Anwendungssysteme speichern bei der Ausführung von Prozessen Daten über Start und Ende von Funktionen in sogenannten Logdateien. Die Verwaltung und Auswertung dieser Datenspuren von Geschäftsprozessen wird als Process Mining bezeichnet. Der Aufbau von Logdateien wird anhand eines Beispiels beschrieben und die wesentlichen Aufgaben des Process Minings wie Prozessmodellgenerierung und Prozessmodellvergleich werden behandelt.
In der Regel bezieht sich das Process Mining auf die Datenquelle Logdateien. Aber auch die automatische Aufzeichnung von Benutzeraktivitäten am Frontend liefert Datenspuren zum Process Mining. Dieses Task‐Mining wird am Ende des Kapitels behandelt.
Ausführungen, die sehr speziell sind oder sich auf konkrete Systeme beziehen, sind durch Kursivschrift kenntlich gemacht. Der mehr an einem Überblick interessierte Leser kann diese Teile überspringen, ohne den inhaltlichen Leitfaden zu verlieren.
Die Abb. 7.1stellt den Zusammenhang zum Lifecycle der Abb. 1.11 her.
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Die Beschäftigung mit der Analyse von Prozessinstanzen wurde Mitte der 1990er Jahre von der ARIS‐Entwicklungsgruppe der IDS Scheer AG begonnen. Insbesondere hatten Dr. Helge Hess und Dr. Wolfram Jost führenden Anteil an den kreativen Ideen. Das erste Process Mining System wurde von der IDS Scheer AG mit dem Produkt ARIS PPM (Process Performance Manager) im Jahr 2000 für den Markt freigegeben und konnte im gleichen Jahr bereits erste Anwender gewinnen und eine Partnerschaft mit der SAP AG schließen. Instanzenprozesse konnten visualisiert werden und das Ist‐Prozessmodell generiert werden. Vergleiche zwischen Ist‐ und Soll‐Modell wurden 2–3 Jahre später freigegeben. Das System ARIS PPM wird seit 2009 von der Software AG weiterentwickelt und weltweit vertrieben.
Dieses war bereits in einer frühen Version des Produktes ARIS PPM enthalten und wurde in der Literatur fortgeführt (Ferreira, 2017; van der Aalst, 2011).