Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft hat Holger Hanselka einstimmig zum Präsidenten gewählt. Der derzeitige KIT-Präsident tritt damit die Nachfolge des in die Kritik geratenen Reimund Neugebauer an.
Holger Hanselka wird Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.
Markus Breig | KIT
Der 1961 in Oldenburg geborene Maschinenbauingenieur Holger Hanselka leitet seit 2013 das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und hat dies zurück in die Riege der Exzellenzuniversitäten geführt. Zuvor war er unter anderem Leiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt und von 2006 bis 2012 Präsidiumsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft. In einer ersten Stellungnahme nannte Hanselka die weitere Internationalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft und die Erarbeitung eines modernen Leitbilds als zentrale Aufgaben zu Beginn seiner Amtszeit. Bis Hanselka an die Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft rückt, übernimmt die Finanz- und Controlling-Vorständin Sandra Krey interimistisch die Leitung.
Der bisherige Präsident Reimund Neugebauer stand fast elf Jahre lang an der Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft. In dieser Zeit stieg der Gesamthaushalt der Forschungseinrichtung von 1,9 Milliarden auf rund 3 Milliarden Euro an. Die Zahl der Institute wuchs von 64 auf 76. Nach Kritik an seiner Amtsführung ist Neugebauer nun vorzeitig von seinem Posten zurückgetreten. Der Bundesrechnungshof wirft dem Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft einen unangemessenen Umgang mit Steuermitteln vor. Konkret nannte er überhöhte Kosten für Übernachtungen, Bewirtungen und Dienstfahrzeuge sowie die unbegründete Teilnahme von Lebenspartnerinnen und Lebenspartnern an Reisen und Bewirtungen.