Der Wandel des Energiesystems erfordert nicht nur neue Technologien, sondern auch innovative Geschäftsmodelle im Rahmen von Smart Markets. Hierfür gilt es, verlässliche politische Rahmenbedingungen zu schaffen. In diesem Beitrag skizzieren wir zunächst die Phasen beim Wandel von Energieunternehmen und erläutern dann die spezifischen Herausforderungen bei der Geschäftsmodell-Innovation im Energiesektor. Darauf aufbauend wird analysiert, wie sich die Transaktionen der Marktteilnehmer durch die Integration erneuerbarer Energien verändern und welche Konsequenzen daraus für die einzelnen Geschäftsmodelle und -prozesse entstehen. Um künftig die hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten, muss ein kommerzieller Markt für die Flexibilität von Energiemengen entstehen. Dieser Markt setzt dabei neue, zweiseitige Plattformen voraus. Sofern die etablierten Marktteilnehmer die damit verbunden Chancen nicht nutzen, entstehen Anreize für den Markteintritt branchenfremder Unternehmen.
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Hierbei geht es primär darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie nicht zu gefährden. Der nationale Zielkanon entspricht dabei auch den europäischen Zielsetzungen. Vgl. zur Diskussion der teilweise im Konflikt miteinander stehenden Ziele Bettzüge et al. (2011, S. 54).
In einem vornehmlich wettbewerblich orientierten Markt käme es an, durch neue Angebote eine entsprechende Nachfrage zu induzieren. Analysen zeigen, dass die Entscheidung der Verbraucher von der Kosten-Nutzen-Relation neuer, intelligenter Energieprodukte determiniert wird (vgl. Gerpott und Paukert 2013).
Die Umsetzung des in der Elektrizitätsrichtlinie 2009/72/EG genannten Ziels, wonach bis 2020 80 % der Verbraucher (d. h. ca.38,5 Mio. Zähler in Deutschland) über ein intelligentes Messsystem verfügen sollten, wird in der Analyse von Ernst & Young (2013) aus volkswirtschaftlicher Sicht negativ beurteilt.
Hierbei geht es darum, den Nutzen aus Effizienzgewinnen (beispielsweise bei der Abrechnung), neue (Effizienz-) Produkte sowie die Systemstabilität zu quantifizieren.