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01.08.2018 | Innovationsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wenn Unternehmen an alten Geschäftsmodellen kleben

verfasst von: Andreas Franken

2 Min. Lesedauer

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Geschäftsmodelle haben Verfallsdaten. Denn relevante Rahmenbedingungen ändern sich permanent. Das Business Model muss daher regelmäßig angepasst werden. Dies klappt aber viel zu selten.

So wie ein Pkw oder andere Maschinen regelmäßig gewartet und geprüft werden müssen, um Mängel zu beseitigen oder die Leistung zu verbessern, lassen sich Menschen für gewöhnlich regelmäßig medizinisch untersuchen. Nach dieser Logik sind auch Geschäftsmodelle immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, um deren Leistungsfähigkeit zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. 

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Dies klingt zwar logisch, wird allerdings in der Praxis äußerst selten umgesetzt. Die Gründe für das Verharren im Alten sind menschlich. Denn einmal angenommene Denkstrukturen, Gewohnheiten und Vorstellungen verändern sich nicht so leicht, wenn man sich an sie gewöhnt hat. Die wenigsten Menschen, die sich in einem Geschäftsmodell komfortabel eingerichtet haben, sind bereit, ihren beruflichen Alltag völlig auf den Kopf zu stellen. Kleine evolutionäre Anpassungen sind deshalb viel realistischer als neue revolutionäre Gedanken.

Statische Geschäftsmodelle führen in diese Krise

Dieses Kleben an alten Geschäftskonzepten führt nicht selten in die Krise oder sogar in die Pleite. Die Liste der ehemals erfolgreichen und heute entweder weniger rentablen oder gar nicht mehr existierenden Unternehmen ist lang: Karstadt, Hertie, Quelle, Neckermann, Grundig, Loewe, Praktiker, Märklin und Schlecker sind nur einige wenige Beispiele dafür.

Völlig neue Rahmenbedingungen durch Innovationen, verändertes Verhalten der Wettbewerber, Gesetzesänderungen, politische Einflüsse und natürlich ein verändertes Kaufverhalten der Kunden zwingen Unternehmen oft zu drastischen Veränderungen, wenn sie nicht untergehen möchten.

Wenn ein etabliertes Unternehmen gut verdient und sein Hunger nach mehr nicht besonders groß ist, ist der Wunsch nach einer Veränderung eher klein oder nicht präsent. Die Organisation ist auf Kurs und alle sind doch irgendwie zufrieden. Solche Unternehmen verändern sich eher auf evolutionäre Art und Weise. Wirklich revolutionäre Veränderungen gibt es zumeist von eher unbedeutenden Unternehmen oder von Branchenfremden.

Was die institutionalisierte Verbesserung verhindert

Wollte man die permanente Verbesserung in einem Unternehmen institutionalisieren, so müsste das Bestehende stets infrage gestellt werden, um Ideen für etwas Neues zu entwickeln. Aber welcher Administrator kann denn einerseits das Tagesgeschäft des alten Geschäftsmodells mit aller Kraft managen und nebenbei etwas komplett Neues kreieren?

Manche innovative Unternehmen wie beispielsweise Apple verfügen über die Strategie, das Personal und das Geld für externe Unterstützung, um das nächste Neue parallel zum Vorhandenen zu entwickeln und haben es tatsächlich geschafft, die Verbesserung zu institutionalisieren. Die meisten anderen Unternehmen müssen dies erst lernen. 

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