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2018 | Buch

Interkulturelle Kommunikation in der Gesundheitswirtschaft

Herausforderungen, Chancen und Fallbeispiele

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Über dieses Buch

Dieses Fachbuch, das auch zur Lehre eingesetzt werden kann, sensibilisiert für die besonderen Aspekte der interkulturellen Kommunikation in der Gesundheitswirtschaft vor dem Hintergrund der allgemeinen Internationalisierung und ermöglicht, die darin liegenden Herausforderungen und Chancen zu erkennen. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen mag in anderen Branchen auch eine Herausforderung darstellen, doch ein kulturell geprägtes Verständnis von Gesundheit und Krankheit sowie von der Behandlung von Krankheiten und unterschiedliche Berufsausbildungen prägen die Zusammenarbeit zwischen Patienten und Leistungserbringern in der Gesundheitswirtschaft, die zudem in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen.
Zahlreiche Praxisbeispiele gewähren Einblick in konkrete Alltagssituationen, in denen die interkulturelle Kommunikation gut oder weniger gut funktioniert. Sie ermöglichen, spezifische Rahmenbedingungen zu erkennen und zu reflektieren. Die Autorinnen erläutern Möglichkeiten einer erfolgreichen interkulturellen Kommunikation in bestimmten Situationen der Gesundheitswirtschaft und zeigen auf, wie interkulturelle Kompetenz der Beschäftigten als Grundlage für produktive Zusammenarbeit entwickelt werden kann. Die Konzeption einer Diversity-Strategie für Organisationen im Gesundheitswesen rundet das Buch ab.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Herausforderungen und Chancen der interkulturellen Gesundheitswirtschaft in Deutschland
Zusammenfassung
Der Gesundheitssektor in Deutschland zählt zum größten und expansivsten Wirtschafts- und Beschäftigungsmarkt aller deutschen Branchen. Im internationalen Vergleich ist die deutsche Gesundheitswirtschaft leistungsfähig, aber teuer. Welche Faktoren tragen dazu bei? Welche Zahlen, Daten und Fakten haben wir zur Verfügung, um ein akkurates Bild der Branche zu geben? Medizintourismus, Migration und Arbeitsmigration sind zentrale Themen für Entwicklungen in der Gesundheitswirtschaft, die in diesem Kapitel näher beleuchtet werden. Deutlich wird dabei: An einer interkulturellen Öffnung in der Gesundheitswirtschaft führt kein Weg vorbei.
Cornelia Walter, Zeina Matar
Kapitel 2. Kultur und Kommunikation
Zusammenfassung
Schon Ende der 50er-Jahren haben sich Wissenschaftler, Reisende und Entwicklungshelfer gefragt, wie Kommunikation zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturräumen funktioniert: Warum kommunizieren „sie“ anders als „wir“? Welche Rolle spielt Kultur in der Kommunikation?
Bis heute entwickeln Wissenschaftler Modelle und Theorien, führen Studien durch, um Kultur und deren Einfluss besser zu verstehen und um dadurch die Kommunikation zu verbessern. Bekannte und neue Theorien und Modelle sind Teil dieses Kapitels. Trotz vielfältiger Forschung bleiben viele Fragen noch offen: Was macht z. B. Identität aus? Bleibt die Identität, wenn wir in ein anderes Land ziehen?
Zahlreiche Beispiele aus der Gesundheitswirtschaft ermöglichen den Praxisbezug zu dem zuweilen komplexen Kulturbegriff.
Cornelia Walter, Zeina Matar
Kapitel 3. Organisationskultur in der Gesundheitswirtschaft
Zusammenfassung
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum Personen aus dem gleichen Kulturkreis und in der gleichen Organisation unterschiedlich kommunizieren? Oder warum Sie Kollegen aus einer anderen Generation nicht verstehen? Jede Organisation hat ihre eigene Kultur. In den meisten Organisationen entwickeln sich auch Subkulturen, die durch die Herkunft oder die Profession begründet sein können. Aber auch unterschiedliche Generationen bringen unterschiedliche Werte und Arbeitseinstellungen mit sich, sodass jede Generation auch eine Subkultur darstellt. Die Digitalisierung sorgt noch einmal für einen ganz anderen Kulturwandel, der sich auf unterschiedliche Subkulturen anders auswirken kann.
Cornelia Walter, Zeina Matar
Kapitel 4. Die Gesundheitswirtschaft in ausgewählten Ländern: USA, VAE und China
Zusammenfassung
Viele Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft in Deutschland stammen aus unterschiedlichen Ländern oder streben eine Beschäftigung in anderen Ländern an. Die Anzahl der Herkunfts- und Zielländer ist groß. Daher finden Sie in diesem Kapitel Informationen über eine Auswahl an Ländern, deren Gesundheitswirtschaft sich stark von Deutschland unterscheidet: USA, Vereinigte Arabische Emirate (VAE) und China.
In Deutschland hat es lange gedauert, bis erkannt wurde, dass Einwanderung seit geraumer Zeit stattfindet und damit auch Auswirkungen auf die Gesundheitswirtschaft hat. In Ländern wie den USA, Kanada, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sieht dies anders aus: Dort bauen Einwanderer das Land auf und die Gesellschaften sind sehr divers. In den VAE z. B. sind 80 % der Bevölkerung „Gastarbeiter“, die nur einen freien Zugang zur Gesundheitswirtschaft haben, solange sie eine Arbeitserlaubnis vorweisen können. In den USA geht das Personal in der Regel auf die Immigranten ein, wie die libanesische Kinderärztin Rasha in Washington, D.C. beschreibt. In dieser Hinsicht kann das deutsche Gesundheitswesen von den USA lernen.
Dadurch, dass China sich erst in den letzten Jahren anderen Staaten und damit auch Kulturen geöffnet hat, nähert sich dessen Gesundheitswirtschaft zunehmend westlichen Standards, ohne die Jahrtausende alte Traditionen zu vernachlässigen. So beeinflussen der Konfuzianismus und die Traditionelle Chinesische Medizin immer noch das Zusammenleben wie auch die Genesung Kranker. Selbst in den Metropolen – wenn auch in abgeschwächter Form – werden die Traditionen in den Krankenhäusern durch starke Hierarchien und durch Behandlungsmethoden deutlich.
Cornelia Walter, Zeina Matar
Kapitel 5. Typische Situationen der interkulturellen Kommunikation in der Gesundheitswirtschaft und Handlungsmöglichkeiten
Zusammenfassung
Fast jeder Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft kann Beispiele aus dem Alltag schildern. Ob im Patientenzimmer, bei Patientengesprächen oder in der Notaufnahme: Das Schildern einer Situation und die darauffolgende Handlung hängen sehr oft davon ab, wie die verschiedenen Teilnehmer etwas interpretieren und verstehen.
Die Beispiele in diesem Kapitel bilden eine Sammlung realer Situationen. Sie beschreiben nicht nur, sondern erklären auch die Hintergründe und präsentieren konkrete und durchführbare Lösungen, basierend auf Kulturmodellen und -theorien.
Cornelia Walter, Zeina Matar
Kapitel 6. Wird schon klappen? – Voraussetzungen für eine gelungene interkulturelle Kommunikation
Zusammenfassung
Wozu interkulturelle Kompetenz? Der gesunde Menschenverstand, Sensibilität und Klarheit sind doch ausreichend, um zu kommunizieren. Sind sie es? Auch wenn diese wichtigen und lobenswerten Eigenschaften vorhanden sind, reicht das trotzdem nicht, um Organisationen dauerhaft interkulturell kompetent zu machen. In Systemen, in denen Menschen zusammen arbeiten, bedarf es einer Strategie, um eine dauerhaft gelungene interkulturelle Kommunikation zu etablieren. Ebenso sind Tools wichtig, um Konflikte schneller und effizienter zu lösen. Gute interkulturelle Trainings sind genau auf die Bedürfnisse der Organisation zugeschnitten, und müssen ein hohes Maß an Flexibilität zeigen, sei es bei den Zielgruppen oder den Inhalten. Diversity Management als Strategie wird in diesem Kapitel vorgestellt. Anhand strukturierter Schritte können Sie die Strategie in Ihrem Unternehmen einführen und umsetzen.
Cornelia Walter, Zeina Matar
Kapitel 7. Schlussbemerkung
Zusammenfassung
Wenn Sie das Buch gelesen haben, werden Sie gedanklich in einige Länder gereist sein, vermutlich Ihre eigene Haltung und Ihr Verhalten reflektiert und von Kollegen gelernt haben. Vielleicht haben Sie auch erkannt, dass Ökonomie und Kultur zusammengehören. In diesem Buch haben wir diese beiden Disziplinen immer wieder in Zusammenhang gebracht, da die interkulturelle Kommunikation zu reibungslosen Abläufen, zu einer niedrigeren Fluktuation und zu zufriedenen Beschäftigten und Patienten führt.
Cornelia Walter, Zeina Matar
Metadaten
Titel
Interkulturelle Kommunikation in der Gesundheitswirtschaft
verfasst von
Cornelia Walter
Dr. Zeina Matar
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-20241-5
Print ISBN
978-3-658-20240-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-20241-5