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2003 | Buch

Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen

Theoretischer Ansatz, Operationalisierung und Bewertung der Umsetzung durch moderne Organisationskonzepte

verfasst von: Stefan Thode

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Betriebswirtschaftliche Forschung zur Unternehmensführung

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

1. Problemstellung der Arbeit
Zusammenfassung
Die Organisationsgestaltung sah sich in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen intra- und extraorganisatorischen Veränderungen konfrontiert. Globalisierung, technologischer Wandel, Individualisierung von Kunden- und Mitarbeiterbedürfnissen, Wertewandel und Humanisierung der Arbeitswelt sind nur einige der Entwicklungen, die in diesem Zusammenhang genannt werden können. Sie führten und führen zu einer zunehmenden Dynamik und Komplexität der Unternehmensumwelt. Organisationspraxis und -Wissenschaft haben auf diese Veränderungen sowohl mit der Entwicklung praxisinduzierter Konzepte als auch mit der Herleitung theoretischer Ansätze reagiert.
Stefan Thode
2. Ziele der Arbeit
Zusammenfassung
Mit der vorliegenden Arbeit werden drei inhaltlich und konzeptionell miteinander verknüpfte Ziele verfolgt, wobei simultan eine pragmatische, theoretische und praxeolo- gische Fundierung der Arbeit angestrebt wird:21
1.
Herleitung eines allgemeinen theoretischen Ansatzes der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen
Es existiert bislang noch kein allgemeiner theoretischer Ansatz zum Problem der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen, der als Grundlage zur Herleitung pragmatischer Integrationsmaßnahmen dienen könnte. Ziel dieser Arbeit ist es, einen abstrakten und allgemeinen theoretischen Ansatz zu begründen, der auf Basis partieller theoretischer Erkenntnisse und logischer Herleitung Hypothesen generiert. In diesem Teil befindet sich die Arbeit im Entdeckungs- und Begründungszusammenhang.
 
Stefan Thode
3. Aufbau der Arbeit und Vorgehensweise
Zusammenfassung
Die Arbeit setzt sich — exklusive dieser Einführung — aus fünf Teilen zusammen, die inhaltlich aufeinander aufbauen und in Abbildung 1, die diese Einführung abschließt, dargestellt sind. Auf den Inhalt dieser fünf Teile wird im Folgenden kurz eingegangen.
Stefan Thode

Terminologische Grundlagen

1. Zum Begriff der Organisation
Zusammenfassung
Der instrumentelle Organisationsbegriff versteht die Organisation als ein Instrument der Führung, durch das Leistungsprozesse gesteuert werden. Nach diesem Begriffsverständnis hat ein Unternehmen eine Organisation. Dabei sind grundsätzlich zwei Sichtweisen zu unterscheiden — eine funktionale und eine konfigurative:28
  • In der funktionalen Sichtweise stellt die Organisation einen derivativen Faktor dar.29 Sie hat als Funktion des Vollzuges die Aufgabe, die von der Planung bestimmten Ziele zu realisieren. Organisation umfasst demnach alle generellen und fallweisen Regelungen, die der Zielerreichung dienen und ist eine der Planung nachgeordnete Funktion der Unternehmensführung. Das Mischverhältnis von generellen zu fallweisen Regelungen hängt von der Variabilität betrieblicher Tatbestände ab.
  • Die konfigurative Sichtweise betrachtet Organisation als strukturierende Gestaltungsmaßnahme, durch die Unternehmen zu einer organischen Ganzheit werden.30 Ziel der Organisation ist es, zwischen Unternehmensteilen eine wechselseitige Abhängigkeit und gegenseitige Durchdringung ihrer jeweiligen Aufgaben herzustellen. Organisation strebt einen Gleichgewichtszustand an und soll den Unternehmensprozessen durch dauerhafte Regelungen Stabilität und Ordnung verleihen. Organisation ist damit letztlich eine Technik, die von einem Organisator angewendet werden kann und den Prinzipien der Zweckmäßigkeit, Technizität und Ökonomität folgt.31 Alle Maßnahmen ohne strukturierende Wirkung gelten als Disposition. Die Organisation bildet den Rahmen, in dem die laufende Disposition erfolgt.32 Letztere gewährleistet die Anpassung an Umweltbedingungen. Im Unterschied zur funktionalen Sichtweise nach GUTENBERG umfasst die konfigurative Sichtweise nach KOSIOL nur die generellen Regelungen, während fallweise Regelungen in den Bereich der Disposition fallen.33 Des Weiteren ist die Organisation allen weiteren Maßnahmen — auch der Disposition — vorgelagert. Durch die Betonung der Ganzheit besteht im instrumentell-konfigurativen Begriffsverständnis von KOSIOL bereits eine Nähe zum institutionellen Organisationsbegriff.34
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2. Zum Begriff des Systems
Zusammenfassung
Die Systemtheorie kann als interdisziplinärer Ansatz verstanden werden, der ein heuristisches Potential für die Lösung vielfältiger Gestaltungsprobleme besitzt. Aufgrund ihrer Abstraktheit wird der Systemtheorie in der Literatur z.B. die Funktion eines Analyserasters zugeschrieben.44 LUHMANN sieht in der Systemtheorie eine „besonders eindrucksvolle Supertheorie“45. Analog ermöglicht die Systemtheorie, unterschiedliche Ansätze innerhalb der Betriebswirtschaftslehre inhaltlich und methodisch unter ihrem Dach zu vereinen und damit eine „integrierte Organisationstheorie“46 zu formulieren.47 Dies ist für die vorliegende Arbeit von Bedeutung, da kein einzelner theoretischer Ansatz allein die komplexen Sachverhalte der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen erklären kann.
Stefan Thode
3. Zum Begriff der Integration
Zusammenfassung
Der Begriff der Integration stammt von den lateinischen Begriffen „integrare“ (im Deutschen „wiederherstellen“, „erneuern“), „integratio“ („Erneuerung“) bzw. „integer“ („ganz“, „unberührt“) ab.123 Aus dem Prozess des Integrierens resultiert ein Zustand, der als „integer“, „integriert“ oder „integrativ“ bezeichnet werden kann. Der Begriff der Integration beschreibt somit sowohl einen Prozess (integrieren) als auch einen Zustand als Resultat des Prozesses (integriert, integrativ).124 Abbildung 4 verdeutlicht diese doppelte Wortbedeutung. Sie ist Grundlage der weiteren Ausführungen.
Stefan Thode

Ein kommunikations- und konflikttheoretischer Ansatz der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen

1. Die Elemente der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen
Zusammenfassung
Individuen und Gruppen wurden als unternehmensinterne soziale Integrationselemente bzw. Akteure identifiziert. Ihre Merkmale bilden die Grundlage für die Gestaltung der zwischen ihnen zu bildenden oder bestehenden Beziehungen, denn sie determinieren maßgeblich die zentralen Prozesse Kommunikation und Konflikt. Die folgenden Darstellungen zeigen lediglich einige grundlegende Merkmale von Individuen und Gruppen auf. Sie stellen den Ausgangspunkt für die Herleitung eines kommunikations- und konflikttheoretischen Ansatzes der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen dar.
Stefan Thode
2. Kommunikation und Konflikt als unternehmensinterne soziale Beziehungen konstituierende Prozesse
Zusammenfassung
Kommunikation ist allgegenwärtig im menschlichen Miteinander. Dies erklärt auch, warum der Begriff der Kommunikation in der gesamten Sozialwissenschaft von großer Bedeutung ist. Allerdings liegt noch keine eindeutige Definition vor. Aufgrund dieser begrifflichen Unklarheit wird in den weiteren Ausführungen zunächst von folgender, allgemeiner Definition ausgegangen: „Der Begriff Kommunikation bezeichnet einen wechselseitigen Austausch von Informationen zwischen mindestens zwei personellen Partnern (zwischenmenschliche Kommunikation), zwischen zwei Maschinen (z.B. Computerkommunikation) oder zwischen einem Menschen und einer Maschine (Mensch-Maschine-Kommunikation).“42 Kommunikation ist grundsätzlich erforderlich, wenn der Ort, an dem Informationen anfallen oder gespeichert werden, nicht identisch ist mit dem Ort, wo Informationsbedarf besteht.43 Information wird in der Betriebswirtschaftslehre i.d.R. durch Abgrenzung von den Begriffen Zeichen und Daten definiert.44 Zeichen sind Datenelemente, die aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen bestehen. Ergeben einzelne Zeichen oder Zeichenfolgen einen Sinn, so gelten sie als Daten. Werden Daten in einen Problem- und Entscheidungszusammenhang gestellt, so sind sie als Informationen zu bezeichnen. Analog zur in dieser Arbeit betrachteten Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen wird in den weiteren Ausführungen die zwischenmenschliche Kommunikation fokussiert.45
Stefan Thode
3. Die Ziele der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen
Zusammenfassung
Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht nur dann handlungsrelevant, wenn sie zur Erreichung der Unternehmensziele beiträgt. Ziele gelten in der Betriebswirtschaftslehre allgemein als „(....) Aussagen mit normativem Charakter, die einen von einem Entscheidungsträger gewünschten, von ihm oder anderen anzustrebenden, auf jeden Fall zukünftigen Zustand der Realität beschreiben.263 Aus analytischer Perspektive liegen diese Ziele dem Integrationsprozess als handlungsleitend zugrunde, andererseits müssen sie jedoch — bedingt durch vielfältige und sich wandelnde personale, sachliche, interne und externe Umwelteinflüsse264 — im Laufe des Integrationsprozesses ständig ange-passt werden.
Stefan Thode
4. Die Instrumente der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen
Zusammenfassung
Um soziale Integrationseffekte generieren zu können, müssen spezifische Instrumente eingesetzt werden. Diese Integrationsinstrumente sind im Verständnis dieser Arbeit Maßnahmen zur Gestaltung von unternehmensinternen sozialen Beziehungen: Sie können geplant, zielgerichtet und aktiv eingesetzt sowie während ihres Wirkens gesteuert werden. Die aus ihnen resultierenden Effekte lassen sich messen. Damit unterscheiden sich Instrumente grundsätzlich von Mechanismen, die passiv und häufig unbewusst wahrgenommen werden.286 Instrumente sind im Gegensatz zu Mechanismen zudem Bestandteil des Managements im funktionalen Sinne, das die Abläufe und Funktionen beschreibt, die im Bereich der Unternehmensführung notwendig sind, um gesetzte Ziele zu erreichen.287 Analog zur Charakterisierung der Integration im Sinne von Strukturbildung und Strukturkopplung, lassen sich grundlegend strukturbildende und strukturkoppelnde Integrationsinstrumente voneinander unterscheiden. Als strukturbildende Integrationsinstrumente gelten die Aufbau- und Ablauforganisation; strukturkoppelnde Integrationsinstrumente werden in dieser Arbeit synonym als Koordinationsinstrumente bezeichnet.
Stefan Thode
5. Der Integrationsgrad unternehmensinterner sozialer Beziehungen und des Gesamtsystems Unternehmen
Zusammenfassung
Der Integrationsgrad einer unternehmensinternen sozialen Beziehung ergibt sich aus der Ausprägung der Faktoren der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen. Der Integrationsgrad ist gleichsam ein Maßstab der Qualität einer unternehmensinternen sozialen Beziehung. Er wird vom Einsatz strukturbildender und strukturkoppelnder Integrationsinstrumente, die zu spezifischen Veränderungen in den Faktoren unternehmensinterner sozialer Beziehungen führen, beeinflusst.
Stefan Thode
6. Zusammenfassung und Zwischenfazit
Zusammenfassung
Zunächst wurden in Teil III die Merkmale der sozialen Integrationselemente Menschen und Gruppen beschrieben. Anschließend wurden kommunikations- und konflikttheoretische Dimensionen und Faktoren unternehmensinterner sozialer Beziehungen identifiziert und Hypothesen zur Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen formuliert. In einem nächsten Schritt wurde ein allgemeines Zielsystem der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen hergeleitet. Schließlich wurden — ausgehend von der in instrumenteller Hinsicht vollzogenen Differenzierung der Integration in Strukturbildung und -kopplung — die strukturbildenden Integrationsinstrumente (Aufbau- und Ablauforganisation) beschrieben und einige in der Literatur populäre Klassifikationen strukturkoppelnder Integrationsinstrumente (Koordinationsinstrumente) vorgestellt. Diese dienen der Gestaltung der kommunikations- und konflikttheoretischen Dimensionen und Faktoren unternehmensinterner sozialer Beziehungen. Es wurde des Weiteren veranschaulicht, dass aus der Qualität und Quantität unternehmensinterner sozialer Beziehungen ein spezifischer Integrationsgrad einer einzelnen Beziehung respektive des Gesamtsystems Unternehmen resultiert. Dieser lässt sich indirekt über die Messung der Integrationseffekte bestimmen. Als Ergebnis der Ausführungen ist ein allgemeiner kommunikations- und konflikttheoretischer Ansatz der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen in Abbildung 27 visualisiert.
Stefan Thode

Operationalisierung des kommunikations- und konflikttheoretischen Ansatzes der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen

1. Auswahl der Konstrukte
Zusammenfassung
Im Folgenden wird der kommunikations- und konflikttheoretische Ansatz der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen operationalisiert. Diese Operationalisierung erfolgt über die Bestimmung der durch Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen anzustrebenden Integrationsziele bzw. zu generierenden Integrationseffekte. In dieser Arbeit kennzeichnen folgende soziale Konstrukte die Operationalisierung und werden auf ihre Eigenschaft als Integrationseffekte hin analysiert:
1.
Motivation: Motivation ist das klassische Konstrukt bei der Betrachtung der Integration von Individuum und Organisation.1 Motivation wird in der Literatur übereinstimmend als wesentliche Voraussetzung des Unternehmenserfolges angesehen. Dies wird auch durch die Tatsache verdeutlicht, dass es als Bewertungskriterium zunehmend in koordinationstheoretische Konzeptionen einfließt.2
 
Stefan Thode
2. Die sozialen Integrationseffekte
Zusammenfassung
Die Motivation unternehmensinterner sozialer Akteure ist kein Selbstzweck des Systems Unternehmen, sondern ein soziales Subziel der Oberziele von Unternehmen: langfristige Überlebensfähigkeit und ökonomischer Erfolg16 bzw. der in dieser Arbeit betrachteten aufgabenbezogenen Ziele. Der Motivation ist demnach ein intervenierender Charakter zwischen Situation und sichtbaren Ergebnissen menschlichen Verhaltens zuzusprechen,17 auf dessen Richtung, Dauer und Intensität sie bedeutenden Einfluss ausübt.18 Allerdings ist es im Rahmen dieser Arbeit unmöglich, eine umfassende Betrachtung vorzunehmen. Vielmehr gilt es, aus der Fülle von verschiedenen Forschungsansätzen einige Erkenntnisse im Sinne theoretischer Aspekte, die für die Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen relevant sind, logisch abzuleiten und diese abschließend zu einer Arbeitsdefinition zusammenzufügen.
Stefan Thode
3. Die aufgabenbezogenen Integrationseffekte
Zusammenfassung
Im Folgenden werden die drei aufgabenbezogenen Integrationseffekte Qualität, Kosten und Zeit vorgestellt. Die Ausführungen sind dabei — im Vergleich zu den Erläuterungen der sozialen Integrationseffekte — relativ kurz, da — hierauf sei an dieser Stelle erneut hingewiesen — in dieser Arbeit der Schwerpunkt auf die sozialen Integrationseffekte gelegt wird.
Stefan Thode
4. Analyse von Wirkungszusammenhängen zwischen den Integrationseffekten
Zusammenfassung
Im Folgenden wird zunächst der Frage nachgegangen, welche Wirkungszusammenhänge zwischen den sozialen Integrationseffekten bestehen. Die möglichen Zusammenhänge zeigt Abbildung 41 auf.
Stefan Thode
5. Überprüfung der Prämisse und der Hypothesen zu Dimensionen und Faktoren unternehmensinterner sozialer Beziehungen
Zusammenfassung
Nachdem die Wirkungszusammenhänge zwischen den Integrationseffekten analysiert worden sind, gilt es im nächsten Schritt, die Hypothesen des kommunikations- und konflikttheoretischen Ansatzes der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen aus Teil III dahingehend zu überprüfen, ob sie bezüglich der Generierung der sozialen Integrationseffekte Motivation, Vertrauen und Wissen gelten. In diesem Schritt erfolgt die eigentliche Operationalisierung des kommunikations- und konflikttheoretischen Ansatzes der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen. Die Operationalisierung erfordert eventuell eine Modifikation der Hypothesen.
Stefan Thode

Die Umsetzung der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen durch moderne Organisationskonzepte

1. Moderne Organisationskonzepte — Ein kurzer Überblick
Zusammenfassung
Durch die erhöhte Umweltunsicherheit erscheinen — so der Tenor in der Literatur — klassische Formen der Aufbau- und Ablauforganisation1 immer weniger geeignet, um die erforderliche Effektivität und Effizienz zu gewährleisten. Moderne Organisationskonzepte2gewinnen hingegen an Bedeutung. Hierzu zählen u.a.:3 Lean Management4, Total Quality Management (TQM)5, Time-Based Management6, Virtuelle Organisation7, Fraktales Unternehmen8, Modulare Fabrik9. Auch das Business Process Reengineering10 ist in diesem Zusammenhang zu nennen, wenngleich es sich von den anderen Konzepten v.a. durch sein synoptisches Vorgehen unterscheidet.11
Stefan Thode
2. Die strukturbildenden Instrumente moderner Organisationskonzepte
Zusammenfassung
Die Notwendigkeit zur Dezentralisation ergibt sich grundsätzlich aus einer zunehmenden Umweltunsicherheit. Eine effizienzorientierte Introvertiertheit wird verstärkt durch eine effektivitätsorientierte, an Kunden- und Marktanforderungen ausgerichtete, extrovertierte dezentrale Organisationsstruktur abgelöst.[27] Eine zentrale Steuerung unter Vorgabe fixierter Regeln und Programme stünde der Anpassungs- und Innovationsfähigkeit entgegen und würde die Koordinationskosten stark ansteigen lassen.
Stefan Thode
3. Bewertung moderner Organisationsstrukturen
Zusammenfassung
Bezüglich der in Teil III hergeleiteten und in Teil IV z.T. modifizierten Hypothesen zu den Faktoren unternehmensinterner sozialer Beziehungen kann für die mikro- und makroorganisatorische Ebene folgende grundlegende Bewertung vorgenommen werden.
Stefan Thode
4. Notwendige Modifikationen und Ergänzungen der Strukturbildung in modernen Organisationskonzepten
Zusammenfassung
Bezüglich der Umweltfaktoren ist anzumerken, dass moderne Organisationsstrukturen primär für unsichere Umwelten geeignet sind. Für sichere Umwelten scheinen die klassischen Formen, z.B. die Funktionalorganisation, nach wie vor eine befriedigende Lösung darzustellen. Moderne Organisationskonzepte genügen somit kaum dem Anspruch der Allgemeingültigkeit. „Es ist eine Illusion zu glauben, daß sich erneut Organisationsprinzipien finden ließen, die in ähnlicher Weise wie der Taylorismus zu Beginn dieses Jahrhunderts eine Art Patentrezept für die künftigen Rahmenbedingungen darstellen könnten. Die Perfektionierung von Organisationen wird mehr denn je zu einem aussichtslosen Unterfangen. Statt dessen wird es darauf ankommen, die Organisation fehlerfreundlich und anpassungsfähig zu gestalten.“167 Die Organisationswissenschaft steht damit vor der Herausforderung, situative Gestaltungsoptionen (weiter) zu entwickeln.
Stefan Thode
5. Ausgewählte Instrumente zur strukturkoppelnden Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen
Zusammenfassung
Aufgrund der unüberschaubaren Vielzahl an Koordinationsinstrumenten206 wird im Folgenden davon abgesehen, sämtliche der in Abschnitt III.4.2 vorgestellten strukturkoppelnden Integrationsinstrumente ausführlich darzustellen und deren makroorganisatorisches Integrationspotential zu analysieren und zu bewerten. Stattdessen beschränkt sich der Verfasser auf die Analyse und Bewertung einiger strukturkoppelnder Integrationsinstrumente, die im Zusammenhang mit dezentralen Organisationsstrukturen in der Literatur vorrangig betrachtetet werden. Die folgenden Ausführungen schließen sich der Unterteilung in strukturelle, technokratische und personale Koordinationsinstrumente an, wie sie von KHANDWALLA sowie HOFFMANN vorgenommen wird, und wird um technologische Instrumente im Sinne von CORSTEN und REISS erweitert:
  • Strukturelle Koordinationsinstrumente ergänzen die Aufbau- und Ablauforganisation eines Unternehmens. Es handelt sich um Instrumente, die voneinander getrennte organisatorische Bereiche durch strukturelle (sekundärorganisatorische) Ergänzungen aneinander koppeln. Die Koordination durch Selbstabstimmung mittels Integratoren, wie sie im Linking-pin-Modell von LIKERT207 umgesetzt wird, wird in der Literatur vorrangig erwähnt208 und auch in dieser Arbeit favorisiert.
Stefan Thode

Schlussbemerkungen und Ausblick

Schlussbemerkungen und Ausblick
Zusammenfassung
Zum Abschluss dieser Arbeit wird darauf verzichtet, die wesentlichen Ergebnisse noch einmal zusammenzufassen, da dies bereits im laufenden Text durch Zusammenfassungen und Zwischenfazite erfolgt ist. Der Verfasser beschränkt sich daher auf einige abschließende Bemerkungen, die die zentralen Anforderungen der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen in der Unternehmenspraxis im Allgemeinen und in modernen Organisationskonzepten im Speziellen betreffen und skizziert in einem Ausblick den weiteren Forschungsbedarf auf dem Gebiet der Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen, der sich aus dieser Arbeit ergibt.
Stefan Thode
Backmatter
Metadaten
Titel
Integration in unternehmensinternen sozialen Beziehungen
verfasst von
Stefan Thode
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-81989-5
Print ISBN
978-3-8244-9098-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-81989-5