Skip to main content

2025 | Buch

Innovative Nachhaltigkeit oder Nachhaltige Innovation

Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung, Technologien und nachhaltiger Unternehmenspraxis

herausgegeben von: Markus Bodemann, Vanessa Just, Annemarie Paul, Jasmin Weber

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Organisationskompetenz Zukunftsfähigkeit

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Innovation und Nachhaltigkeit – lediglich zwei Buzzwords oder eine Symbiose? Digitalisierung und die Nutzung neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz bieten Chancen für innovative Geschäftsmodelle sowie neuartige Produkte und Dienstleistungen. Während neue technologiegetriebene Potentiale realisiert werden, stellt sich zunehmend die Frage nach der Nachhaltigkeit von Innovationen. Welche sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Implikationen bringen sie mit sich? Wie wirken Innovation und Nachhaltigkeit zusammen und gibt es ein gegenseitiges Treiben?

Dieses Buch beleuchtet die Interdependenz von Innovation und Nachhaltigkeit in ihrer Vielfalt. Dabei werden Anwendungsszenarien und Implikationen aus verschiedenen Branchen und Industrien erläutert und unmittelbare und mittelbare Einflüsse von Innovation auf die Gesellschaft, Unternehmen und Politik diskutiert. Das Werk richtet sich an Entscheider in Unternehmen, Studierende, Dozierende und alle, die sich ein Bild über die vielfältigen Implikationen und Zusammenhänge von zukunftsweisenden Innovationen und Technologien und damit verbundene Nachhaltigkeitsaspekte machen wollen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Unternehmensstrategien für nachhaltigen Erfolg durch Digitalisierung und Technologien

Frontmatter
Was hat KI mit nachhaltiger Kundenzufriedenheit zu tun?
Zusammenfassung
Kundenzufriedenheit führt zu Nachhaltigkeit, ist das das eine korrekte Aussage? Wir sind davon überzeugt, dass hier ein Zusammenhang besteht, wenn man Künstliche Intelligenz (KI) einsetzt.
Das Interesse vieler Stakeholdern an Nachhaltigkeit ist groß, jedoch besteht eine Kluft zwischen dem Wunsch nach Nachhaltigkeit und dem individuellen Verhalten. Es gibt Belege, dass Kunden Vorbehalte gegenüber der Qualität grüner Produkte und Greenwashing-Praktiken der Unternehmen haben.
Stefan Käser, Sergej Neustadt, Eduard Singer, Olivia Tverdohleb
AI at any Price? Systematic Derivation of Quality Criteria to Design AI Algorithms more Sustainably and Efficiently for Economic Processes Illustrated by the German Energy Sector
Abstract
In the digital transformation era, the widespread adoption of AI demands increased computational power, leading to higher energy consumption and CO2 emissions, particularly evident in Germany’s energy sector, which contributes to one-third of industrial CO2 emissions. To address this, AI algorithms must become more sustainable and efficient. This paper’s systematic literature analysis identifies key criteria for sustainable algorithms, including transparency, explainable AI (XAI), efficiency, privacy, and sustainable strategy management. By adopting sustainable AI frameworks, companies can optimize energy use and resources. Enterprises must adapt their AI infrastructures, clarify AI’s role, raise awareness, and establish structured responsibility within C-level management and development teams to leverage AI as a strategic business asset.
Daniel Kölzer, Vanessa Just
Corporate Social Responsibility und Digitalisierung – Anwendung und Bedeutung von Corporate Social Responsibility in mittelständischen Unternehmen unter Einfluss der digitalen Transformation
Zusammenfassung
Dieses Kapitel thematisiert die Veränderungen, welche sich durch eine fortschreitende Digitalisierung in Bezug auf das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) im Mittelstand ergeben. Die Wichtigkeit von CSR nimmt im Mittelstand seit 15 Jahren spürbar zu. Die Einflüsse der Digitalisierung auf die Bedeutung und praktische Realisierung von CSR aus Unternehmenssicht bilden eine neue Perspektive. Beide Aspekte wurden hinsichtlich einer integrativen Anwendung der digitalen Transformation auf das CSR-Konzept aktuell noch nicht tiefgreifend erforscht. Im Rahmen eines qualitativen Forschungsprozesses wurden leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt, um Chancen und Risiken kritisch zu beleuchten und konkrete Anwendungsmöglichkeiten sowie Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, wie Mittelständler mithilfe digitaler Instrumente nachhaltigen Unternehmenserfolg erzielen können. Ein entwickeltes Modell ermöglicht Führungskräften und Entscheidungsträgern eine konkrete Umsetzung.
Jonas Klönne
Digitale Souveränität in komplexen Unternehmen sicher beherrschen – Ein modellbasierter Ansatz
Zusammenfassung
In unternehmerischen Kontexten führen neben veränderten Bedarfen häufig auch äußere „Zwänge“ zum Austausch von IT-Lösungen. Wenn bestimmte IT-Lösungen nicht mehr eingesetzt werden können, kann die digitale Souveränität eines Unternehmens bedroht sein. Das Unternehmen ist dann nicht mehr in der Lage Informationstechnologien so einsetzen, wie es der Unternehmenserfolg erfordert. Ansätze aus dem Enterprise-Architecture-Management (EAM) dienen dazu, den Einsatz von IT-Lösungen im unternehmerischen Kontext zu managen. In diesen Beitrag wird die EAM-Methode der IT-Kartographierung für die Analyse der digitalen Souveränität verwendet. Entsprechende Modellelemente werden dazu hinsichtlich ihres Lebenszyklus und ihrer Wichtigkeit attributiert. Auf dieser Grundlage lässt ein „Gefährdungsmuster“ die Gefährdung der digitalen Souveränität auf Modellebene sichtbar werden. Dieses Vorgehen soll Entscheidern helfen Gefahren im Kontext der digitalen Souveränität proaktiv zu managen.
Eric Schmieders, Nazila Gol-Schmieders

Innovationsmanagement für eine nachhaltige Entwicklung

Frontmatter
Die Bedeutung kultureller Innovationen für eine Nachhaltige Entwicklung
Zusammenfassung
Neben den Nachhaltigkeitsstrategien Effizienz und Resilienz, die insbesondere mit technischen Innovationen verfolgt werden können, sind für eine große Transformation auch Suffizienzstrategien von Relevanz. Hierzu wird ein Wertewandel in der Gesellschaft notwendig, der gleichzeitig geeignet ist, die Akzeptanz bei der Umsetzung von Effizienz- und Resilienzmaßnahmen zu erhöhen. Kulturelle Innovationen können helfen, einen solchen Wertewandel in Gang zu setzen. Diese entstehen häufig in partizipativer Weise aus der Gesellschaft selbst heraus, profitieren aber von Unterstützung durch Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Netzwerke.
Nach einer allgemeinen Charakterisierung kultureller Innovationen und der Herausstellung ihrer Transformationspotenziale werden Praxisbeispiele dargestellt, an denen Möglichkeiten des Wissenschaftstransfers und politischer Einflussnahme deutlich werden.
Jacinta Kellermann
Venture Clienting als effektives Vehikel zur Entwicklung nachhaltiger Innovationen/Lösungen
Zusammenfassung
In der heutigen Marktlandschaft gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung für den langfristigen Unternehmenserfolg. Dies stellt Unternehmen vor die Herausforderung, effiziente nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Dieser Artikel befasst sich daher mit dem Potenzial von Venture Clienting, als ein effektives Instrument zur Förderung nachhaltiger Innovationen. Venture Clienting, als Open-Innovation-Ansatz, ermöglicht es etablierten Unternehmen, als frühe Kunden von Start-ups zu fungieren und deren Lösungen einzusetzen. Diese Methode bietet Firmen die Möglichkeit, nachhaltige Innovationen schneller zu entwickeln, Kosten zu reduzieren, Risiken zu begrenzen und ihre Innovationsfähigkeit zu stärken. Nach Abgrenzung von Venture Clienting gegenüber anderen Open-Innovation-Ansätzen, werden die Vorteile, die damit verbundenen Herausforderungen und mögliche Strategien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Start-ups beleuchtet und anhand eines Fallbeispiels veranschaulicht.
Kristiina Coenen, Aras Erkin-von der Warth, Lena van Veen, Erik Wirsing, Ronja Stoffregen
Nachhaltigkeit als notwendiges Kriterium im Innovationsmanagement: Wie KI-Tools neue Wege eröffnen und Nachhaltigkeitsorientierung im Entwicklungsprozess erleichtern
Zusammenfassung
Unternehmen nutzen zunehmend künstliche Intelligenz (KI), um Innovationen voranzutreiben und Daten entlang der Nachhaltigkeitsdimensionen zu analysieren. Ziel des Artikels ist es, einen Literaturüberblick zu geben, um einen konzeptionellen Rahmen abzuleiten, der für empirische Untersuchungen genutzt werden kann. Zunächst wird das Potenzial von KI im Innovationsmanagement für nachhaltige Innovationen analysiert. Das Spektrum der KI-Anwendungen ist breit, sie können beispielsweise dabei helfen, Trends im Bereich Nachhaltigkeit frühzeitig zu identifizieren und das Konsumentenverhalten in diesem Kontext zu verstehen. Dennoch sind bei der Implementierung von KI auch Herausforderungen zu meistern, etwa eine erhöhte Komplexität. Der Beitrag schließt mit Empfehlungen für weiterführende Untersuchungen. Außerdem wird ein erster Ausblick darauf gegeben, wie sich KI-Werkzeuge im Innovationsmanagement zur Unterstützung von nachhaltigen Innovationen schon heute anwenden lassen. Damit ist der Beitrag für Unternehmer:innen, Führungskräfte und alle am Innovationsprozess beteiligten Personen relevant.
Mirko Bendig, Irina Tiemann, Carolin Egger, Konrad Koloska
Nachhaltiges Unternehmertum, Innovation und Unternehmensresilienz im Kontext globaler geoökonomischer Herausforderungen
Zusammenfassung
Die Arbeit befasst sich mit der Frage des nachhaltigen Unternehmertums in Bezug auf Innovation und Unternehmensresilienz im Kontext der aktuellen tiefgreifenden und beschleunigten Veränderungen, die durch geoökonomische Fragmentierung, Energiesicherheit und Klimawandel, aber auch durch den Fortschritt digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz verursacht werden. Die Autoren ermitteln und analysieren die Zusammenhänge zwischen den Indikatoren Unternehmertum, Nachhaltigkeit und Innovation in den Ländern der Europäischen Union, basierend auf den Daten des Global Entrepreneurship Index, Eco-Innovation Index und European Innovation Index-Summary. Aufgrund der erzielten Ergebnisse zeigen die Autoren die Bedeutung der Integration von Innovationen in Geschäftsmodelle und der Übernahme nachhaltiger Praktiken durch Unternehmer. Dabei werden die Herausforderungen und die Auswirkungen der in den letzten Jahren verursachten Veränderungen der Volkswirtschaften der EU-Länder, insbesondere durch die geringe Widerstandsfähigkeit der Unternehmen, berücksichtigt.
Mihaela Maftei, Marieta Olaru, Corina Pelau

Digitalisierung und Technologisierung für eine nachhaltige Mobilität und Verkehrsgestaltung

Frontmatter
Elektromobilität entfesselt: Wie revolutionäre Software die Symbiose von Mobilität und Energie Sektor gestaltet
Zusammenfassung
Heute und in naher Zukunft steht uns eine bemerkenswerte Transformation bevor. Die Elektromobilität revolutioniert die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen und Energie nutzen. Dieser tiefgreifende Wandel spiegelt sich bereits in den Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen wider, die stetig steigen und einen klaren Trend weg von Verbrennungsmotoren aufzeigen. Die Transformation wird maßgeblich durch eine revolutionäre und intelligent gesteuerte Ladeinfrastruktur vorangetrieben. Sie synchronisiert Ladevorgänge mit der Stromerzeugung, optimiert so die Energieeffizienz und senkt Betriebskosten. So dienen Elektrofahrzeuge nicht nur als Transportmittel, sondern auch als mobile Energiespeicher. Sie speichern überschüssige Energie und speisen sie bei Bedarf wieder ins Netz ein, was neue Möglichkeiten für das Energiemanagement bietet und zur Netzstabilität beiträgt. Diese Entwicklungen sind nur durch die enge Verknüpfung von Mobilität und Energie durch fortschrittliche Software möglich. Wir stehen am Anfang einer Ära, in der diese beiden Bereiche nahtlos miteinander verschmelzen und gemeinsam eine nachhaltigere und effizientere Zukunft gestalten.
Johann Olsen
Elektronutzfahrzeuge in der City Logistics: sicherlich innovativ – aber auch „ganzheitlich“ nachhaltig?
Zusammenfassung
Der Einsatz von innovativer Elektromobilität wird allseits empfohlen. Allerdings erstrecken sich die meisten Analysen auf ökonomische Aspekte und auf einzelne populäre ökologische Aspekte, wie vor allem den „CO2-Footprint“. Eine ganzheitliche Analyse aller Effekte von Elektromobilität unterbleibt jedoch zumeist. Außerdem fokussiert sich die Diskussion auf die Nutzung von Personenkraftwagen. Dieser Beitrag nimmt hingegen eine ganzheitlich nachhaltige Bewertungsperspektive ein, die weitere, bislang kaum berücksichtigte Aspekte einbezieht. Außerdem erstreckt sich die Analyse auf den Einsatz von Lastkraftwagen (Nutzfahrzeugen) im Bereich der City Logistics. Mithilfe von zwei Szenarioanalysen wird ein bemerkenswerter „Kipppunkt“ nachgewiesen: Während sich Dieselnutzfahrzeuge wider Erwarten sogar noch im Jahr 2025 als wirtschaftlich vorteilhaft erweisen, zeigt sich die „ganzheitlich“ ermittelte wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit von Elektronutzfahrzeugen für das Jahr 2030.
Christopher Arndt, Stephan Zelewski, Tatjana Heeb
Mit digitalen Lösungen zur smarten Flächenverteilung – Curbside Management
Zusammenfassung
Der öffentliche Raum ist ein Agglomerat privater sowie öffentlicher Interessensgruppen, mit einem individuellen Mobilitätsbedürfnis. Jedoch ist die knappe Fläche im urbanen Raum häufig einseitig einer Interessengruppe zugeordnet, sodass wenig Potenzial für nachhaltige Innovation verbleibt. Dies zeigt sich besonders im Verkehrssektor in Deutschland. 2022 zählte das Statistische Bundesamt 580 Personenkraftwagen je 1000 Einwohner und mit 48,5 Mio. zugelassenen Pkw so viele wie nie zuvor (KBA Kraftfahrt-Bundesamt in Pressemitteilung Nr. 10/2022, Der Fahrzeugbestand am 1. Januar 2022, 2022). Dieser hohe Anteil an privatem Autoverkehr schlägt sich in den ungleich verteilten Parkflächen innerhalb der Verkehrsträger nieder. Damit ist ein Großteil der Fläche dem privaten PKW vorenthalten, obwohl 2022 rund 10 Mio. (Mendelson in Streit Über Nutzungsgebühr Kommt jetzt das Ende der E-Scooter in Deutschland? in WirtschaftsWoche, 2023) Personen nachhaltige Mobilitätsformen genutzt haben, die ebenfalls Bedarf an eben dieser Fläche haben.
Mit Curbside Management ist eine Strategie für eine Neuverteilung der Fläche im öffentlichen Raum vorhanden, indem Daten zentral gesteuert werden und verschiedenen Mobilitätsanbietern die Nutzung derselben Fläche ermöglicht wird. Diese Nutzungsdaten könnten in aggregierter Form durch Schwarmintelligenz zur Neuaufteilung der Parkfläche genutzt werden. Dieser Beitrag zeigt anhand von Anwendungsfällen, wie eine solche Datenmanagementplattform für Städte im europäischen Raum mit einem Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten kann.
Romèo Arianna

Umweltgerechte Innovationen: Nachhaltige Transformation durch Technologie und ökologisches Bewusstsein

Frontmatter
Circular Economy in der Bau- und Immobilienwirtschaft – zwischen Innovation, Transformation und Disruption – Das Beispiel Concular GmbH
Zusammenfassung
Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist für 38 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich und hat deshalb in der Klimadiskussion eine große Verantwortung, die noch nicht großflächig thematisiert wird. Zusätzlich ist die Branche für 60 % des globalen Abfalls verantwortlich, was vor allem auf den Umgang mit Baumaterialien und Ressourcen nach dem Take-Make-Waste Prinzip zurückzuführen ist. Genau hier setzt das Prinzip der Circular Economy an. Dieser Thematik hat sich das Startup Concular GmbH aus Stuttgart gewidmet. Concular ist mittlerweile die führende Plattform für zirkuläre Gebäude in der Branche und hat bereits aktiv 250 Projekt des zirkulären Bauens mitgestaltet. Dabei zeigt Concular durch die aktive Projektgestaltung auf, wie die nachhaltige Transformation der Branche durch die Circular Economy in der Praxis funktionieren kann. Als PropTech entwickelt Concular jedoch auch digitale Lösungen, die den Weg zur nachhaltigen Disruption durch die Circular Economy ebnen sollen. Durch die Kombination zwischen innovativer Projektarbeit, transformativen Prozessen und disruptiven Ansatz ist Concular eine Case Study, die den Status Quo aufzeigt und auch einen Ausblick auf Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft geben kann.
Sean Nolan
Nachhaltiges Bauen und bezahlbarer Wohnraum – Wie GROPYUS mit digitalen Werkzeugen und „Deep Sustainability“ Gebäude als Produkte entwickelt
Zusammenfassung
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell generiert einen Wettbewerbsvorteil durch die Verankerung von Nachhaltigkeit im Kern eines Unternehmens. Nachhaltigkeit ist somit Teil der DNA, die in den Produkten über den gesamten Lebenszyklus hinweg eingebettet ist. Nach den Zahlen des Rats für Nachhaltige Entwicklung wirtschaftet weniger als ein Prozent der Unternehmen ganzheitlich nachhaltig. Es bedarf daher dringend weiterer Unterstützung für Unternehmen, die Transformation in ihren jeweiligen Betrieben umzusetzen. Durch Vernetzung untereinander und Sichtbarkeit von Modellprojekten nach außen, werden die nachhaltig wirtschaftenden Akteur*innen gestärkt und inspiriert. Das Praxisbeispiel GROPYUS behandelt exemplarisch die Erarbeitung und Implementierung einer ganzheitlichen, stark digital orchestrierten Nachhaltigkeitsstrategie („Deep Sustainability“) in einem Construction-Tech-Start-up mit ausgeprägten Transformations- und Impulsgeber-Anspruch für die Bauwirtschaft. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, welche spezifischen Herausforderungen adressiert werden müssen, um erfolgreich eine avancierte Nachhaltigkeitsstrategie in einem neuen, multidisziplinär geprägten Unternehmen mit hoher Komplexität zu implementieren.
Brigitte Spieß, Gereon Uerz
Künstliche Intelligenz in der Prognose von extremen Wetterereignissen
Zusammenfassung
In Folge des Klimawandels kommt es besonders in den Sommermonaten zu Niederschlägen mit extremen Intensitäten, die innerhalb kürzester Zeit zu einer Überlastung der Kanalnetze und somit zu Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern führen. Eine räumlich und zeitlich präzise Prognose mit möglichst großer Vorwarnzeit scheitert jedoch bisher am Fehlen geeigneter Prognosemodelle und der zentralen, gemeinsamen Verfügbarkeit der prognoserelevanten Daten.
Um diese Lücke zu schließen, wird im Rahmen des Forschungsprojekts KIWaSuS (KI-basiertes Warnsystem vor Starkregen und urbanen Sturzfluten) eine Datenplattform entwickelt, in der Daten aus diversen Quellen gespeichert, verarbeitet und bereitgestellt werden. Sie ermöglicht es, entwickelte KI-Modelle zur Prognose von Niederschlag und Überflutungen auf Live-Daten anzuwenden und die Ergebnisse in existierende Systeme des Krisenmanagements einzubinden, um einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung zu leisten.
Simon Frentrup, Miriam Kümmel, Juliana Koltermann da Silva, Benjamin Burrichter, Holger Schultheis, Markus Quirmbach
Entrepreneure für den Wald – nachhaltige, datengetriebene Opportunitäten einer Transformation entlang der Funktionen des Waldes
Zusammenfassung
Die Landesfläche in Deutschland ist zu einem Drittel mit Wald bedeckt (Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022, 2022a). Die Wälder sind stark von der Klimakrise betroffen und durch die Trockenheit und Hitze in den letzten Jahren hat sich das Problem weiter zugespitzt (BUND in Waldsterben durch die Klimakrise, o. j.). Im Kontext nachhaltiger Entwicklung sind Entrepreneure gefragt, um innovative Lösungen für komplexe Umweltprobleme zu finden. Ziel des Artikels ist es, die verschiedenen Funktionen des Waldes und die Rolle bzw. den möglichen Beitrag von Entrepreneuren zum nachhaltigen Wandel des Waldes zu diskutieren. Dabei werden insbesondere die Chancen und Risiken einer datengetriebenen Transformation entlang der Funktionen des Waldes untersucht und Entrepreneuren oder auch Innovatoren in Unternehmen ein Impuls und Handlungsleitfaden gegeben, um unternehmerisch die Zukunftsherausforderungen des Waldes in Deutschland mit anzugehen.
Lena Bernhofer, Mirko Bendig
Metadaten
Titel
Innovative Nachhaltigkeit oder Nachhaltige Innovation
herausgegeben von
Markus Bodemann
Vanessa Just
Annemarie Paul
Jasmin Weber
Copyright-Jahr
2025
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-68996-7
Print ISBN
978-3-662-68995-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-68996-7

Premium Partner