Zusammenfassung
Smart Meter oder auch „intelligente Messsysteme“ werden weltweit zunehmend zum gesetzlich festgeschriebenen Standard in der elektrischen Messtechnik für Energieversorger. So geben die EU-Richtlinien 72 und 73 aus dem Jahr 2009 grundlegend den Rollout von 80 % aller Energiezähler bis 2020 vor. Vernetzte intelligente Komponenten, die massenhaft und dezentral installiert werden, bringen hohe Herausforderungen für die Systemsicherheit mit sich. Dies gilt besonders für Systeme in kritischen Infrastrukturen. Zudem sind die erhobenen Daten zu einem großen Teil schützenswert und unterliegen damit entsprechendem Schutzbedarf sowie den Auflagen der Datenschutzgesetzgebung. Neben den Faktoren Datensicherheit und Datenschutz gibt es auch technologische und letztlich wirtschaftliche Faktoren, die die Gesamtfunktionalität klassischer Smart-Metering-Systeme in der Gesamtbetrachtung in Frage stellen. Dieses Kapitel stellt die Geschichte des Einsatzes von Smart Metern im Kontext der ursprünglichen Idee des Smart Grids vor. Die Grundlagen der Sicherheit vernetzter intelligenter Systeme werden erläutert und auf die Anwendung von Smart-Meter-Systemen angewandt. Auf dieser Basis wird ein alternatives, datenbasiertes Konzept vorgestellt und evaluiert.