Meng, Wirtschaftssanktionen und staatliche Jurisdiktion, ZaöRV 57 (1997), 269 (273 f.). In diesem Sinne auch: de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1142).
 
43
Vgl. Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 226 f. mit weiteren Beispielen.
 
44
Ebenda: 221.
 
45
Vgl. Roth, Faktische Eingriffe (1994), 302 ff., der im Zusammenhang mit der Frage nach staatlicher Verantwortlichkeit für indirekte Eingriffe in Grundrechte von Verantwortung für die Begründung einer sog. „Gefahrschaffungsgefahr“ spricht.
 
46
Vgl. ebenda: 326; Epiney, Nachbarrechtliche Pflichten, AVR 39 (2001), 1 (43); McCorquodale/Simons, Responsibility Beyond Borders, The Modern Law Review 70 (2007), 598 (612). In diesem Sinne ferner auch: Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 218 ff.
 
47
Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (vom 04.11.1950, in Kraft getreten am 03.09.1953), BGBL 1952 II, 685 und BGBL 2002 II, 1054.
 
48
Roth, Faktische Eingriffe (1994), 326 mit Verweis auf u. a.: ECtHR, Soering vs. United Kingdom, Judgement of 07.07.1989, § 86.
 
49
Siehe z. B.: ECtHR, Soering vs. United Kingdom, Judgement of 07.07.1989, § 92; ECtHR, Ahmad vs. Austria, Judgement of 17 December 1996, § 39; ECtHR, Vilvarajah and others vs. The United Kingdom, Judgement of 30.10.1991, § 103; ECtHR, Osman vs. United Kingdom, Judgement of 28.10.1998, § 116. Siehe ferner z. B. auch: CCPR, Mohammed Alzery vs. Sweden, 10.11.2006, § 11.3; CCPR, Mohammad Munaf vs. Romania, 30.07.2009, § 14.2.
 
50
Vgl. die Argumentation der Antragsteller in: ECHR (Commission First Chamber), Tugar vs. Italy, 18.10.1995, § 1.
 
51
Fraglich ist welcher Kausalitätsmaßstab hier anzulegen sein wird. Während die Maastricht Prinzipien von einem weniger strengen Kausalitätserfordernis auszugehen scheinen und reine Mitursächlichkeit ausreichen lassen [de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1114); siehe ferner auch Maastricht Prinzip 13] legt die Spruchpraxis einen strengeren Maßstab an. So stellte die Europäische Kommission für Menschenrechte in ihrer Entscheidung fest, dass keine Verantwortlichkeit in Fällen begründet werden könnte, in denen die in Frage stehende staatliche Handlung sich als „too remote“ darstellt und bloß „adverse consequences“ der staatlichen Handlung seien [ECHR (Commission First Chamber), Tugar vs. Italy, 18.10.1995, § 2]. Sicherlich wird nicht jede noch so entfernte Kausalverbindung als relevant erachtet werden können, hingegen kommt ein allzu strenger Maßstab bei den häufig sehr komplexen und vielschichtigen Fällen der Beeinträchtigung von Paktrechten wohl auch zu kurz und würde diesen nicht gerecht.
 
52
Joseph, Blame it on the WTO (2011), 251. Vgl. auch: Roth, Faktische Eingriffe (1994), 326. Zwar geht aus der Rechtsprechung des EGMR nicht hervor, ob der Gerichtshof in der Abschiebung eine Verletzung der Achtungs- oder Schutzdimension des Folterverbots sieht, weshalb die dogmatische Einordnung dieser Fälle umstritten ist [dazu Stahl, Schutzpflichten (2012), 214 f. m.w.N.], dies ändert jedoch nichts an der grundsätzlichen Möglichkeit den Rechtsgedanken hier zu übertragen.
 
53
Joseph, Blame it on the WTO (2011), 251. Vgl. Maastricht Prinzip 13.
 
54
Ebenda. In diesem Sinne auch: Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 341.
 
55
Vgl. Stahl, Schutzpflichten (2012), 143 ff., 179, 215 f. m.w.N.
 
56
Allerdings deuten seine Äußerung in General Comments und Concluding Observations darauf hin, dass auch er, an sich neutrale Maßnahmen, die vorhersehbar zu völkerrechtswidrigen Situationen führen als Verletzung der Achtungspflicht anzusehen scheint (vgl. auch Kap. 3 A.​II.​4. supra). So hat er wiederholt die Paktstaaten dazu aufgerufen, darauf zu achten, dass durch ihre Politiken die Verwirklichung der Rechte in anderen Staaten nicht beeinträchtigt wird (vgl. z. B.: CESCR, Concluding Observations Austria (2013), § 11; CESCR, Concluding Observations Belgium (2013), § 22; CESCR, Concluding Observations Germany (2012), § 9].
 
57
Vgl. Seibert-Fohr, From Complicity to Due Diligence, GYIL 60 (2017), 667 (685 ff.); Skogly, Causality in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 233 (257). In diesem Sinne auch: Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 222.
 
58
So auch: Maastricht Prinzipien 20 und 21. Vgl. ferner auch: Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), § 71.
 
59
Vgl. Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 222; Maastricht Prinzip 13.
 
60
Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (46).
 
61
Bar, Wasserproblematik (2015), 320.
 
62
Durch die Stauung wird nämlich die Aufnahmekapazität eines Gewässers verringert, Verschmutzungen wirken sich damit stärker aus als in Fließgewässern [Epiney, Nachbarrechtliche Pflichten, AVR 39 (2001), 1 (4)].
 
63
El-Fadel et al., The Israeli Palestinian Mountain Aquifer, Journal of Natural Resources & Life Sciences Education 30 (2001), 50 (59).
 
64
Ein solcher Fall wäre denkbar wenn die Menge an abgepumptem Wasser auf lange Zeit hinter der Erneuerungsrate zurückbleibt [Kinzelbach et al., Managing Overpumped Aquifers, International Journal of Water Resources and Arid Environments 5 (2016), 134 (135)].
 
65
Polak et al., Nachhaltiges Management nicht-erneuerbaren Grundwassers (2007), 5. Zu einem solchen Konflikt kam es 2005 zwischen Jordanien und Syrien. Jordanien beschuldigte Syrien durch die übermäßige Förderung von Grundwasser den Yarmuk, einen Zufluss des Jordan auszutrocknen, der zu der Zeit in Jordanien kaum noch Wasser führte [vgl. die Eintragung auf der Tranbsboundary Fresh Water Dispute Database der Oregon State University: http://​gis.​nacse.​org/​tfdd/​internationalEve​nts.​php (zuletzt abgerufen 30.08.2019)]. Dies stellt insbesondere in Trockenperioden ein großes Problem auch in Deutschland dar (Faltin, Trockenheit in Baden-Württemberg: Grundwasserspiegel sind extrem gefallen, Stuttgarter Zeitung vom 26.01.2017).
 
66
Kinzelbach et al., Managing Overpumped Aquifers, International Journal of Water Resources and Arid Environments 5 (2016), 134 (135).
 
67
Ebenda: 135 f.
 
68
Rumi et al., Arsenic Issues Bangladesh (2003), 7.
 
69
Siehe dazu insbesondere: Schippers/Shordt, Arsenic in Drinking Water (2007), 3–7, 9.
 
70
Ferner wurde der massive Brunnenbau insbesondere von UNICEF und anderen international Geldgebern massiv unterstützt und vorangetrieben [vgl. ebenda: 3].
 
71
Winkler, The Human Right to Water (2012), 7.
 
72
Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), § 20. Ebenso: Kinzelbach et al., Managing Overpumped Aquifers, International Journal of Water Resources and Arid Environments 5 (2016), 134 (135 f.).
 
73
Vgl. Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), §§ 20, 31; African Commission on Human and Peoples’ Rights, The Social and Economic Rights Action Center and the Center for Economic and Social Rights vs. Nigeria, Decision in Communication No.155/96 (of 27.10.2001).
 
74
Die Katastrophe wird als eine der größten Umweltkatastrophen in Europa angesehen [Wachter, Drei Jahre nach Baia Mare: Eine Nachbetrachtung der größten Gewässerverunreinigung Europas (2003)].
 
75
Ebenda: 2.
 
76
Im Jahr 2009 gab der EGMR in der Entscheidung Tatar vs. Romania einem Opfer dieses Unfalls Recht und bestätige, dass Umweltverschmutzung durch die Beeinträchtigung von Gesundheit und Wohlergehen eine Verletzung des Rechts auf Achtung des Privat- und Familienlebens (Art. 8 EMRK) darstelle. Das Gericht befand, dass Rumänien auf der Basis von Art. 8 EMRK dazu verpflichtet gewesen wäre in angemessener Weise zu reagieren und die Auswirkungen der Katastrophe auf die menschliche Wohlergehen zu überprüfen und Abhilfe zu schaffen). Der Betrieb der Mine wurde von Rumänien in nachhinein nämlich nicht gestoppt. Einen direkten Eingriff in das Recht wegen einer Gesundheitsbeeinträchtigung einer der Beschwerdeführer lehnte der Gerichtshof aufgrund nicht ausreichend belegter Kausalzusammenhänge allerdings ab. Der strenge Kausalitätsansatz wurde aber von einem Sondervoten der Richter Zupančič und Gyulumyan unter Hinweis auf das Vorsorgeprinzip ausdrücklich kritisiert (ECtHR, Tatar vs. Romania, Judgement of 27.01.2009, 46 ff.).
 
77
Vgl. Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), § 35. Auch in Deutschland sind mittlerweile 1/3 der Grundwasserspeicher stark Nitrat belastet und die Europäische Kommission wirft Deutschland Verstoß gegen europäische Grenzwerte vor (Heidtmann, Trübe Brühe, Süddeutsche Zeitung vom 16.09.2016). Im Juni 2018 stellte der Europäische Gerichtshof diesbezüglich fest, dass Deutschland gegen seine Verpflichtungen aus der Richtlinie zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigung durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen (Richtlinie 91/676/EWG) verstoßen hat (EuGH, Europäische Kommission gegen Bundesrepublik Deutschland, Urteil vom 21.06.2018, Rechtssache C-543/16). Die Bundesregierung wird seither kontinuierlich ermahnt das Urteil umzusetzen (EU-Kommission, Nitrat im Grundwasser: Kommission mahnt Deutschland zur Umsetzung des EuGH-Urteils, Pressemitteilung vom 25.07.2019).
 
78
Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), §§ 30 f., 36.
 
79
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1126).
 
80
Vgl. Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (409); Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (44).
 
81
So ausdrücklich vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen von Sanktionen: CESCR, General Comment No. 8 (1997), § 12. Siehe ferner z. B. auch: CESCR, Concluding Observations Belgium (2013), § 22.
 
82
Siehe etwa: CESCR, Concluding Observations Norway (2013), § 6; CESCR, Concluding Observations Germany (2012), § 9; CESCR, Concluding Observations Canada (2016), § 15. Siehe ferner auch: Guiding Principles on Human rights Impact Assessments of Trade and Investment Agreements (2011) (A/HRC/19/59/Add.5), 5 f.; Wagner, What’s rights got to do with it, in: Kadelbach (Hrsg.), Effektiv oder gerecht? Die normativen Grundlagen der Entwicklungspolitik (2014), 281 (305); Vandenhole, EU and Development, in: Salomon et al. (Hrsg.), Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007), 85 (106).
 
83
Vgl. Maastricht Prinzip 14; Guiding Principles on Human rights Impact Assessments of Trade and Investment Agreements (2011) (A/HRC/19/59/Add.5, 5, 8 f; Sepulveda, Obligations of International Assistance and Cooperation, NQHR 24 (2006), 271 (285).
 
84
Guiding Principles on Human rights Impact Assessments of Trade and Investment Agreements (2011) (A/HRC/19/59/Add.5), 11. Auch wenn legislative Maßnahmen besonders betont werden, liegt die Auswahl der Mittel zur Paktverwirklichung grundsätzlich in staatlichem Ermessen [vgl. Art. 2 (1) ICESCR; CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 3 f.].
 
85
Vgl. Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 33 f.
 
86
Maastricht Prinzip 13; de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1114 f.); Winkler/Phan, Die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser für grenzüberschreitende Gewässer, JILPAC 27 (2014), 7 (14).
 
87
Vgl. Walker, HRIA, in: Riedel et al. (Hrsg.), Economic, Social and Cultural Rights in International Law: Contemporary Issues and Challenges (2014), 391 (408). Problematisch ist in dieser Hinsicht, dass die Durchführung von HRIA oft nur unter relativ hohen Einsatz von Ressourcen möglich ist und regelmäßig eine gesonderte Expertise erfordern wird [Ebenso Salomon, Global Responsibility for Human Rights: World Poverty and the Development of Internaitonal Law (2007), 193]. Zu diesen und weiteren Herausforderungen siehe insbesondere: Walker, HRIA, in: Riedel et al. (Hrsg.), Economic, Social and Cultural Rights in International Law: Contemporary Issues and Challenges (2014), 391 (406 ff.).
 
88
Siehe z. B.: NORAD, Handbook in Human Rights Assessment (2001); BMZ, Leitfaden Menschenrechte (2013).
 
89
Vgl. z. B.: CESCR, Concluding Observations Austria (2013), § 11; Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 33.
 
90
CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 12 (c) (iv), 48, 56. Dies gilt wiederum in allen Phasen der Entscheidungsfindung als auch bei der Umsetzung von Maßnahmen. Siehe auch bereits: Kap. 2 C.​II.​2. supra. Ein solcher Anspruch auf Zugang zu Informationen und Partizipation im Hinblick auf Themen und Entscheidungsprozesse mit Relevanz für die Paktrechte lässt sich dem ICESCR zwar nicht direkt entnehmen, dieser wird jedoch als Instrument zur effektiven Ausübung aller Paktrechte verstanden (Article 19/Asociación por los Derechos Civiles, Access to Information: An Instrumental Right for Empowerment (2007), 17; McDonagh, The Right to Information, HRLR 13 (2013), 25 (44), was nicht zuletzt auch vom CESCR immer wieder betont wird, neben obigen General Comment No. 15 vgl. zuletzt: CESCR, General Comment No. 23, § 63) und lässt sich letztlich aus der Zusammenschau mit Art. 19 (2) und Art. 25 ICCPR herleiten (Albuquerque, Realizing the Human Rights to Water and Sanitation: A Handbook – Book 3 (2014), 5). Ferner verpflichtet Art. 16 (1) ICESCR die Paktstaaten dem CESCR regelmäßig über die von ihnen getroffenen Maßnahmen und die Fortschritte bei der Erfüllung der Paktrechte zu berichten. Auch wenn diese Pflicht gegenüber dem CESCR und nicht gegenüber den Rechtsträgern selbst besteht, dient sie doch auch der öffentlichen Auseinandersetzung mit den staatlichen Politiken (CESCR, General Comment No. 1 (1989), § 5) und ermöglicht bzw. erleichtert nicht nur die gesellschaftliche Beteiligung in dieser Hinsicht [vgl. Albuquerque, Realizing the Human Rights to Water and Sanitation: A Handbook – Book 6 (2014), 5], sondern bringt auch dessen Bedeutung für die Realisierung der Paktrechte allgemein zum Ausdruck.
 
91
Vgl. IACHR, Indigenous Communities of the Xingu Riverbasin, Pará, Brazil, Precautionary Measures, 01.04.2011, in welcher die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte 2011 als vorsorgliche Maßnahme einen Baustopp für das Belo Monte Staudammprojekt in Brasilien anordnete und die Regierung dazu aufforderte Maßnahmen zum Schutz der am Unterlauf des Xingu-Flusses lebenden indigenen Bevölkerung zu treffen. Planung und Bau dürften erst dann fortgesetzt werden wenn bestimmte Minimalanforderungen erfüllt seien. Dazu gehörte ausdrücklich die vorherige Anhörung und Konsultation der betroffenen Bevölkerung, deren Belange bei der Planung nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. Die Kommission befand das Brasilien die Auswirkungen des Projekts auf die am Unterlauf lebende Bevölkerung bei der Planung nicht ausreichend berücksichtigt habe. Die negativen Auswirkungen, auf die in großer Abhängigkeit vom Fluss lebenden Indigenen, aber vorhersehbar gewesen seien [siehe dazur ferner auch: Boisson De Chazournes, Fresh Water (2013), 163; Jaichand/Sampaio, Dam and Be Damned, Human Rights Quarterly 35 (2013), 408 (408 ff.)].
 
92
Vgl. etwa die in Deutschland geltenden, auf Basis von EU Vorgaben entwickelten, Regelungen aus dem Bereich des Umweltrechts, insbesondere: Teil 5 (§§ 54–63) des UVPG. Speziell bei Umweltverträglichkeitsprüfungen ist die grenzüberschreitende Einbindung der Öffentlichkeit bei der Planung und Entscheidungsfindung von grenzüberschreitenden Projekten, aber auch bei nationalen Vorhaben mit Auswirkungen auf die Umwelt der Nachbarstaaten hier bereits weitestgehend umgesetzt worden. So setzt das Gesetz die Öffentlichkeit der Nachbarländer den eigenen Bürgern grundsätzlich gleich und räumt ihnen ebenfalls Informations- und Beteiligungsrechte ein (vgl. Art. 2 Ziff. 9 und Teil 5 UVPG). Im Wassersektor ist man auf europäischer Ebene hingegen noch nicht ganz so weit, so sieht die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zwar ebenfalls umfassende Beteiligungsrechte vor, allerdings werden diese nach Ländern getrennt formuliert (vgl. Art. 14 EU-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG)). Eine Pflicht zur grenzüberschreitenden Beteiligung enthält die Richtlinie nicht.
 
93
Vgl. die Pflicht zum Abfassen einer „national water strategy“ (CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 37 (f), 47, 49).
 
94
Exemplarisch lassen sich hier die WRRL und das Protocol on Water and Health der UNECE [UNECE Protocol on Water and Health (1999)] anführen. Während die WRRL sich eher an allgemeinen Vorgaben guter Wasserqualität orientiert, werden im Protokol Wassergüteziele speziell zum Schutz menschlicher Gesundheit niedergelegt. Siehe dazu ferner: Kap. 5 B.​II.​3. infra.
 
95
Eine indirekte Beeinträchtigung könnte sich, wie angedeutet, auch aus der Beteiligung an der Finanzierung von Staudammprojekten und anderen Projekten zum Ausbau von Wasserinfrastruktur in einem anderen Land, welches wiederum Anrainer eines grenzüberschreitenden Gewässers ist, ergeben.
 
96
Siehe Kap. 2 C.II.2. supra.
 
97
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 33.
 
98
Ebenda: § 23.
 
99
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1135).
 
100
Vgl. Art. 4, 5, 8, 9 und Art. 11 DARS. Zur ausführlichen Untersuchung der Tatbestandsmerkmale völkerrechtlicher Schutzrechte im Allgemeinen siehe: Stahl, Schutzpflichten (2012), 121–200.
 
101
Anschaulich beschreibt dies Seibert-Fohr am Beispiel der Kongo-Entscheidung des IGH [ICJ, Case Concering Armed Activities on the Territory of the Congo (Democratic Republic of the Congo vs. Uganda), Judgement of 19.12.2005, 168, § 246], dieser ging aufgrund des Verhaltens des ugandischen Militärs im Kongo einerseits von einer Verletzung von Achtungspflichten aus, nahm andererseits aber auch eine Verletzung von Verhinderungspflichten (bzw. Schutzpflichten) an, weil Uganda es eben Unterlassen habe sein Militär von entsprechendem rechtsverletzenden Verhalten im Kongo abzuhalten [Seibert-Fohr, From Complicity to Due Diligence, GYIL 60 (2017), 667 (687 f.)].
 
102
Papp, Schutzpflichten (2013), 291; Dietlein, Schutzpflichten (1992), 90. Vgl. auch Seibert-Fohr, From Complicity to Due Diligence, GYIL 60 (2017), 667 (687 f.).
 
103
Siehe z. B.: IACtHR, Velásquez Rodríguez vs. Honduras, Judgement of 29.07.1988, §§ 175, 177; ECtHR, Ärzte für das Leben vs. Austria, Judgement of 21.06.1988, § 32 f. Siehe speziell auch im Zusammenhang mit sozialen Rechten: IACtHR, Ximenes Lopes vs. Brazil, Judgement of 04.07.2006, § 9.
 
104
Jaeckel, Schutzpflichten (2001), 141; Tiroch, Violence against Women, Max Planck Yearbook of United Nations Law 14 (2010), 371 (393).
 
105
Vgl. Dietlein, Schutzpflichten (1992), 87.
 
106
Vgl. die in Zusammenhang mit dem Recht auf Arbeit (Art. 6 ICESCR) stehenden Rechte auf gerechte Arbeitsbedingungen (Art. 7 ICESCR) und zur Gründung von Gewerkschaften (Art. 8 ICESCR), die Schutz vor unternehmerischen Freiheiten implizieren [Weilert, Transnationale Unternehmen im rechtsfreien Raum?, ZaöRV 69 (2009), 883 (889)].
 
107
Papp, Schutzpflichten (2013), 110.
 
108
Hervorhebung durch die Verfasserin. Siehe ferner auch: Art. 2 (e) CEDAW und Art. 2 (1) d ICERD.
 
109
CCPR, General Comment No. 31 (2004), § 8. Siehe ferner auch: Stahl, Schutzpflichten (2012), 111 f.
 
110
Weilert, Transnationale Unternehmen im rechtsfreien Raum?, ZaöRV 69 (2009), 883 (888 f.); CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 3 f.; Papp, Schutzpflichten (2013), 112; Sepulveda, Obligations of International Assitance and Cooperation, NQHR 24 (2006), 271 (282). Vgl. ferner auch: Skogly, Right to Adequate Food, Max Planck Yearbook of United Nations Law 11 (2007), 339 (355).
 
111
Vgl. Dietlein, Schutzpflichten (1992), 87.
 
112
Vgl. dazu umfassend: Stahl, Schutzpflichten (2012), 117 ff., 400.
 
113
Vgl. Kap. 3 B.​I.​2.​b. supra.
 
114
Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 7.
 
115
Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 18 f. Siehe dazu bereits: Kap. 3 A.​II.​4. supra.
 
116
Davitti, Refining the Protect, Respect and Remedy Framework, HRLR 16 (2016), 55 (61), unter zutreffenden Veweis auf den Umstand, dass den Ansichten trotz ihrer unverbindlichen Natur, als Äußerungen der einzigen Interpretativorgane der einschlägigen Menschenrechtsinstrumente gerade eine nicht unerhebliche Bedeutung bei der Vertragsauslegung zukommt. Gleichzeitig datiert der Großteil dieser Äußerungen des CESCR aus einer Zeit nach dem Abschluss der Ruggie-Untersuchung, weshalb eine Auseinandersetzung damit auch noch gar nicht möglich war.
 
117
So auch: Davitti, Refining the Protect, Respect and Remedy Framework, HRLR 16 (2016), 55 (60 f.).
 
118
Vgl. Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 7.
 
119
Vgl. Seibert-Fohr, Die völkerrechtliche Verantwortung des Staates für das Handeln von Privaten, ZaöRV 73 (2013), 37 (37 f.). Vgl. auch: Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 7.
 
120
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1135 f.); Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 341. Zur Schadensvorbeugungspflicht vgl. ferner auch: ITLOS, Responsibilities and obligations of States with respect to activities in the Area, Advisory Opinion, 01.02.2011, 43 §§ 117 ff.).
 
121
de Schutter, International Human Rights Law (2010), 165. Grundlegend dazu insbesondere: Trail Smelter Arbitration (United States vs. Canada), Award of the US-Canadian Arbitral Tribunal of 16.04.1938 and 11.03.1941, 1905.
 
122
Ähnlich auch: Papp, Schutzpflichten (2013), 191 ff.
 
123
Der Ausdruck „eigene Unternehmen“ ist hier nicht im Sinne staatlichen Eigentums sondern im Sinne der Staatsangehörigkeit eines Unternehmens zu verstehen. Im Völkerrecht wird die Staatsangehörigkeit eines Unternehmens anhand des Hauptsitzes oder dem Gründungsort bestimmt [vgl. ICJ, Case concerning the Barcelona Traction, Light and Power Company, Limited (Belgium vs. Spain), Second Phase, Judgement of 05.02.1970, § 70].
 
124
McCorquodale/Simons, Responsibility Beyond Borders, The Modern Law Review 70 (2007), 598 (617 f.).
 
125
Papp, Schutzpflichten (2013), 191.
 
126
Siehe insbesondere: CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 33. CESCR, General Comment No. 24 (2017), §§ 25–28. Aber auch: de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1134).
 
127
Siehe u. a.: Kälin/Künzli, Menschenrechtsschutz (2013), 112 Rn. 288; Stahl, Schutzpflichten (2012), 141 ff.; Dietlein, Schutzpflichten (1992), 87. Im extraterritorialen Kontext diskutieren die Möglichkeit, soweit ersichtlich, nur: Papp, Schutzpflichten (2013), 193 f.; Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (304).
 
128
Siehe etwa: Stahl, Schutzpflichten (2012), 143; Jaeckel, Schutzpflichten (2001), 155. Die beide den Fall einer Überschwemmung nach erfolgter Begradigung eines Flusses als Beispiel für eine die Schutzpflichten aktivierende Gefahrenlage anführen. Auch wenn der Staat hier zu einem gewissen Maß die Ursache (mit-) gesetzt hat, erscheint der Kausalzusammenhang zwischen staatlicher Ursachensetzung und der Gefährdung nach Meinung beider Autorinnen zu fernliegend, um darin einen die Abwehrpflichten aktivierenden Eingriff zu sehen. Aus Sicht der Anspruchsinhaber wird es diesen Fällen auch eher um Schutz vor den Folgen der Überschwemmung gehen, als um die Abwehr des staatlichen Ursachenbeitrages. Im Übrigen werde die Überschwemmung primär durch Wetterphänomene ausgelöst werden weshalb es „unbillig“ wäre die Überschwemmung dem Staat als Folge seines Handelns zuzurechnen [Stahl, Schutzpflichten (2012), 143 f.].
 
129
Jaeckel, Schutzpflichten (2001), 140. Die soziale Rechte in ihren Überlegungen allerdings ausklammert.
 
130
Eine Ausnahme stellt – soweit ersichtlich – Papp dar: Papp, Schutzpflichten (2013), 191 f.
 
131
Ebenda: 192; Stahl, Schutzpflichten (2012), 145; Jaeckel, Schutzpflichten (2001), 156.
 
132
Papp, Schutzpflichten (2013), 193.
 
133
So etwa: Jaeckel, Schutzpflichten (2001), 155 f; Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 219–221; Papp, Schutzpflichten (2013), 193. Ablehnend: Dietlein, Schutzpflichten (1992), 88.
 
134
Jaeckel, Schutzpflichten (2001), 156 f; Papp, Schutzpflichten (2013), 194.
 
135
So fordert er in General Comment No. 15 unter der extraterritorialen Achtungspflicht die Paktstaaten zumindest dazu auf darauf zu achten, dass: „[a]ny activities undertaken within the State party’s jurisdiction should not deprive another country of the ability to realize the right to water for persons in its jurisdiction“ (CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 31).
 
136
Papp, Schutzpflichten (2013), 194. Der allerdings betont, dass die Pflicht nur bei faktischen Beeinträchtigungen von Menschenrechten durch andere Akteure greift. Ein Staat könne folglich nicht allein deshalb zum Schutz von Individuen und Gruppen in anderen Staaten verpflichtet sein, weil der fremde Staat es unterlässt selbst Schutz auszuüben [ebenda: 193].
 
137
Siehe bereits: Kap. 3 B.​II. supra.
 
138
Dazu etwa: Papp, Schutzpflichten (2013), 191, 194 ff. m.w.N.
 
139
Siehe dazu bereits die o. g. Entscheidungen: ECtHR, Soering vs. United Kingdom, Judgement of 07.07.1989, § 92; ECtHR, Ahmad vs. Austria, Judgement of 17 December 1996, § 39; ECtHR, Vilvarajah and others vs. The United Kingdom, Judgement of 30.10.1991, § 103 und für den CCPR ferner: CCPR, Mohammed Alzery vs. Sweden, 10.11.2006, § 11.3; CCPR, Mohammad Munaf vs. Romania, 30.07.2009, § 14.2. Der Maßtab leitet sich primär aus dem Osman Urteil des EGMR ab (ECtHR, Osman vs. United Kingdom, Judgement of 28.10.1998, § 116), dazu sowie zur Bedeutung der Kriterien insbesondere: Ebert/Sijniensky, Preventing Violations of the Right to Life, HRLR 15 (2015), 343 (358 f.). Der CESCR hat sich soweit ersichtlich nicht zum Niveau der Gefahr geäußert.
 
140
Papp, Schutzpflichten (2013), 196 f.; de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1113); Stahl, Schutzpflichten (2012), 158 f.; Xenos, Positive Obligations (2012), 112; Vgl. auch: Ebert/Sijniensky, Preventing Violations of the Right to Life, HRLR 15 (2015), 343 (362 ff.).
 
141
Stahl, Schutzpflichten (2012), 159; Ebert/Sijniensky, Preventing Violations of the Right to Life, HRLR 15 (2015), 343 (365).
 
142
Stahl, Schutzpflichten (2012), 158, 168; Papp, Schutzpflichten (2013), 196.
 
143
Papp, Schutzpflichten (2013), 195, 197.
 
144
Ebenda.
 
145
Russel/McCaffrey, Tapping Transboundary Waters, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 144 (158). Das dieser Fall nicht rein hypothetisch ist zeigt z. B. ein aktueller Fall um ein Mineralwasserunternehmen aus Bayern: Ritzer, Treuchtlinger sorgen sich um Trinkwasser, Süddeutsche Zeitung vom 26.04.2019.
 
146
Vgl. bereits: Kap. 3 B.​I und II. supra.
 
147
Vgl. Papp, Schutzpflichten (2013), 195.
 
148
Stahl, Schutzpflichten (2012), 167 f.
 
149
Vgl. Wiesbrock, Internationaler Schutz der Menschenrechte vor Verletzungen durch Private (1999), 167; de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1113).
 
150
Wiesbrock, Internationaler Schutz der Menschenrechte vor Verletzungen durch Private (1999), 166.
 
151
Seibert-Fohr, Die völkerrechtliche Verantwortung des Staates für das Handeln von Privaten, ZaöRV 73 (2013), 37 (51 f.) m.w.N.
 
152
Ebenda: 52; Stahl, Schutzpflichten (2012), 165 f.
 
153
Im Hinblick auf den unbeschränkten Anwendungsbereich des ICESCR wird in der Literatur vereinzelt noch ein zusätzliches Tatbestandsmerkmal gefordert. Um einer Ausuferung von Schutzpflichten auslösenden Sachverhalten zu begegnen, wird dabei vornehmlich auf die Rechtsfigur der Garantenstellung zurückgegriffen [siehe insbesondere: Papp, Schutzpflichten (2013), 203 ff.; Stahl, Schutzpflichten (2012), 147, 183 ff.]. Ein entsprechender Ansatz lässt sich wohl z. T. auch in der Spruchpraxis wiederfinden [siehe: Ebert/Sijniensky, Preventing Violations of the Right to Life, HRLR 15 (2015), 343 (353), unter Verweis auf: IACtHR, Pueblo Bello Massacre vs. Colombia, Judgement of 31.01.2006], gilt aber keinesfalls als gefestigt und bezieht sich soweit ersichtlich auch nicht auf Rechte des ICESCR. Außerdem wurde in Kap. 3 bereits erläutert, dass dem weiten Anwendungsspektrum der Pflichten mit der tatsächlichen und rechtlichen Begrenzung des Pflichtenumfangs auf Rechtsfolgenseite begegnet wird (vgl. Kap. 3 B.​V. supra), ein weites Anwendungsspektrum für das Entstehen der Pflicht sagt damit noch nichts über die Verantwortungsbegründung auf Rechtsfolgenseite aus [vgl. Vandenbogaerde, Jurisdiction Revisted, HR&ILD 9 (2015), 6 (11 f.)].
 
154
Papp, Schutzpflichten (2013), 224. Vgl. auch Stahl, Schutzpflichten (2012), 337 ff. So wird man bei bloß geringer Gefahrenwahrscheinlichkeit von einem Staat in der Regel nur Maßnahmen zur Gefahrerforschung verlangen dürfen (vgl. ebenda: 158).
 
155
Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 232.
 
156
Seibert-Fohr, Die völkerrechtliche Verantwortung des Staates für das Handeln von Privaten, ZaöRV 73 (2013), 37 (52). Vgl. ferner auch: Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 239 ff.
 
157
Siehe bereits: Kap. 3 B.​III. supra. Vgl. auch: Seibert-Fohr, Die völkerrechtliche Verantwortung des Staates für das Handeln von Privaten, ZaöRV 73 (2013), 37 (52).
 
158
Entsprechend differenziert auch: Ruggie-Report (A/HRC/14/27), § 48.
 
159
Vgl. Papp, Schutzpflichten (2013), 317 f. Siehe ferner auch: Kap. 3 B.​I.​3 supra. Dies lässt sich vor dem Hintergrund der Debatte um die „responsibility to protect“ (dazu Shelton, International Human Rights Law (2014), 281 f; Stein et al., Völkerrecht (2017), 309 Rn. 823a, 191 ff. Rn. 520a ff. Siehe dazu ferner auch: Vashakmadze, Responsibility to Protect, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1201; Krajewski, Völkerrecht (2017), 225 ff.) zwar diskutieren (siehe etwa: Stein et al., Völkerrecht (2017), 191 Rn. 520a; Matz-Lück, Solidarität, Souveränität und Völkerrecht, in: Hestermeyer et al. (Hrsg.), Coexistence, Cooperation and Solidarity: Liber Amicorum Rüdiger Wolfrum (Vol. I) (2012), 141 (149 ff.)), abgesehen von der Frage des rechtlichen Gehalts dieses Konzepts, entspricht dies aber zumindest nicht dem Grundkonzept der Doktrin, das sich auf Tatbestände wie Völkermord und Kriegsverbrechen beschränkt (vgl. Krajewski, Völkerrecht (2017), 226 f.).
 
160
Anführen lässt sich beispielsweise der umstrittene Bau des Illisu Staudamms in der Türkei, dazu: Epiney, Nachbarrechtliche Pflichten, AVR 39 (2001), 1 (2 ff.).
 
161
Vgl. Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), 8 f. Allgemein ferner auch Ruggie, der insbesondere auf die Gefahren die vom Rohstoffsektor ausgehen hinweist: Ruggie-Report (A/HRC/14/27), § 69; Ruggie-Interim Report (E/CN.4/2006/97), §§ 25 ff.
 
162
Vgl. Kerala High Court, Perumatty Grama Panchayat vs. State of Kerala, Judgement of 16.12.2003. Für eine Zusammenfassung siehe: WaterLex/WASH United, Case Law Compilation (2014), 164–166.
 
163
Zu denken wäre ferner noch an die häufig für Schlagzeilen sorgenden Fälle der Übernahme von Wasserversorgungsdienstleistungen durch (global agierende) private Unternehmen [Vgl. dazu etwa: Cernic, Corporate Obligations, Denver Journal of International Law and Policy 39 (2011), 303 (306 f.); Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), § 27 f.]. Dazu hat es bereits zahlreiche Fälle insbesondere aus dem Bereich des Investitionsschutzrechts gegeben, siehe dazu insbesondere: Thielborger, The human right to water versus investor rights: double-dilemma or pseudo-conflict?, in: Dupuy et al. (Hrsg.), Human Rights in International Investment Law and Arbitration (2009), 487 (487 ff.). Diese Fälle spielen für die vorliegende Arbeit aber keine bedeutende Rolle, denn bei der Diskussion geht es meist um Fragen des gerechten Zugangs aller Nutzer zu einer Wasserinfrastruktureinrichtung und weniger um Fragen der Qualität und Verfügbarkeit von Wasserressourcen allgemein, geschweige denn im grenzüberschreitenden Kontext. Ein weiteres Geschäft das im grenzüberschreitenden Kontext ebenfalls zunehmend für Schlagzeilen sorgt, ist der Erwerb von Landnutzungsrechten durch private Konzerne im Wege der Pacht oder Konzession, deren Beanspruchung sich negativ auf die Verfügbarkeit und Qualität von Wasserquellen für lokale Bevölkerungen auswirken kann [siehe dazu: Kirschner, Menschenrecht auf Wasser, JILPAC 27 (2014), 26, sowie insbesondere auch die Fallstudie von: Ardunio et al., Contamination of Community Potable Water, Water Alternatives 5 (2012), 344]. In diesem Zusammenhang wird daher zunehmend auch von „watergrabs“ gesprochen [vgl. Special Issue: Water grabbing? Focus on the (re)appropriation of finite water resources, Water Alternatives 5 (2012)]. Auswirkungen dieser Praxis im grenzüberschreitenden Kontext sind, soweit ersichtlich, bisher nicht dokumentiert worden, bei übermäßiger Beanspruchung aber durchaus denkbar.
 
164
Vgl. Hrdinka et al., Impacts of floods and droughts, Journal of Hydro-environment Research 6 (2012), 145 (149).
 
165
Siehe dazu Abschn. C. dieses Kapitels infra.
 
166
Vgl. Papp, Schutzpflichten (2013), 192.
 
167
Vgl. Abschn. II.2.a.(3.) supra.
 
168
Denkbar wäre ferner auch, dass rechtsbeeinträchtigende Handlungen auch von mehreren Staaten ausgehen oder von einer Flussgebietsorganisation, also von einer Institution anstatt von Staaten iniziert werden. In letzterem Fall würde sich die staatliche Pflicht dann aber auch auf das jeweilige Verhalten eines Staates innerhalb dieser Organisation erstrecken [vgl. CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 36].
 
169
Vgl. Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 232 ff; Wiesbrock, Internationaler Schutz der Menschenrechte vor Verletzungen durch Private (1999), 169. Siehe ferner auch: ECtHR, Ärzte für das Leben vs. Austria, Judgement of 21.06.1988, § 36.
 
170
Vgl. Papp, Schutzpflichten (2013), 305.
 
171
Dies spiegelt sich auch in der Arbeit des CESCR wieder, der selten konkrete Empfehlungen ausspricht, sondern die Paktstaaten vielmehr allgemein zur Regulierung anhält. So fordert der CESCR die Paktstaaten in General Comment No. 15 auch nur allgemein dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um nicht staatliche Akteure dahingehend zu beeinflussen das Recht auf Wasser zu achten und die Bevölkerung in anderen Anrainerstaaten vor Beeinträchtigungen zu schützen [CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 33].
 
172
Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 16; Papp, Schutzpflichten (2013), 305. Siehe insbesondere auch: CCPR, General Comment No. 31 (2004), § 8.
 
173
Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 16; Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 232 ff. m.w.N.
 
174
Ebenso auch Sonderberichterstatter Ruggie zu UN-Leitprinzip No. 1: „While States generally have discretion in deciding upon these steps, they should consider the full range of permissible preventative and remedial measures, including policies, legislation, regulations and adjudication“ [Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 63, 67].
 
175
Siehe insbesondere: CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 23, 26, 45, 50. Dies ergibt sich für den ICESCR bereits aus: Art. 2 (2) ICSECR: „[…] by [employing] all appropriate means, including particularly the adoption of legislative measures“. Vgl. ferner auch: CCPR, General Comment No. 31 (2004), § 4.
 
176
Kälin/Künzli, Menschenrechtsschutz (2013), 117 Rn. 299.
 
177
Vgl. Papp, Schutzpflichten (2013), 246; de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1138 f.).
 
178
Vgl. Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 8 f.; Papp, Schutzpflichten (2013), 224 f., 234; Maastricht Prinzip 24. Vgl. auch: Skogly, Beyond Borders (2006), 70.
 
179
Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 16.
 
180
Krajewski, Protecting the Human Right to Water, in: Chaisse (Hrsg.), The Regulation Of The Global Water Services Market (2016), 167 (194); Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 7.
 
181
Kaufmann/Good et al, SKMR-Bericht (2016), 1 f; Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 8 f.
 
182
Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 20, 44 f.
 
183
Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 11 f.; Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 46 f. Vgl auch: Papp, Schutzpflichten (2013), 240, 328.
 
184
Vgl. für das deutsche Strafrecht etwa § 324 StGB, der die unbefugte Gewässerverunreinigung unter Strafe stellt. Grundvoraussetzung wäre für die Schutzpflichtenerfüllung vorliegend allerdings die Anerkennung der Strafbarkeit von juristischen Personen [vgl. Ruggie-Report (A/HRC/14/27), 10]. Das deutsche Strafrecht basiert auf dem Prinzip individueller Verantwortlichkeit [Laue, Die Strafrechtliche Verantwortlichkeit von Verbänden, JURA (2010), 339 (339 f.)].
 
185
Burkard, Spannungsverhältnis (2013), 217 m.w.N.
 
186
Vgl. Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 7 f., 20; Ruggie-Report (A/HRC/14/27), 8 f.
 
187
Vgl. Ruggie-Report (A/HRC/14/27), 8.
 
188
Vgl. Kaufmann et al., SKMR-Bericht (2016), 5; Ruggie-Report (A/HRC/14/27), 10.
 
189
Der UN Global Compact stellt ein von der UN ins Leben gerufenes „multi-stakeholder“ Netzwerk zwischen Unternehmen, Städten, NGOs und Regierungsorganisitation zur Förderungen einer gerechteren Globalisierung und von Unternehmensverantwortung dar [Siehe: https://​www.​unglobalcompact.​org/​ (zuletzt abgerufen am 31.08.2019)]. Das Netzwerk umfasst mittlerweile 12,000 Mitglieder.
 
190
https://​ceowatermandate.​org/​ (zuletzt abgerufen 31.08.2019). Ähnliche Initiativen stellen die Water Resources Group der Weltbank [https://​www.​2030wrg.​org/​ (zuletzt abgerufen 31.08.2019)] und die Alliance for Water Stewardship [http://​a4ws.​org/​about/​ (zuletzt abgerufen 31.08.2019)] dar.
 
191
(zuletzt abgerufen am 31.08.2019).
 
192
CEO Mandate Water Mandate, Guidance for Companies on Respecting the Human Rights to Water and Sanitation (2015).
 
193
Ebenda: 47 ff. Auch wenn die Richtlinien insgesamt als Fortschritt im Bereich der Unternehmensverantwortung zu werten sind, wird bemängelt, dass sie zu allgemein formuliert seien und keine klaren Grenzen für unternehmerisches Handeln erkennen lassen würden [Cernic, Corporate Obligations, Denver Journal of International Law and Policy 39 (2011), 303 (328 f.)].
 
194
Insbesondere also für die Genehmigung von Aktivitäten von Unternehmen aus dem Bereich wasserintensiver Industriezweige, bei wasserbaulichen Maßnahmen oder der Rohstoffgewinnung [Cernic, Corporate Obligations, Denver Journal of International Law and Policy 39 (2011), 303 (330)]. Im Hinblick auf das Recht auf Wasser kommen die Fälle vor Nationalen Kontaktstellen. (NKS) unter Anwendung der OECD-Leitsätze für Multinationale Unternehmen fast ausschließlich aus dem Bereich des Bergbaus [Krajewski, Protecting the Human Right to Water, in: Chaisse (Hrsg.), The Regulation Of The Global Water Services Market (2016), 167 (183)].
 
195
Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 7 f.
 
196
Dies wird die Abstimmung mit anderen Anrainerstaaten erforderlich machen.
 
197
Klinger et al., Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (2016), 16. Vgl. auch: Ruggie-Report (A/HRC/14/27), 5 § 18.
 
198
Kaufmann et al., SKMR-Bericht (2016), 68 ff; Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 11 No. 8.
 
199
Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 11 No. 8.
 
200
Ruggie weist in seinem Bericht darauf hin, dass insbesondere in Politikbereichen, die den Zugang zu Grund- und Boden regeln, oft größere Klarheit notwendig sei [ebenda].
 
201
Vgl. Lohse, Recht auf Wasser (2005), 135.
 
202
Vgl. CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 44 b.
 
203
Vgl. ebenda: §§ 44, 47.
 
204
Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 10 No. 5.
 
205
Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 234 f.; Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 8 § 3 (a), 22 ff. Ein solcher Anspruch lässt sich dem ICESCR zwar nicht direkt entnehmen, doch hat der CESCR schon vielfach betont, dass es auch im Hinblick auf die Paktrechte ein Anspruch auf effektive Abhilfe und Wiedergutmachung (remedy) bei Rechtsverletzungen gibt [siehe insbesondere: CESCR, General Comment No. 9 (1998), §§ 2, 9; CESCR., General Comment No. 15 (2003), § 55]. Dieser lässt sich zum einen aus einer Zusammenschau mit Art. 8 UDHR ableiten, der für alle Menschenrechte gilt, zum anderen wird der Zugang zu wirksamer Abhilfe insbesondere als ein über alle Rechtsgebiete hinweg bestehender allgemeiner Rechtsgrundsatz angesehen [de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1160)], der häufig auch zum Bestandteil des Völkergewohnheitsrechts gerechnet wird [vgl. Shelton, International Human Rights Law (2014), 186] und mithin auch für die Paktrechte gilt [vgl. CESCR, General Comment No. 9 (1998), § 2]. Siehe ferner auch Abschn. C.III.2.c.(4) infra.
 
206
Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 233; Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 6 No. 1, 22 No. 25. Entsprechende Pflichten bestehen auch im Hinblick auf eine ggf. eigene Verantwortung des Staates wegen der Verletzung von Schutzpflichten [siehe dazu: Abschn. C.III.2.c.(4) infra].
 
207
Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 22 No. 25.
 
208
Ebenda. Siehe ferner auch die Untersuchung von Nolan im Hinblick auf die Rechtsprechung regionaler Vertragsüberwachungsorgane: Nolan, Addressing Economic and Social Rights Violations by Non-state Actors, HRLR 9 (2009), 225 (231, 234).
 
209
Im Hinblick auf die Ausgestaltung zivilrechtlicher Deliktshaftung lässt sich insbesondere der Alien Tort Claims Act (ATCA) [28 U.S.C. § 1350] aus den USA anführen. ATCA ermöglicht es Ausländern, zumindest in der Theorie, Schadensersatzklagen vor US-Bundesgerichten einzureichen, sofern die Ansprüche auf Verletzungen des Völkerrechts basieren [siehe dazu insbesondere: Seibert-Fohr/Wolfrum, Durchsetzung völkerrechtlicher Mindeststandards gegenüber transnationalen Unternehmen, AVR 43 (2005), 153 (153 ff.)]. ATCA wird jedoch restriktiv ausgelegt, weshalb die Geltendmachung von extraterritorialen Ansprüchen grundsätzlich nicht möglich ist [vgl. von Bernstorff et al., The Alien Tort Statute before the US Supreme Court, ZaöRV 72 (2012), 579] und sich auf US-Unternehmen beschränkt [siehe die Entscheidung des US-Supreme Court vom 24.04.2018: Jesner vs. Arab Bank, PLC 584 U.S.___(2018)].
 
210
OECD, OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen (2011).
 
211
Siehe dazu insbesondere: Krajewski, Protecting the Human Right to Water, in: Chaisse (Hrsg.), The Regulation Of The Global Water Services Market (2016), 167 (177 ff.); Krajewski et al., Menschenrechtliche Pflichten von multinationalen Unternehmen, ZaöRV 76 (2016), 309 (317 ff.), die allerdings Reformbedarf anmahnen, da die Verfahren der NKS größtenteils auf Freiwilligkeit beruhen und sich Staaten Verfahren damit entziehen bzw. ihre Mitwirkung verweigern können. In diesen Fällen habe die NKS keinerlei Möglichkeiten die Unternehmen zu sanktionieren [ebenda: 334 ff.].
 
212
UNECE Convention on the Protection and Use of Transboundary Watercourses and International Lakes (with Annexes) (vom 17.03.1992; in Kraft getreten am 06.10.1996), UNTS Vol. 1936, 269. Siehe dazu ferner: Kap. 5 B.​II.​3. infra.
 
213
UNECE, Protocol on Civil Liability and Compensation for Damage Caused by the Transboundary Effects of Industrial Accidents on Transboundary Waters (vom 21.05.2003; nicht in Kraft), ECE/MP.WAT/11-ECE/CP.TEIA/9. Obgleich das Protokoll bisher nicht in Kraft getreten ist, würde es zumindest in der Theorie einen gangbaren Weg zur Beilegung grenzüberschreitender Streitigkeiten im Hinblick auf die infolge von Unternehmenstätigkeiten erlittenen Schäden bzw. Menschenrechtsverletzung darstellen [vgl. Boisson De Chazournes, Fresh Water (2013), 174, 234].
 
214
Vgl. Art. 1: „The objective of the present Protocol is to provide for a comprehensive regime for civil liability and for adequate and prompt compensation for damage caused by the transboundary effects of industrial accidents on transboundary waters.“
 
215
Art. 2 (2) (d) (i) UNECE Protocol on Civil Liability (2003).
 
216
Vgl. Art. 13 (1) UNECE Protocol on Civil Liability (2003). In diesem Sinne auch: Boisson De Chazournes, Fresh Water (2013), 234.
 
217
UNECE Protocol on Water and Health (vom 19.06.1999, in Kraft getreten am 04.08.2005), ILM 38 (1999), 1708.
 
218
Vgl. Tanzi, Reducing the Gap between International Water Law and Human Rights Law, International Community Law Review 12 (2010), 267 (271).
 
219
Art. 15 UNECE Protocol on Water and Health (1999).
 
220
Tanzi, Reducing the Gap between International Water Law and Human Rights Law, International Community Law Review 12 (2010), 267 (274 f.).
 
221
Vgl. Bulto, Extraterritorial Application (2014), 179.
 
222
Ruggie-Principles (A/HRC/17/31), 22 No. 25, 26 No. 31. Zur Beachtung allgemeiner Menschenrechtsstandards in diesem Zusammenhang siehe ferner auch Abschn. C.III.2.c.(4.) infra.
 
223
Ebenda: 23 No. 26.
 
224
Vgl. Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 337 f.
 
225
Papp, Schutzpflichten (2013), 317.
 
226
Aus der Anfrage ließe sich nämlich unter Umständen konkludent auch eine Einwilligung zur Durchführung der angefragten Hilfsmaßnahmen ableiten [vgl. ebenda: 318].
 
227
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 25. Siehe bereits auch: Kap. 2 C.​II.​2. supra.
 
228
Ebenda: § 25. Vgl. Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 287.
 
229
CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 25 ff. Siehe auch: Kap. 2 C.II.3. supra.
 
230
Dem folgt im Grundsatz auch der CESCR. Zwar wendet der Ausschuss diese Untergliederung nicht durchgehend und stringent an es lassen sich, wie noch zu zeigen sein wird, auf Basis seiner Aussagen Rückschlüsse für alle drei Gliederungsebenen ziehen. Auch die Literatur geht zunehmend von einem entsprechend differenzierten Pflichteninhalt aus, so etwa: Sepulveda, Obligations of International Assistance and Cooperation, NQHR 24 (2006), 271 (282); Tobin, Right to Health (2012), 340 ff. Für das Recht auf Wasser: Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (419 ff.). Vgl. ferner auch: Maastrichter Prinzipien 29, 30, 32, 33, 34 und 35.
 
231
Siehe Kap. 3 B. supra.
 
232
Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (419 ff.); Windfuhr, Obligation in Times of Globalization, in: ders. (Hrsg.), Beyond the Nation State: Human Rights in Times of Globalization (2005), 12 (24); Kanalan, Extraterritoriale Staatenpflichten, AVR 54 (2014), 495 (518 f.); Report of the Special Rapporteur on the Right to Food (E/CN.4/2005/47), 18.
 
233
Siehe bereits: Kap. 3 B.​III. supra.
 
234
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34.
 
235
Ebenda. Zu den sich aus allgemeinen Menschenrechtsstandards ergebenden Anforderungen siehe ferner: Abschn. C. III.2.c. infra.
 
236
Ebenda.
 
237
Ebenda.
 
238
Ebenda: § 35: „States parties should ensure that the right to water is given due attention in international agreements and, to that end, should consider the development of further legal instruments. With regard to the conclusion and implementation of other international and regional agreements, States parties should take steps to ensure that these instruments do not adversely impact upon the right to water. Agreements concerning trade liberalization should not curtail or inhibit a country’s capacity to ensure the full realization of the right to water.“
 
239
Ebenda: § 35. Zwar ließe sich der Passus auch als Ausprägung der extraterritorialen Achtungspflicht auffassen, allerdings fordert der CESCR die Vertragsstaaten hier nicht nur zur Achtung („give due attention“) sondern ausdrücklich auch zur Entwicklung („development“) weiterer Rechtsinstrumente auf. Siehe ferner auch: Maastricht Prinzip 29.
 
240
Ebenda.
 
241
Ebenda.
 
242
Ebenda: § 35; Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55), 9 § 31. Siehe ferner auch: Maastricht Prinzip 29.
 
243
Vgl. Kanalan, Recht auf Nahrung (2015), 145.
 
244
Siehe Kap. 2 B. supra.
 
245
Vgl. dazu auch mit weiterer Kritik: Künnemann, Fourteen Misconceptions (2014), 16 f., 19, 22.
 
246
Siehe bereits: Kap. 3 B. supra.
 
247
Vgl. Art. 2 (1) ICESCR. Siehe ferner: Kap. 3 B.​II. supra.
 
248
Vgl. Cahill, The Right to Water, in: Gibney/Skogly (Hrsg.), Universal Human Rights and Extraterritorial Obligations (2010), 194 (198). Siehe ferner: Kap. 3 A.​II.​5. supra.
 
249
Siehe bereits: Kap. 3 A.​II.​3.​h. supra.
 
250
Vgl. Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2005/52), § 76.
 
251
Leb, The right to water in a transboundary context, Water International 37 (2012), 640 (645).
 
252
Tobin, Right to Health (2012), 340 f.; in diesem Sinne bereits auch: Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (191).
 
253
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 348.
 
254
Vgl. Tobin, Right to Health (2012), 340 f.
 
255
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 348.
 
256
Dies entspricht auch dem oben gefundenen Auslegungsergebnis wonach den in Art. 2 (1) ICESCR enthaltenen Begriffen „Hilfe“ und „Kooperation“ eigenständige Bedeutung zu kommen muss und der ICESCR keine Umverteilung von Ressourcen bezweckt (siehe: Kap. 3 C. supra). Ferner wird dies auch an den in Art. 23 ICESCR beispielhaft aufgelisteten Maßnahmen deutlich, der Maßnahmen technischer Art und den Abschluss von Verträgen oder regionale Tagungen, im Vergleich etwa zur Gewährung von Hilfsmaßnahmen besonders betont (Art. 23 ICESCR).
 
257
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 35; Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (49 f.).
 
258
Vgl. Tobin, Right to Health (2012), 344.
 
259
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 352.
 
260
Letztlich obliegt die Wahl der Mittel allerdings dem staatlichen Ermessen, siehe Abschn. 2.b. infra.
 
261
In diesem Sinne auch: Tobin, Right to Health (2012), 344 f.; de Schutter, International Human Rights Law (2010), 173.
 
262
Vgl. Tobin, Right to Health (2012), 342. Die Ansprüche und Forderungen beruhen auf CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 34, 35.
 
263
Dies geht insbesondere aus der Formulierung: „to the maximum of its available resources“ in Art. 2 (1) ICESCR hervor [CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 9; Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 275. Siehe bereits auch: Kap. 2 C.​I.​1. supra]. Der CESCR verwendet zur Beurteilung den sogenannten „Reasonableness“ Maßstab an. Wie erwähnt, weist dieser zwar Ähnlichkeiten zu dem, aus dem deutschen Verfassungsrecht bekannten, Überprüfungsmaßstab der „Angemessenheit“ i.R.d. Verhältnismäßigkeitsprüfung auf, er geht jedoch über die reine Abwägung hinaus und fragt danach, ob eine Maßnahme verfassungrechtlich vertretbar ist. Er wird daher als Prüfungsmaßstab eigener Art angesehen [vgl. dazu: Trilsch, Justiziabilität (2012), 389 f.]. In diesem Sinne auch: Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 350.
 
264
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 349 f.
 
265
Ebenda: 350.
 
266
Tobin, Right to Health (2012), 342. Siehe ferner bereits: Kap. 3 B.​III.​2. supra.
 
267
Vgl. Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 286 f.
 
268
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34.
 
269
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 350. Siehe bereits: Kap. 3 B.​III.​2. supra.
 
270
Ebenso: Klee, Progressive Verwirklichung (2000), 137.
 
271
Leb, The right to water in a transboundary context, Water International 37 (2012), 640 (645).
 
272
Vgl. CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34; Report of the Special Rapporteur on the Right to Food V (E/CN.4/2005/47), 16, § 48.
 
273
Leb, The right to water in a transboundary context, Water International 37 (2012), 640 (645).
 
274
Siehe etwa: CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 14; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34.
 
275
Vgl. bereits: Kap. 3 C. supra.
 
276
Klee, Progressive Verwirklichung (2000), 126; de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1153).
 
277
Vgl. Leb, The right to water in a transboundary context, Water International 37 (2012), 640 (645).
 
278
Vgl. Tobin, Right to Health (2012), 342. Vgl. auch Maastricht Prinzip 30, das Staaten dazu auffordert zum Zwecke der Aufteilung dieser Verantwortung zu koordinieren.
 
279
Den völkerrechtlichen Regeln der Staatenveranwortlichkeit ist ein System gemeinsamer Verantwortung für völkerrechtliche Delikte bisher nämlich (noch) weitestgehend fremd. Siehe dazu insbesondere: Nollkaemper/Dov, Shared Responsibility in International Law, Michigan Journal of International Law 34 (2013), 359 (359 ff.).
 
280
In diesem Sinne auch: Tobin, Right to Health (2012), 342.
 
281
Die Maßnahmen werden sich dabei auf Mittel und Möglichkeiten der internationalen Kooperation beschränken müssen [vgl. Kap. 3 B. supra].
 
282
Zu einem absoluten Minium setzt dies eine Situation voraus in der die Kerninhalte des Rechts im gesamten Einzugsgebiet gewährleistet werden können [CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34. Vgl. auch: Sepulveda, Obligations of International Assistance and Cooperation, NQHR 24 (2006), 271 (291)].
 
283
Vgl. Messner, Klimawandel und Wasserkrisen, Sicherheit und Frieden 27 (2009), 167 (169).
 
284
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 35.
 
285
Vgl. Maastricht Prinzip 29: „States must take […] steps […] to create an international enabling environment conducive to the universal fulfilment of economic, social and cultural rights […]. The compliance with this obligation is to be achieved through, inter alia: a) elaboration, interpretation, application and regular review of multilateral and bilateral agreements as well as international standards […]“.
 
286
Vgl. auch Maastricht Prinzip 29 b), nach welchem günstige Rahmenbedingungen auch mit Maßnahmen und politischer Strategien erreicht werden sollen.
 
287
Vgl. Winkler, The Human Right to Water (2012), 146 ff.
 
288
Vgl. Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 351; Tobin, Right to Health (2012), 340, 342.
 
289
Vgl. Tobin, Right to Health (2012), 340, 342; Sepulveda, Obligations of International Assistance and Cooperation, NQHR 24 (2006), 271 (285). Den Paktstaaten obliegt, wie erwähnt, grundsätzlich eine Pflicht die notwendigen Rahmenbedingungen für die Realisierung der Rechte zu schaffen [vgl. Kälin/Künzli, Menschenrechtsschutz (2013), 120 Rn. 306].
 
290
Siehe: Kap. 3 C. supra.
 
291
Vgl. Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 342, 349 f.
 
292
Vgl. Tobin, Right to Health (2012), 342.
 
293
Vgl. Messner, Klimawandel und Wasserkrisen, Sicherheit und Frieden 27 (2009), 167 (171). Siehe ferner auch: Kap. 5 B.​3. infra.
 
294
Siehe dazu: Abschn. A. III.2.a. dieses Kapitels supra.
 
295
Vgl. Bourquain, Freshwater Access (2008), 226. Dies lässt sich im Übrigen auch aus dem vom CESCR geforderten nachhaltigen Ansatz im Umgang mit Wasser ableiten [CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 11, 28; siehe ferner bereits: Kap. 2 B.​II. supra]. Der CESCR verlangt von den Paktstaaten einen möglichst ziel- und zweckgerichteten Einsatz ihrer Ressourcen zur Verwirklichung der Rechte (vgl. Kap. 2 C.I.1. supra).
 
296
Vgl. Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 353, 401 f; CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 28, 51.
 
297
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 28.
 
298
Vgl. ebenda, §§ 31, 35; Maastricht Prinzip 29 a).
 
299
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 35.
 
300
Vgl. Winkler/Phan, Die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser für grenzüberschreitende Gewässer, JILPAC 27 (2014), 7 (15).
 
301
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 35.
 
302
Vgl. auch Art. 23 ICESCR: „The States Parties to the present Covenant agree that international action for the achievement of the rights recognized in the present Covenant includes such methods as the conclusion of conventions, the adoption of recommendations, the furnishing of technical assistance and the holding of regional meetings and technical meetings for the purpose of consultation and study organized in conjunction with the Governments concerned.“ (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
303
Zur Frage der Umsetzung siehe Kap. 5 B. infra. Für eine Untersuchung zur Ausgestaltung der Priorisierung im Kontext des nationalen Wasserrechts, siehe: Winkler, The Human Right to Water (2012), 146 ff.
 
304
Ebenda: 146.
 
305
Siehe dazu ferner Kap. 5 A. infra.
 
306
UNECE Protocol on Water and Health (vom 19.06.1999, in Kraft getreten am 04.08.2005), ILM 38 (1999), 1708.
 
307
Siehe dazu speziell Kap. 5 B.​II.​3 infra.
 
308
Vgl. dazu: Kap. 5 B. infra.
 
309
Vgl. Winkler, The Human Right to Water (2012), 146.
 
310
Republic of South Africa, National Water Act No. 36 (vom 20.08.1998), Government Gazette No. 19182 (1998).
 
311
Section 16 National Water Act No. 36 (1998).
 
312
Winkler, The Human Right to Water (2012), 146.
 
313
Siehe dazu ferner insbesondere: Boisson De Chazournes, Fresh Water (2013), 176 ff.
 
314
Ebenda,179.
 
315
Vgl. ICJ, Pulp Mills on the River Uruguay (Argentina vs. Uruguay), Judgement of 20.04.2010, 44 § 92.
 
316
Vgl. Leb, The right to water in a transboundary context, Water International 37 (2012), 640 (650).
 
317
Ebenso: Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 350; Winkler/Phan, Die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser für grenzüberschreitende Gewässer, JILPAC 27 (2014), 7 (14). In diesem Sinne auch: Russel/McCaffrey, Tapping Transboundary Waters, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 144 (161).
 
318
Eine Pflicht zur Berücksichtigung der Versorgungsituation in anderen Anrainerstaaten lässt sich bereits aus der extraterritorialen Achtungspflicht ableiten (vgl. Abschnitt A.III.2</InternalRef>. supra).
 
319
Leb, The right to water in a transboundary context, Water International 37 (2012), 640 (645). Vgl. auch: Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (421 f.).
 
320
Vgl. CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1), § 8.
 
321
Leb, The right to water in a transboundary context, Water International 37 (2012), 640 (645). Zum Konzept des virtuellen Wassers siehe insbesondere: Allan, Virtual Water (2011).
 
322
Vgl. CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34. Zu denken wäre etwa an die Gewährung von Finanzierungshilfen zum Ausbau von Wasseraufbereitungsanlagen in einem anderen Staat [Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (315)].
 
323
Thielbörger, Governing International Watercourses, in: Kibaroglu et al. (Hrsg.), Water Law and Cooperation in the Euphrates and Tigris Region: A Comparative and Interdisciplinary Approach (2013), 39 (55 f.).
 
324
Vgl. Messner, Klimawandel und Wasserkrisen, Sicherheit und Frieden 27 (2009), 167 (169).
 
325
Tobin, Right to Health (2012), 342.
 
326
Sofern er sich dabei auf Ressourcenknappheit beruft ließe sich eine Pflichtverletzung nach dem in dieser Arbeit für den Fall der Pflichtenkollisionen vorgeschlagenen Kriterien beurteilen, siehe Kap. 2 B.​IV. supra.
 
327
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34.
 
328
Verstärkt werden diese Prinzipien und Standards auch unter dem Konzept eines menschenrechtsbasierten Ansatzes zusammengefasst, welcher die systematische Berücksichtigung von Menschenrechtsinhalten bei der Formulierung und Implementierung staatlicher Politiken fordert [siehe dazu etwa: BMZ, Strategie Papier Menschenrechte (2011), 7]. Im Hinblick auf das Menschenrecht auf Wasser siehe dazu etwa: Filmer-Wilson, The human rights-based approach, NQHR 23 (2005), 213.
 
329
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1154, 1156).
 
330
Ebenda: 1156; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 48.
 
331
CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 45; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 38.
 
332
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 38 (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
333
Vgl. CESCR Statement on Poverty (E/C.12/2001/10), § 16.
 
334
Man wird wohl nicht so weit wie auf nationaler Ebene gehen können und entsprechend die Nicht-Umsetzung der Kernverpflichtungen als nicht rechtfertigungsfähige Rechtsverletzung ansehen können (vgl. CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 40; CESCR Statement on Poverty (E/C.12/2001/10), §§ 16, 17).
 
335
Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (421 f.).
 
336
Report of the Special Rapporteur on the Right to Food V (E/CN.4/2005/47), 16, § 48.
 
337
Vgl. CESCR, General Comment No. 20 (2009), § 7.
 
338
Ebenda: § 14.
 
339
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 16.
 
340
Vgl. bereits den angeführten Fall: IACHR, Indigenous Communities of the Xingu Riverbasin, Pará, Brazil, Precautionary Measures, 01.04.2011, Fn. 91 supra. Siehe ferner auch: Abschn. A.III.2.a. supra.
 
341
Dies leitet sich insbesondere aus einer Zusammenschau mit Art. 19 (2) und 25 ICCPR ab. Vgl. Kap. 2 B.​III.​2.​c. supra. Der CESCR knüpft dadurch nicht nur eine klare Verbindung zum Menschenrecht auf Informationsfreiheit [Art. 19 (2) ICCPR], sondern auch zum internationalen Umweltrecht, das individuelle Informations- und Beteiligungsrechte in einer vielzahl von Verträgen und Regelungsinstrumenten normiert [Lohse, Recht auf Wasser (2005), 164 f. Anzuführen sind insbesondere die: UNECE Aarhus Convention (1998); Art. 14 EU-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG)].
 
342
Siehe bereits auch: Abschn. A.III.2.b. supra.
 
343
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 48.
 
344
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1088).
 
345
Vgl. insbesondere Maastricht Prinzip 37 („General obligation to provide effective remedy“), sowie ferner: de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1160–1164). Zwar lässt sich ein solcher Anspruch aus dem ICESCR nicht direkt herleiten, Zugang zu Abhilfe gilt aber als allgemeiner Rechtsgrundsatz des Völkerrechts, der damit auch die Paktrechte von Bedeutung ist. Dieser lässt sich zum einen aus einer Zusammenschau mit Art. 8 UDHR ableiten, der für alle Menschenrechte gilt, zum anderen wird der Zugang zu wirksamer Abhilfe insbesondere als ein über alle Rechtsgebiete hinweg bestehender allgemeiner Rechtsgrundsatz angesehen [de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1160), vgl ferner auch: CESCR, General Comment No. 9 (1998), §§ 2, 9; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 55], siehe bereits: Kap. 4 B.III.2.d. supra. Ferner kann argumentiert werden, dass die Paktstaaten mit Verabschiedung des OP-ICESCR diese Pflicht zumindest implizit anerkannt haben, indem sie die Rechtswegerschöpfung auf nationaler Ebene als Zulässigkeitskriterium für das Individualbeschwerdeverfahren nach Art. 3 (1) OP-ICESCR aufnahmen und damit entsprechenden Rechtsschutz voraussetzen [de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1162)].
 
346
Vgl. Kenyan-German Development Cooperation (2007), 396 (46 f.).
 
347
Siehe Abschn. B.III.2.d. supra.
 
Metadaten
Titel
Inhalt, Umfang und Bedeutung extraterritorialer Staatenpflichten für Anrainerstaaten grenzüberschreitender Gewässer
verfasst von
Adele Kirschner
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60773-2_4