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23.10.2017 | Innovationsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

CEOs vertrauen auf Innovation

verfasst von: Michaela Paefgen-Laß

3:30 Min. Lesedauer

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Gegen geopolitische Risiken schützen sie sich mit Expertenwissen. Heimatmärkte sind ihnen wichtiger als globale Wachtumsmärkte und Innovation hat Top-Priorität: Deutsche CEOs blicken verhalten zuversichtlich aus dem Fenster.

Wie ist es um die Stimmung von CEOs weltweit bestimmt, wie blicken sie in die nähere Zukunft? Seit drei Jahren hören sich die Wirtschaftsprüfer von KPMG International für die Studie "Global CEO Outlook 2017" unter Vorstandsvorsitzenden auf allen Kontinenten um. Die aktuelle Erhebung zeigt, die Zuversicht der vergangenen Jahre hat Dämpfer einstecken müssen. Die 1.300 Top-Manager, darunter 125 CEOs aus Deutschland, äußerten sich erstmals wieder skeptisch. Gründe für die wachsende Unsicherheit liefern ihnen die Politik von US-Präsident Donald Trump, der Brexit und die Angst vor Cyberattacken. Während in China und Japan die Stimmung regelrecht eingebrochen ist, blicken deutsche Entscheider überwiegend positiv in die Zukunft und vertrauen auf Differenzierung durch Innovation.

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Zuhause wachsen

Weltweit sind zwei von drei Vorstandschefs (65 Prozent) der Meinung, dass die Weltwirtschaft in den kommenden drei Jahren wachsen wird - vor einem Jahr waren es noch 80 Prozent. Auch in Deutschland ist die Stimmung verhaltener geworden, dennoch glauben 77 Prozent weiter an eine erstarkende Weltwirtschaft (2016: 89 Prozent) und 83 Prozent an die positive Entwicklung im eigenen Land, global 79 Prozent. Ihre Wachstumsziele wollen 83 Prozent der deutschen Top-Manager auf den Heimatmärkten erreichen. Dabei sollen ihnen neue Services und Produkte helfen. Das Erschließen neuer Märkt hat für knapp über die Hälfte (53 Prozent) hingegen keine Priorität. Top-Risiken sind für Chefs auf der ganzen Welt die Bedrohung ihrer Geschäftsmodelle durch disruptive Technologien sowie die Gefahr von Imageschäden und Reputationsverlusten durch Angriffe aus dem Netz. Deutsche CEOs stellen sich den Herausforderungen mit kühlem Kopf.

  • 73 Prozent erweitern ihr Team um Experten für geoplolitische Risiken (global 69 Prozent)
  • 66 Prozent haben ihre Investitionen in Cyper Securtity erhöht (global 72 Prozent)
  • 95 Prozent erwarten keine gravierenden Umbrüche ihrer Geschäftsmodelle (global 74 Prozent)
  • 23 Prozent befürchten dem Fortschritt nicht Stand halten zu können (global 37 Prozent)

Veränderungsbereitschaft bringt Erfolge

Innovation gilt in deutschen Chefetagen als Schlüssel für eine starke Position auf dem Markt und wesentlicher Grund für Änderungen im Geschäftsmodell. Dem Report zufolge sind hiesige Unternehmenslenker nicht nur selbstbewusst im Umgang mit neuen Technologien, sie investieren auch vermehrt in Automation, Robotik und künstliche Intelligenz. Um den Wert der Schätze, die sich mit Big Data und Analytics heben lassen wissen sie ebenso Bescheid wie um die Abwehr digitaler Gefahren. "Erfolgreich ist nicht unbedingt der digital native, sondern der, der veränderungsbereit ist", sagt Philipp Ostermeier Leiter Strategieberatung bei KMPG zu den Innovationsmöglichkeiten durch neue Technologien und Disruption. 

Innovation durch Disruption

Disruption nicht als Bedrohung verstanden, sondern als willkommener Ruhestörer der zu Innovation und Wandel antreibt braucht Lenker, die Strategie und Innovation als Einheit verstehen, etablieren und betreiben. Die Herausforderung ist nicht länger, das einzelne Innovationsprojekt etwa zur Effizienzmaximierung zu forcieren, sondern als "Innovationsmaschine" kontinuierlich solche neuen Produkte und Dienstleistungen hervorzubringen, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Die Springer-Autoren Tobias Augsten, Harald Brodbeck und Beat Birkenmeier nennen fünf "Stellschrauben" an denen innovative Unternehmen permanent nachjustieren (Seite 4):

  • Stellschraube 1: Innovationsstrategie - Klarheit schaffen
  • Stellschraube 2: Innovationsprozess - Die Produktivität erhöhen
  • Stellschraube 3: Innovationsinstrumente - Den Zufall provozieren
  • Stellschraube 4: Innovationsstrukturen - Die Maschine antreiben
  • Stellschraube 5: Innovationskultur - Energie in das System bringen

Innovation so verstanden ist ein Prozess, der sämtliche Aktivitäten und Energien in die Generierung neuer Ideen investiert. Nicht der Wettbewerb der Industrien ist Aufgabe, sondern der Wettbewerb um Konzepte und Kundennutzen. Die Fragen innovativer Unternehmen an sich selbst lauten daher: "Wie organisiere ich Innovation in meinem Unternehmen? Wie integriere ich Innovation im ausreichenden Maße in den Strategieprozess, die Ablauf- und Aufbauorganisation meines Unternehmens?" (Seite 8) 

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