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22.06.2021 | Innovationsmanagement | Infografik | Online-Artikel

Manager trauen Marketing keine Innovationskompetenz zu

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Realistische Einschätzung oder Armutszeugnis? Innovationskompetenz sprechen Manager sich, nicht aber dem Marketing zu, so eine Studie. Doch Handlungsbedarf sehen sie vor allem bei den Themen Vertrauen und Einzigartigkeit.

Als größten Treiber für Innovationen sieht das Management sich selbst und sein Team an. Das geben 32 Prozent der mehr als 300 international befragten Fach- und Führungskräfte aller Unternehmensgrößen an, die an der Zukunftsstudie 2021 im Auftrag der österreichischen Unternehmensberatung Richtwert teilnahmen. 70 Prozent davon waren Vorstände, Inhaber, Geschäftsführer oder Abteilungsleiter. Das Marketing bewegt sich laut Umfrage hingegen bei der Innovationskompetenz ganz am Ende der Vertrauensskala (vier Prozent).

Veränderungs- und Innovationsdruck nehmen zu 

Diese Einschätzung wiegt umso schwerer, da 84 Prozent der Führungskräfte zudem konstatieren, dass sich der Markt 2020, auch im Zuge von Corona und beschleunigter Digitalisierung, nachhaltig verändert habe - und zwar unwiederbringlich. Das heißt, Unternehmen stehen unter Veränderungs- und Innovationsdruck rund um die digitale Transformation ihrer Geschäftsmodelle. Und das völlig unabhängig von der Branche. 

So geben gut zwei Drittel (67 Prozent) der Unternehmen an, dass sich ihr Businessmodell momentan im Wandel befindet. Während der Anlagenbau nur zu 47 Prozent eine irreversible Veränderung und somit von allen berücksichtigten Wirtschaftszweigen die wenigsten Umbrüche sieht, sind es in der Automobilbranche mit 95 Prozent die meisten Befragten, für die künftig nichts mehr so sein wird wie zuvor. Dazwischen rangieren der Maschinenbau (93,2 Prozent), der IT-Sektor (87,3 Prozent), Finanzen und Versicherungen (80 Prozent), Logistik und Verkehr (76,5 Prozent) und die Telekommunikationsbranche mit 57,1 Prozent. 

Als größte Disruptionsfaktoren betrachten die befragten Führungskräfte Künstliche Intelligenz (71 Prozent), Regulatorik (54 Prozent), Internet of Things und Sensorik (49 Prozent) sowie den Klimawandel (47 Prozent).

Zukunftsoptimismus trotz Disruptionen

Obwohl sich das Veränderungstempo durch technologischen Wandel und Disruptionen weiter erhöhen wird, blicken 76 Prozent der Unternehmen positiv auf das Jahrzehnt bis 2030, 24 Prozent sind eher pessimistisch. 33 Prozent von ihnen sehen Chancen für ihr Unternehmen, 67 Prozent verneinen dies oder finden dies nur in geringem Maße.

Doch je größer ein Unternehmen, umso weniger können die Umfrageteilnehmer sagen, was ihre Marke einzigartig macht oder wofür ihr Unternehmen in Hinblick auf Werte, Kultur oder Strategie steht (70 Prozent bei Mittelständlern und Konzernen). In Kleinunternehmen wissen das hingegen 90 Prozent. Bei der Frage, wer für das Thema Einzigartigkeit und seine Vermittlung zuständig ist, nennen 35 Prozent die Personalabteilung, 34 Prozent das Führungsgremium, 23 Prozent den CEO und 15 Prozent das Managementboard. Die Mehrheit ist also überzeugt, um Uniqueness müsse sich die Chefetage kümmern.

Vertrauens- und Einzigartigkeitsmanagement als Herausforderungen 

Doch Einzigartigkeit betrachten die befragten Unternehmen nicht als ihre größte Herausforderung. Vielmehr ist der Faktor Vertrauen, der in Zukunft gemeistert werden will, und zwar in Hinblick auf die verschiedenen Stakeholder. Doch 41 Prozent messen den Erfolg ihrer vertrauensbildenden Maßnahmen gar nicht.

Vor dem Hintergrund der Umfrageergebnisse geben die Studienautoren folgende Handlungsempfehlungen: 

  • Unternehmen sollten ihre Einzigartigkeit und Zukunftsvision des Unternehmens klar definieren und glaubwürdig extern wie intern kommunizieren.
  • Um den Erfolg von vertrauensbildende Maßnahmen zu messen, sind unternehmensspezifische KPIs zu ermitteln und regelmäßig zu prüfen.
  • Unternehmen sollten idealerweise die Admin- und Development-Funktion der Personalabteilungen stärken, um Vertrauen als Hebel zu nutzen.
  • Der CEO muss stärker in der Kunden- und Mitarbeiterkommunikation sichtbar werden.
  • Um Vertrauensabbrüche zu beseitigen, sollten diese insbesondere bei der Customer und Employee Journey ermittelt werden.
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