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11.02.2013 | Innovationsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Megatrends identifiziert werden können

verfasst von: Andreas Nölting

2:30 Min. Lesedauer

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Die asiatische Wirtschaft schwingt sich zu immer neuen Höhen auf, das alte Europa dümpelt vor sich hin. Es wird Zeit für den Gegenangriff, meint der Autor Gunter Stahr. In seinem Buch beschreibt er, wie europäische Unternehmen wieder den Weg zu Weltinnovationen finden können.

Der amerikanische Autor John Naisbitt gilt als eine Art Guru der Futurologen. Seinen Ruhm verdankt der Bestseller-Autor und 15fache Ehrendoktor vor allem seinem 1982 veröffentlichten Buch "Megatrends", das millionenfach verkauft wurde und in 57 Ländern erschien. Schon damals lag Naisbitt mit seinen Prognosen häufig richtig. So sagte er als einer der ersten den Übergang von der Industrie- in die Informationsgesellschaft voraus.

Wie der Amerikaner allerdings über die Europäer und die Zukunft des alten Kontinents denkt, klingt wenig schmeichelhaft: „Europa wird sich eher zu einer Art Erlebnispark für reiche Asiaten und Amerikaner als zur wirtschaftlich dynamischen Region der Welt entwickeln. Europa hat den Weg des Niedergangs mit vereinten Kräften beschritten. Ein Weg ohne Wiederkehr.“

Man mag von solchen Visionen halten was man will. Ganz falsch liegt Naisbitt mit seinem kritischen Ausblick auf Europa wohl nicht. Während sich viele asiatische Länder – vor allem China und Indien – zu immer neuen Höhen aufschwingen und China Deutschland als Exportweltmeister abgelöst hat, quält sich das alte Europa durch die Finanzkrise, stagniert in der Entwicklung, die Bevölkerung veraltet  und die Wirtschaft dümpelt vor sich hin.

Der Vorsprung schmilzt wie Schnee in der Sonne

Was also, wenn Naisbitt oder auch andere Wirtschaftsforscher richtig liegen, fragt der Autor Gunter R.K. Stahr provokativ. Mit seinem Buch „Der Weg zu Weltinnovationen – Unternehmen erfolgreich und zukunftsorientiert erneuern“ legt er eine Art Gegenentwurf vor, einen praxisnahen Leitfaden für einen geballten ökonomischen Aufschwung in Europa durch neue Ideen, Strategien und vor allem Produkte.

Manager, Geschäftsführer und Unternehmer können mittels Checklisten und direkten Fragen die „Erneuerungslücke“ ihres Unternehmens prüfen („Wie bedroht ist Ihre Position?“) und Gegenmaßnahmen planen. Stahr analysiert zudem, wie sich die neuen, starken Wettbewerber aus China positionieren und welche Branchen von dem Angriff der Asiaten besonders bedroht sind.

Intensiv geht Stahr auf die Veränderung der Konsumentenlandschaft ein und beschreibt, wie neue Produkte langfristig geplant werden können. Elementar hierbei ist die Identifizierung von Megatrends, die eine Epoche von 30 bis 50 Jahren prägen könnten. Megatrends erkennt man, so der Autor, mit Hilfe besonderer Methoden:

  • Abtasten bzw. Scanning des Umfeldes – etwa wiederholende Themen in Zeitungen, Internet, Fernsehen.

  • Wild-Cards-Technologie: Auf Karten werden unerwartete Ereignisse erfasst und die Reaktion von Unternehmen simuliert.

  • Beobachten – Trendscouting: Reisen, man muss sich dorthin begeben, wo sich die eigenen Lead-User befinden.

  • Delphi-Panel: Fragen an ausgewählte Experten, Zusammenschalten von geballtem Wissen.

Ob Europa überhaupt noch eine Chance hat, in den kommenden Jahrzehnten konkurrenzfähiger zu werden, das schließt der Autor zumindest nicht aus: "Der Wettbewerbsvorsprung der Unternehmen aus den Post-Industrieländern gegenüber Unternehmen aus Schwellenländern ist – wie der Schnee in der Sonne – weggeschmolzen. Und so geht es in der Gegenwart um alles".

 

 

 

 

 

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

Megatrends bezeugen den Wandel

Quelle:
Die Kunst der Innovation