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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Integration in Erwerbsarbeit trotz multipler Hemmnisse – Ein Beitrag qualitativer Forschung

verfasst von : Lukas Kerschbaumer, Marie Boost

Erschienen in: Symposium Qualitative Sozialforschung 2019

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Die bis Ende 2019 beinahe erreichte Vollbeschäftigung in Deutschland, lässt Langzeitarbeitslosigkeit leicht als individuelles Versagen und mangelnden Willen zur Arbeitsmarktintegration erscheinen. Die Gründe dafür sind jedoch vielfältig und wurden vielfach in meist quantitativen Studien erörtert. Sie kommen zu dem Schluss, dass besonders die Kombination von niedrigem Qualifikationsniveau, hohem Alter, gesundheitlichen Problematiken, Fürsorgepflichten und Sprachbarrieren Übergänge in Erwerbsarbeit negativ beeinflussen. Basierend auf der IAB-Längsschnittbefragung Panel „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS) wurden jene Personen gesucht, die zwar dem harten Kern der Langzeitarbeitslosen zuzuordnen sind, aber trotz multipler Hemmnisse einen Übergang von der Grundsicherung in bedarfsdeckende sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse auf dem ersten Arbeitsmarkt realisieren konnten. In Summe waren 66 von 1.752 GrundsicherungsempfängerInnen mit multiplen Problemkonstellationen (mind. 3 Hemmnisse) in der Lage, den Übergang in Erwerbsarbeit entgegen der Wahrscheinlichkeit zu vollziehen. Anhand einer qualitativen Studie wird sich jenen bisher unerklärbaren Fällen angenommen, um Hinweise dafür zu sammeln, wie denn Übergänge trotzdem funktionieren können. Anhand biographisch-narrativer Interviews und Techniken qualitativer Netzwerkforschung wurde ersichtlich, dass vielschichtige sozialer Faktoren entscheidend sind. Formale bzw. ökonomischen Rekrutierungskriterien spielen eine untergeordnete Rolle. Durch kreative und selbstsicheren Umgang mit Hemmnissen ist es möglich Anschluss an den Arbeitsmarkt zu finden. Die arbeitsvermittelnden Instanzen spielen eine wichtige Rolle in der Attraktivierung und Qualifizierung der individuellen Arbeitskraft, doch fehlt es in vielen der von uns befragten Fällen an der Unterstützung in der Mobilisierung und Nutzbarmachung ebendieser. Als Vermittlerin von Chancen lässt die Arbeitsvermittlung in Deutschland aktuell viel Potential liegen. Abschließend lernen wir aus diesem Vorgehen, dass statistische Ausreißer wertvoll sein können, wenn sie mit der richtigen Fragestellung und Methode betrachtet werden. Hier kann qualitative Forschung bestehende quantitative Ergebnisse ergänzen.

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Metadaten
Titel
Integration in Erwerbsarbeit trotz multipler Hemmnisse – Ein Beitrag qualitativer Forschung
verfasst von
Lukas Kerschbaumer
Marie Boost
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32463-6_2