Skip to main content

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

21. Insolvenz und kollidierende Sicherungsinteressen von Gläubigern

verfasst von : Hans-Bernd Schäfer, Claus Ott

Erschienen in: Lehrbuch der ökonomischen Analyse des Zivilrechts

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Eine Form der Nutzung von Ressourcen stellt ihre Verwendung zur Sicherung von Krediten dar. Grundsätzlich kann ein Gläubiger wegen seiner fälligen Forderungen auf das Vermögen des Schuldners im Wege der Zwangsvollstreckung zugreifen, um dadurch Befriedigung zu erlangen. Dem Zugriff der Gläubiger unterliegen nach geltendem Recht grundsätzlich alle materiellen Vermögenswerte des Schuldners, soweit nicht ausnahmsweise besondere Beschränkungen eingreifen. Diese Rechtsregel dient dazu, opportunistisches Verhalten des Kreditnehmers nach Aufnahme des Kredits unmöglich zu machen. Könnten Ansprüche auf Bedienung von Krediten nicht durch Zugriff auf das Vermögen des Schuldners effektiv durchgesetzt werden, so würden Kredite nur noch in folgenden Fällen gegeben werden:

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Schwartz A (1989) A Theory of Loan Priorities. J. Leg. Stud. 23:209–286, Schwartz A (1981) Security Interests and Bankruptcy Priorities, A Review of Current Theories. Journal of Legal Studies 10:1 ff.; White M (1980) Public Policy Towards Bankcruptcy: Me first and Other Priority Rules. Bell Journal of Economics 11:550 ff.
 
2
Jackson T, Kronman A (1979) Secured Financing and Priorities among Creditors. Yale Law Journal 88:1143.
 
3
Vgl. dazu auch den Abschnitt über Informationen, die privat profitabel, aber sozial nutzlos sind, 7. Kap. 1.
 
4
Dies gilt nur für F > L. Andernfalls ist der Ausfall gleich null. Dann liegt allerdings auch keine Überschuldung vor, welche den Insolvenzfall auslöst.
 
5
Milgrom P, Roberts J (1992) Economics, Organization and Management. S. 278.
 
6
Vgl. dazu auch Schwartz A (1989) A Theory of Loan Priorities. a. a. O.
 
7
Roe M (1983) Bankruptcy and Debt: A New Model for Corporate Reorganization. Columbia Law Review 83:527 ff.; Bebchuk L (1988) A New Approach to Corporate Reorganization. Harvard Law Review 101:775 ff.; Aghion P, Hart O, Moore J (1992) The Economics of Bankruptcy Reform. The Journal of Law, Economics and Organization 8:523 ff.
 
8
Aghion P, Hart O, Moore J (1992) The Economics of Bankruptcy Reform. The Journal of Law, Economics and Organization 8:523 ff.
 
9
S.a. Aghion P (1998) Bankruptcy and its reform. In: Newman P (Hrsg) The New Palgrave Dictionary of Economics and the Law. S. 145 ff.; Eidenmüller H (1997) Insolvenzbewältigung durch Reorganisation. In: Schäfer HB, Ott C (Hrsg) Effiziente Verhaltenssteuerung und Kooperation im Zivilrecht. S. 145 ff., 162 ff.; Weise P (1997) Kommentar. Ebend., S. 173 ff.; Eger T (1999) Bankruptcy Regulations And The New German Insolvency Law From An Economic Point of View. In: Schäfer HB, Ott C (Hrsg) New Developments in Law and Economics. Discussion Paper Series, Bd. 2, S. 45 ff.
 
10
Bradley M, Rosenzweig M (1992) The Untenable Case for Chapter 11. Yale Law Journal 101:1043–1095.
 
11
Vgl. EU (2016) Study on a new approach to business failure and insolvency, Comparative legal analysis of the Member States’ relevant provisions and practices, insbes.
 
12
K. Schmidt, Die übertragende Sanierung – Bestandsaufnahmen und Ausblicke an der Schwelle der Insolvenzreform, in: Leipold (Hrsg.), Insolvenzrecht im Umbruch, 1991, S. 67–89.
 
13
Bigus J, Eger T (2004) Insolvenzrecht zwischen privatautonomer Gestaltung und öffentlicher Regulierung. Perspektiven der Wirtschaftspolitik 5(2):193–209; Vallender, NZI 2010, 838 (841), weist darauf hin, dass die Durchführung eines Insolvenzplanverfahrens in der Praxis bisher wenig Beachtung gefunden hat; im Zeitraum von 1999–2005 wurde lediglich in 965 von 127.600 eröffneten Insolvenzverfahren ein Insolvenzplan vorgelegt, wobei 767 Verfahren die gerichtliche Vorprüfung überstanden und durch einen bestätigten Insolvenzplan beendet wurden.
 
14
Strömberg P (2000) Conflicts of Interest and Market Illiquidity in Bankruptcy Auctions, Theory and Tests. Journal of Finance 55:2641.
 
15
World Bank, Doing Business 2004, S. 74.
 
16
Armour J, Deakin S (1999) Norms in Private Insolvency Procedures the „London Approach“ to Financial Distress. ESRC, Center for Business Research, University of Cambridge, Working Paper No.173, 2; Smith DC, Strömberg P (2004) Maximizing the Value of Distressed Asset. Bankruptcy and the Efficient Reorganisation of Firms, Discussion Paper, 1–52.
 
17
Eidenmüller H (2017) What Is An Insolvency Proceeding? Oxford Legal Studies Research Paper No. 31/2017, SSRN, 26S.
 
18
Ein trauriges Beispiel ist Henry Dunant (1828–1910), der in jungen Jahren das rote Kreuz gründete und die Genfer Konvention initiierte. Nachdem sein Kreditinstitut in die Insolvenz fiel, jagten ihn seine Gläubiger quer durch Europa und verhinderten, dass er sich weiterhin seiner Lebensaufgabe widmen konnte. Schließlich handelten Freunde und Familienmitglieder ein Stillhalteabkommen mit den Gläubigern aus, die zustimmten, dass Dunant eine monatliche Zuwendung von 100 Schweizer Franken verbrauchen konnte, genug für ein Einzimmerapartment und das Lebensnotwendigste. Er verbrachte danach Jahrzehnte in völliger Zurückgezogenheit, Einsamkeit und Untätigkeit. (Vgl. Steiner Y (2010) Henry Dunant: Biografie. Appenzeller Verlag).
 
19
Auf Sonderformen des verlängerten Eigentumsvorbehalts wie erweiterter Eigentumsvorbehalt, Konzernvorbehalt etc. wird hier nicht eingegangen. S. dazu Kieninger, in: Lwowski/Fischer/Langenbucher (Hrsg), Das Recht der Kreditsicherung, 9. Aufl., 2011, § 21; Adams M (1980) Ökonomische Analyse der Sicherungsrechte.
 
20
Safavian M, Fleisig H, Steinbucks J (2006) Unlocking Dead Capita, How Reforming Collateral Laws Improves Access to Finance. Public Policy for the Private Sector, World Bank, 2006.
 
Metadaten
Titel
Insolvenz und kollidierende Sicherungsinteressen von Gläubigern
verfasst von
Hans-Bernd Schäfer
Claus Ott
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-46257-7_21