Skip to main content

2023 | OriginalPaper | Buchkapitel

3. Instrumente der Konjunkturpolitik

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Über welche Instrumente verfügt die Konjunkturpolitik? In Betracht kommt nur eine begrenzte Anzahl von marktkonformen Mitteln. Zu diesen zählen das konjunkturgerechte Verhalten des Staates als Wirtschaftssubjekt, öffentliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Erwartungen, die „Moral Suasion“ sowie vor allem die Datenvariation durch Liquiditätspolitik, Rentabilitätspolitik und Wechselkurspolitik.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Vgl. dazu Band I, Abschn. 6.​2.​3.
 
2
Editorische Notiz: Der Economic Council of Canada, 1963 eingerichtet, wurde 1993 wieder aufgelöst.
 
3
Hierin liegt eine Erklärung für die heftigen Reaktionen der westdeutschen Öffentlichkeit auf das Sondergutachten des Sachverständigenrats in der Rezession 1967, von der der Verfasser in einem Diskussionsbeitrag auf der Baden-Badener Tagung des Vereins für Socialpolitik berichtet hat; vgl. Schneider, Hans K. 1968: 35 ff.
 
4
Bezeichnend ist, dass in den sechziger Jahren in der wirtschaftspolitischen Diskussion in der Bundesrepublik das Wort „Aufwertung“ von den Befürwortern dieser Maßnahme lange Zeit mit „außenwirtschaftlicher Absicherung“ oder „preispolitischer Absicherung“ umschrieben werden musste, um gereizte Spontanreaktionen zu vermeiden.
 
5
Die Bundesregierung der Großen Koalition erstrebte in ihrer Zielprojektion für 1968 entgegen dem Votum des Sachverständigenrats, der einen Sozialproduktzuwachs von 6,4 % (real) für erstrebenswert und erreichbar hielt, im Einklang mit der öffentlichen Meinung einen Sozialproduktzuwachs von nur 4 %. 1968 erhöhte sich das reale Sozialprodukt um rund 7 %, ohne dass es zu der vielfach befürchteten Überbeanspruchung des Produktionspotenzials kam.
 
6
So enthielt die erwähnte Zielprojektion für 1968 als Orientierungsdatum für Tarifabschlüsse einen entsprechend niedrigen Lohnsteigerungssatz. Die Gewerkschaften, die eine auf einen Sozialproduktzuwachs von 6,4 % zugeschnittene Lohnleitlinie des Sachverständigenrats abgelehnt hatten, hielten sich im Ergebnis an das Orientierungsdatum der Bundesregierung und trugen mit ihrer lohnpolitischen Zurückhaltung zur Gewinnexplosion und damit zum Investitionsboom des Jahres 1968 bei.
 
7
Solche Vorstellungen bestimmten den Vorschlag eines zweijährigen „Rahmenpakts für Expansion und Stabilität“, der im vierten Jahresgutachten des Sachverständigenrats enthalten ist (vgl. SVR 1967a: Tz. 312 ff., sowie die Stellungnahme der Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht für 1968).
 
8
Vgl. die Ausführungen über Einkommenspolitik im siebenten Kapitel.
 
9
Editorische Notiz: Der norwegische Ökonom Trygve Haavelmo (1911–1999) hat in einem Modell gezeigt, dass selbst vollumfänglich steuerfinanzierte Staatsausgaben eine Erhöhung des gesamtwirtschaftlichen Einkommens nach sich ziehen; der Grund dafür ist, dass der Staat im Gegensatz zu den Privaten in der Regel nicht spart (vgl. Haavelmo 1945).
 
10
Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass die Münzhoheit bei der Zentralbank liegt.
 
11
So gründete die amerikanische Regierung in der großen Depression die Home Loan Banks, die Reconstruction Finance Corporation, die Export-Import-Bank, die Electric Home and Farm Authority, die Home Owners Loan Corporation und die Farm Credit Administration. Vgl. Umbreit et al. 1950: 229 f.
 
12
In der Schweiz wurde 1951 den Unternehmen die Möglichkeit gegeben, innerhalb bestimmter Grenzen Arbeitsbeschaffungsreserven zu bilden mit der Maßgabe, dass der darauf zunächst entrichtete Steuerbetrag zurückvergütet wird, sobald die Mittel durch die Regierung freigegeben und von den Unternehmen zu bestimmten Investitionszwecken verwandt werden (vgl. hierzu Gawronski 1951). Ein ähnliches System wird in Schweden praktiziert: Dort können Kapitalgesellschaften Teile ihres Gewinns in eine steuerfreie Investitionsrücklage, die unverzinslich bei der Zentralbank festzulegen ist, abführen. In einer Konjunkturabschwächung gibt die Regierung die Mittel zur Finanzierung von Investitionen frei und gewährt eine zusätzliche Steuerermäßigung in Höhe von 10 % der Investitionsausgaben (vgl. hierzu Lindbeck 1972 und die dort angegebene Literatur).
 
13
Nach § 26 StabG ist die Bundesregierung ermächtigt, einen Steuerabzug bis zu 7,5 % des Wertes der im Veranlagungszeitraum getätigten Investitionen zuzulassen.
 
14
Zur theoretischen Problematik der Sonderabschreibungen – in Form zusätzlicher Steuervergünstigungen über die normale Abschreibung hinaus – siehe Hall 1960: 155 ff.
 
15
Vgl. Abschn. 2.​4.
 
16
Die Fälle einer konjunkturneutralen und einer konjunkturdämpfenden Aufwertung zur Beseitigung eines fundamentalen Ungleichgewichts in der Zahlungsbilanz der Bundesrepublik sind im fünften Jahresgutachten des Sachverständigenrats beschrieben worden. Vgl. SVR 1968: Tz. 247 ff. und 268 ff.
 
17
Der Gedanke einer gleitenden Parität geht zurück auf Black 1961. Weiter entwickelt und diskutiert wurde diese Idee u. a. von James E. Meade, John H. Williamson, J. Carter Murphy, William Fellner und E. Ray Canterberry. Vgl. die Übersicht bei Halm 1970, S. 3 ff. Vgl. ferner Houthakker 1968. Die Kombination von Bandbreitenerweiterung und Paritätsanpassung wurde der Öffentlichkeit am 21. Februar 1966 in der „New York Times“ durch 27 Professoren der Wirtschaftswissenschaft aus acht Ländern vorgeschlagen (Dale 1966). Die Implikationen dieses Vorschlags für die Bundesrepublik Deutschland untersuchte der Sachverständigenrat in seinem dritten Jahresgutachten; vgl. SVR 1966, Tz. 275 ff.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Claassen, Emil M. und Pascal Salin. Hrsg. 1972. Stabilization policies in interdependent economies. Amsterdam: North Holland. Claassen, Emil M. und Pascal Salin. Hrsg. 1972. Stabilization policies in interdependent economies. Amsterdam: North Holland.
Zurück zum Zitat Giersch, Herbert. 1973c. On the desirable degree of flexibility of exchange rates. Weltwirtschaftliches Archiv 109: 191–213.CrossRef Giersch, Herbert. 1973c. On the desirable degree of flexibility of exchange rates. Weltwirtschaftliches Archiv 109: 191–213.CrossRef
Zurück zum Zitat Halm, George N. Hrsg. 1970. Approaches to greater flexibility of exchange rates. The Bürgenstock papers. Princeton NJ: Princeton University Press. Halm, George N. Hrsg. 1970. Approaches to greater flexibility of exchange rates. The Bürgenstock papers. Princeton NJ: Princeton University Press.
Zurück zum Zitat Jarchow, Hans-Joachim. 1974. Theorie und Politik des Geldes. Bd. 2: Geldmarkt, Bundesbank und geldpolitisches Instrumentarium. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Jarchow, Hans-Joachim. 1974. Theorie und Politik des Geldes. Bd. 2: Geldmarkt, Bundesbank und geldpolitisches Instrumentarium. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Zurück zum Zitat Musgrave, Richard A. 1959. The theory of public finance. New York NY: McGraw-Hill. Deutsche Übersetzung 1969: Finanztheorie. Köln: Kiepenheuer & Witsch. 2. Auflage 1974. Musgrave, Richard A. 1959. The theory of public finance. New York NY: McGraw-Hill. Deutsche Übersetzung 1969: Finanztheorie. Köln: Kiepenheuer & Witsch. 2. Auflage 1974.
Zurück zum Zitat Shoup, Carl S. 1969. Public finance. Chicago IL: Aldine. Shoup, Carl S. 1969. Public finance. Chicago IL: Aldine.
Zurück zum Zitat Smith, Warren L. und Ronald L. Teigen. Hrsg. 1974. Readings in money, national income and stabilization policy. 3. Auflage. Homewood IL: Richard D. Irwin. Smith, Warren L. und Ronald L. Teigen. Hrsg. 1974. Readings in money, national income and stabilization policy. 3. Auflage. Homewood IL: Richard D. Irwin.
Zurück zum Zitat SVR (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung). 1967a. Stabilität im Wachstum. Jahresgutachten 1967/68. Stuttgart: Kohlhammer. SVR (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung). 1967a. Stabilität im Wachstum. Jahresgutachten 1967/68. Stuttgart: Kohlhammer.
Zurück zum Zitat SVR (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung). 1968. Alternativen außenwirtschaftlicher Anpassung. Jahresgutachten 1968/69. Stuttgart: Kohlhammer. SVR (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung). 1968. Alternativen außenwirtschaftlicher Anpassung. Jahresgutachten 1968/69. Stuttgart: Kohlhammer.
Zurück zum Zitat Tinbergen, Jan. 1956/1964. Economic policy: principles and design. Amsterdam: North-Holland (Erstveröffentlichung 1956). 3. Auflage (1964). Deutsche Übersetzung 1968: Wirtschaftspolitik. Freiburg: Rombach. Tinbergen, Jan. 1956/1964. Economic policy: principles and design. Amsterdam: North-Holland (Erstveröffentlichung 1956). 3. Auflage (1964). Deutsche Übersetzung 1968: Wirtschaftspolitik. Freiburg: Rombach.
Zurück zum Zitat Wissenschaftlicher Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium. 1957. Instrumente der Konjunkturpolitik und ihre rechtliche Institutionalisierung. Gutachten vom 3. Juni und 8. Juli 1956. In Gutachten, 4. Bd., Hrsg. Bundeswirtschaftsministerium, 34–71. Göttingen: Schwartz. Wissenschaftlicher Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium. 1957. Instrumente der Konjunkturpolitik und ihre rechtliche Institutionalisierung. Gutachten vom 3. Juni und 8. Juli 1956. In Gutachten, 4. Bd., Hrsg. Bundeswirtschaftsministerium, 34–71. Göttingen: Schwartz.
Metadaten
Titel
Instrumente der Konjunkturpolitik
verfasst von
Herbert Giersch
Copyright-Jahr
2023
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-38069-4_3