Auf der Luftfahrt-Fachmesse MRO Americas in Orlando, Florida, stellt Lufthansa Technik seine neue Plattform Aviatar vor. Sie ist das erste Produkt des neuen Geschäftsbereichs Digital Fleet Solutions. Auf Aviatar sollen digitale Produkte und Dienstleistungen rund um Instandhaltung, Reperatur und Überholung (MRO/Maintenance, Repair and Overhaul) für Luftfahrtunternehmen wie Airlines angeboten werden – unabhängig von der Lufthansa Technik AG und herstellerübergreifend.
Aviatar soll Kunden – vornehmlich Airlines – in Echtzeit beim Management des komplexen Flottenbetriebs unterstützen und bei der Fehlerprognose für Einzelkomponenten helfen. Es soll schnittstellenübergreifenden Informationsaustausch ermöglichen. Mit Hilfe von Analysemodellen sollen neue Einblicke, Empfehlungen und Meldungen erarbeitet werden, damit Kunden die nötigen Entscheidungen schneller und fundierter treffen können. Ziel ist, optimierte Betriebszeiten der Luftfahrzeugflotten, verminderten Folgekosten sowie sichereren und zuverlässigeren Flottenbetrieb zu erreichen. Die modular aufgebaute Plattform ist laut Lufthansa Technik offen für "Geschäftspartner, Kunden und Entwickler", die beispielsweise eigene Apps mit Aviatar verknüpfen wollen.
Offene Plattform für Drittanbieter
Der neue Geschäftsbereich Digital Fleet Solutions der Lufthansa Technik AG wurde am 1. April 2017 ins Leben gerufen. Die neue Einheit hat die Aufgabe, innerhalb des Unternehmens die digitale Transformation im Unternehmen voranzubringen und gleichzeitig Synergien zu schaffen und die Effizienz zu steigern. Für und mit Kunden sollen neue digitale Produkte und Dienstleistungen integriert und miteinander verknüpft werden.
Wie Lufthansa Technik mitteilt, werden bis zum Jahr 2025 mehr als 38.000 Flugzeuge weltweit in Betrieb sein. Insgesamt produzieren neue Flugzeugtypen dann das 50-fache heutiger Datenmengen. Mehr als die Hälfte aller Gesamtbetriebskosten für Airlines stünden direkt oder indirekt im Zusammenhang mit MRO-Dienstleistungen. Für die Luftfahrt, und besonders für MRO-Dienstleister, bedeutete dies ein wachsendes Datenvolumen zusätzlich zu immer komplexeren Betriebsvorgängen. Die verfügbaren Datenmengen müssten nicht nur gesammelt, sondern auch klassifiziert, analysiert, ausgewertet und in sinnvolle MRO-Maßnahmen integriert werden.