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2016 | Buch

Interkulturelle Trainings

Ein wissenschaftlich fundierter und praxisrelevanter Überblick

verfasst von: Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : essentials

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Über dieses Buch

Die AutorInnen bieten einen wissenschaftlich fundierten und gleichzeitig praxisnahen Überblick über interkulturelle Trainings. Herausforderungen im Rahmen der Planung und Durchführung werden abgebildet und es wird aufgezeigt, wie deren Wirksamkeit in der Praxis erhöht werden kann. Als Anregung zur kritischen Auseinandersetzung mit den Inhalten sind gezielte Fragen zur Reflexion sowie eine Checkliste für die Bewertung von bereits entwickelten Trainingsmaßnahmen enthalten. Zusätzlich schildern die AutorInnen Beispiele theoretisch fundierter Trainings und geben Hinweise für eine gelungene Konzeption eigener Maßnahmen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Komplexität und Diversität in unseren heutigen Lebenskontexten steigt und wird aufgrund der Globalisierung, des demografischen Wandels und der wachsenden räumlichen Mobilität weiter zunehmen. Bereits heute sind interkulturelle Kompetenzen eine ausschlaggebende Fähigkeit am Arbeitsplatz und im privaten Bereich. Interkulturelle Kompetenzen beziehen sich auf die Fähigkeit, die eigenen kulturell geprägten Denk- und Verhaltensweisen zu reflektieren (z. B. Werte, Normen, Herangehensweisen, Erwartungshaltungen), in interkulturellen Begegnungen sensibel für mögliche interkulturelle Unterschiede zu sein und sich kulturangemessen und flexibel zu verhalten.
Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann
2. Begriffsklärungen: Kultur, Diversität, interkulturelle Trainings und Akkulturation
Zusammenfassung
Die Begriffe Kultur, (soziale) Diversität, Akkulturation und interkulturelle Trainings werden in vielen verschiedenen Bereichen benutzt. Je nach Verwendungskontext kann sich ihre Bedeutung unterscheiden, weshalb es keine allgemeingültigen Definitionen gibt. Dieses Kapitel erläutert grundlegende Begrifflichkeiten im Rahmen von interkulturellen Trainings.
Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann
3. Einsatzfelder von interkulturellen Trainings
Zusammenfassung
Die Ursprünge der interkulturellen Trainings liegen in den USA. Die Gründe für die Durchführung interkultureller Trainings in amerikanischen Organisationen haben sich im Verlauf der Zeit verändert. Zunächst sollten die Trainings Expatriates (Mitarbeitende eines Unternehmens, die berufsbedingt für einen längeren Zeitraum ins Ausland entsendet werden) auf Auslandseinsätze vorbereiten, d. h. sie dazu befähigen, besser mit einem eventuellen Kulturschock umzugehen und effektiv in der fremden Kultur zu agieren. Während der 60er- und 70er-Jahre wurden interkulturelle Trainings hingegen verstärkt eingesetzt, um im eigenen Land die Anforderungen der Antidiskriminierungsgesetze zu erfüllen und einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit zu leisten. Ende der 80er- bis Mitte der 90er-Jahre sollten wiederum die Arbeitsbeziehungen in Organisationen mit einer diversen Belegschaft verbessert werden, während sich in den letzten zwei Jahrzehnten die Erkenntnis durchsetzte, dass soziale Diversität einen strategischen Wettbewerbsvorteil darstellt und somit einen substanziellen betriebswirtschaftlichen Nutzen haben kann.
Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann
4. Klassifikation von interkulturellen Trainings
Zusammenfassung
Gudykunst und Hammer (1983) entwickelten eine inzwischen weitverbreitete Klassifikation für interkulturelle Trainings. Sie teilen die Trainings anhand ihrer Inhalte (kulturspezifisch vs. kulturübergreifend) und methodischen Ansätze (didaktisch vs. erfahrungsbasiert) ein. Kulturspezifische Trainings fokussieren auf die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten in Bezug auf eine spezifische Kultur, beispielsweise landeskundliche Inhalte (Geografie, Bevölkerung, Geschichte und Sprache eines Landes), kulturspezifische Informationen zur nonverbalen und paraverbalen Kommunikation sowie soziale Verhaltensregeln. In kulturübergreifenden Trainings geht es um die allgemeine Sensibilisierung dafür, wie Kulturen das menschliche Erleben und Verhalten prägen und beeinflussen können. Ziel ist es, die Trainingsteilnehmenden zu einer erfolgreichen Kooperation mit Personen aus anderen Kulturen zu befähigen, unabhängig davon, aus welcher Kultur die andere Person stammt. Didaktische Trainingsansätze unterliegen der Überzeugung, dass die Wissensvermittlung über eine Kultur auf der kognitiven Lernebene eine notwendige Voraussetzung dafür ist, interkulturell erfolgreich zu interagieren. Verfolgt man diesen Ansatz, können beispielsweise Methoden wie Vorlesungen und Diskussionsrunden genutzt werden, bei denen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Kulturen thematisiert werden.
Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann
5. Wirksamkeit und Evaluation von interkulturellen Trainings
Zusammenfassung
Die Durchführung von interkulturellen Trainings geht häufig mit einem erheblichen personellen und zeitlichen Aufwand einher. Deshalb sollten nur interkulturelle Trainings durchgeführt werden, die empirisch nachgewiesen jene Kompetenzen fördern, die sie angeben zu trainieren. Damit die Wirksamkeit einer Trainingsmaßnahme belegt werden kann, müssen klare Lernziele in Beziehung zu den gewählten Inhalten und Methoden gesetzt werden. Wird ein Programm als erfolgreich evaluiert bezeichnet, ist es sinnvoll, genau nachzuvollziehen, auf welche Ebene sich die Evaluation bezieht.
Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann
6. Potenzielle Nebenwirkungen von interkulturellen Trainings
Zusammenfassung
Die Evaluation von interkulturellen Trainings in der Praxis ist auch deshalb notwendig, da trotz guter Absichten nicht-intendierte (negative) Effekte auftreten können. Nicht-intendierte Effekte beziehen sich auf Wirkungen, die zunächst nicht durch die Umsetzung eines Trainings beabsichtigt und unter Umständen nicht vorhersehbar sind. Diese Wirkungen können sowohl positiv als auch negativ sein. Beispiele für positive nicht-intendierte Effekte sind eine erhöhte (Arbeits-)Motivation der Trainingsteilnehmenden, ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl von Arbeitsgruppen oder die Entwicklung von Freundschaften, die aufgrund der Teilnahme an einem Training entstanden sind. Problematischer sind negative nicht-intendierte Wirkungen wie beispielsweise die Verstärkung von Vorurteilen, Stereotypen und diskriminierendem Verhalten oder die Zunahme der Verunsicherung im Umgang mit Angehörigen unterschiedlicher Kulturen (z. B. Sanchez & Medkik, 2004; Von Bergen, Soper, & Foster, 2002).
Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann
7. Erfolgsfaktoren für die Planung und Durchführung von interkulturellen Trainings
Zusammenfassung
Trainings sollten professionell konzipiert, durchgeführt und ausgewertet werden, um sicherzustellen, dass die intendierten Prozesse angeregt werden, ohne dass ein falsches Kompetenzgefühl entsteht oder stereotype Bilder des ‘Fremden’ verfestigt werden.
Agostino Mazziotta, Verena Piper, Anette Rohmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Interkulturelle Trainings
verfasst von
Agostino Mazziotta
Verena Piper
Anette Rohmann
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-12873-9
Print ISBN
978-3-658-12872-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12873-9