Insiderhandel und Insiderhandelsverbote sind seit Jahren Gegenstand wirtschafts- und rechtswissenschaftlicher Untersuchungen. Eine verstärkte Diskussion erfolgte in Deutschland in den 1960-er bis 1970-er und 1990-er Jahren, als sich die Frage stellte, ob ein gesetzliches Insiderhandelsverbot eingeführt werden sollte.Nachdem zunächst freiwillige Insiderregeln existierten, die nur die Personen, die sich zur Einhaltung dieser Regeln verpflichteten, band, wurde im Jahr 1994 ein gesetzliches Insiderhandelsverbot erlassen, durch das die in 1989 verabschiedete EG-Richtlinie 89/592/EWG in deutsches Recht umgesetzt wurde. Veränderungen der gesetzlichen Regelung, die auch zu Diskussionen in der Literatur führten,erfolgten anschließend insbesondere in den Jahren 2004 und 2007.
In diesem Kapitel wird eine Vielzahl von Modellen, die es zum Bereich Insiderhandel gibt, systematisiert, um zu zeigen, welche Prämissen in Modellen möglich sind, welche in der Literatur vorzufinden sind und welche Untersuchungsfelder insbesondere mit Blick auf realitätsnahe Prämissen noch untersucht werden müssten.
In diesem Kapitel werden modelltheoretisch die Einflüsse von Insiderhandel auf einem Wertpapiermarkt gezeigt. Insbesondere wird analysiert, welchen Einfluss Insiderhandel auf den Wertpapierkurs und ggf. die gehandelte Menge an Wertpapieren hat, welchen Gewinn ein Insider realisieren kann, welche Marktteilnehmer vom Insiderhandel profitieren und welche Verluste machen, wobei der Referenzwert für Gewinne oder Verluste an späterer Stelle erläutert wird.
Im Kapitel B wurde eine Systematisierungsmöglichkeit für Modelle, die Insiderhandel beinhalten, aufgezeigt. Die Einordnung der in der Literatur zahlreichen Modelle zeigt, dass es nur wenige gibt, die tatsächlich untersuchen, welche Auswirkungen Insiderhandel auf einem Wertpapiermarkt hat, indem Szenarien mit und ohne Insiderhandel verglichen werden.
