Es wird in dieser Arbeit von dem praktischen Problem ausgegangen, dass Markenführung auch im B2B-Bereich ein Wertepotenzial darstellt, das in den meisten Unternehmen jedoch deswegen ungenutzt bleibt, weil es kaum spezialisierte Ansätze gibt und Konzepte aus dem Konsumgüterbereich nur in Ausnahmenfällen ohne Abstriche übertragbar sind. Gleichzeitig sind Markenthemen in der B2B-Literatur erst in jüngster Zeit aufgegriffen worden.
Es lässt sich aber argumentativ zeigen, dass die persönliche Marktbearbeitung einen zentralen Erfolgsfaktor der B2B-Markenführung darstellt. Insbesondere die Rolle des Verkaufs bei der Kommunikation von Markenwerten in persönlichen Geschäftsbeziehungen („Interaktive Markenführung“) stellt eine Forschungslücke dar. B2B-Markenführung muss somit stärker am Verkauf ansetzen. Hierbei erscheint das Konzept der internen Markenführung als ergiebig für ein markenbasiertes Vertriebsmanagement.
In diesem Abschnitt ist die interne Markenführung als notwendiges Bindeglied zwischen der tradierten externen Sichtweise der Markenführung und dem Beziehungsmarketing gekennzeichnet worden. Für die Konzeption eines markenbasierten Verkaufsmanagements im Rahmen der internen Perspektive dieser Arbeit ist das Konzept damit von zentraler Bedeutung. Eine genauere Untersuchung des Ansatzes hat die Nähe, aber auch die Unterschiede zum weit verbreiteten Ansatz des internen Marketing verdeutlicht. Es ist ebenfalls gezeigt geworden, dass das Instrumentarium beider Konzepte weitgehend deckungsgleich ist. Hinsichtlich der Implementierung gibt es jedoch mit dem Phasenmodell nach Wittke-Kothe einen spezifischen und fundierten Ansatz für die interne Markenführung.
Hinsichtlich der Forschungsfrage 2 dieser Arbeit („Wie sieht die Konzeption eines markenbasierten Verkaufsmanagements zur Implementierung interaktiver Markenführung aus?“) konnten in diesem Abschnitt wesentliche Grundlagen abgeleitet werden. Es ist deutlich geworden, dass die Konzeption eines markenbasierten Verkaufsmanagements zur Implementierung interaktiver Markenführung am Mitarbeiter ansetzen muss. Dazu erscheint das dargestellte Instrumentarium als ergiebig.