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2025 | Buch

Internationale Institutionen

Typen, Theorien und Themenfelder

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Über dieses Buch

Institutionen spielen eine zentrale Rolle bei der Kooperation und Konfliktregelung in der internationalen Politik. Sie beschränken oder ermöglichen bestimmte Verhaltensweisen und tragen dadurch zur Bearbeitung grenzüberschreitender Probleme bei. Dieses Lehrbuch führt in die theoriegeleitete Analyse der Entstehung und Funktionsweise verschiedener institutioneller Arrangements ein, in denen Staaten teils miteinander, teils mit privaten Akteuren grenzüberschreitend kooperieren. Behandelt werden Verhandlungen, Regime, Regimekomplexe und Formen transnationalen Regierens. Studierende der Politikwissenschaft erhalten einen analytischen und theoretischen Handwerkskasten für die Institutionenanalyse. Fallstudien aus den Politikfeldern Sicherheit, Wirtschaft, Handel, Finanzen, Umwelt und Wohlfahrt veranschaulichen die theoriegeleitete Analyse von Institutionen und vermitteln Studierenden Kompetenzen für die Durchführung eigener Studien.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Einleitung betont die Bedeutung internationaler Institutionen für die Regelung kollektiven Handelns und zur Lösung globaler Probleme in Bereichen wie Klima, Sicherheit und Handel. Der Fokus liegt auf institutionellen Arrangements wie Verhandlungen, Regimen, Regimekomplexen und transnationalem Regieren statt auf Einzelorganisationen. Die Arrangements werden definiert und in die wissenschaftliche Debatte eingeordnet. Es folgt ein Überblick über die Kapitel des Bandes, welche die Entstehung, Funktionsweise und den Wandel der Institutionen anhand von Fallstudien und aus unterschiedlichen Theorieperspektiven analysieren.
Anja Menzel, Susanne Lütz
2. Theorieperspektiven
Zusammenfassung
Das Kapitel führt in Theorien internationaler Institutionen ein, mit Fokus auf dem rationalistischen, soziologischen und historischen Neoinstitutionalismus. Es vergleicht diese Ansätze mit Realismus und Neorealismus, beleuchtet Definitionen, Funktionen und die Wirkung von Institutionen sowie deren Wandel. Institutionen werden als formelle oder informelle Strukturen verstanden, die Verhalten prägen und Identitäten formen. Der Beitrag schließt ab mit einer Gegenüberstellung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der präsentierten Ansätze sowie ihrer Stärken und Schwächen.
Mathies Kempken, Andrea Liese
3. Zwischenstaatliche Verhandlungen
Zusammenfassung
Der Beitrag analysiert zwischenstaatliche Verhandlungen als zentrales Instrument zur Lösung internationaler Konflikte aus den Perspektiven des rationalistischen und liberalen Institutionalismus. Anhand zweier Fallstudien – der WTO-Beitrittsverhandlungen Chinas (Wirtschaft) und den Libyen-Friedensgesprächen (Sicherheit) – werden Verhandlungsprozesse, Positionen der Akteure und Erfolgsfaktoren beleuchtet. Während Verhandlungen im Fallbeispiel Wirtschaft institutionell eingebettet waren, war dieses im Bereich Sicherheit nicht der Fall. Abschließend werden Gemeinsamkeiten, Unterschiede und die Erklärungskraft der Theorien diskutiert.
Hubert Zimmermann
4. Internationale Regime und Rüstungskontrolle
Zusammenfassung
Das Kapitel untersucht internationale Regime am Beispiel der Ottawa-Konvention (1997) und des Waffenhandelsvertrags (2013) zur Rüstungskontrolle. Es analysiert deren Entstehung und Wirksamkeit aus rationalistisch-institutionalistischer und kritischer Genderperspektive. NGOs spielten eine Schlüsselrolle, um die humanitären Aspekte auf die Agenda zu setzen, während Staaten strategisch agierten. Die Analyse bescheinigt humanitären Rüstungskontrollregimen positive Effekte, zeigt jedoch auch, dass diese patriarchale Machtstrukturen und hegemoniale Muster reproduzieren.
Andreas Hasenclever, Maike Messerschmidt
5. Regimekomplexe
Zusammenfassung
Das Kapitel beleuchtet die Entstehung und Wirkungen von Regimekomplexen – überlappenden internationalen Institutionen. Es analysiert Bedingungen der Entstehung und Effekte von Regimekomplexen sowie Strategieoptionen der beteiligten Akteure. Dabei wird auf Fallbeispiele aus unterschiedlichen Politikfeldern zurückgegriffen. Abschließend werden die Effekte für die Struktur internationaler Kooperation und die Bereitstellung von Kollektivgütern sowie zukünftige Forschungsperspektiven diskutiert.
Manuel Becker, Thomas Gehring
6. Transnationales Regieren
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht transnationales Regieren als Form öffentlich-privater Kooperation bei der Bereitstellung öffentlicher Güter. Es behandelt Formen der Koregulierung sowie der privaten Selbstregulierung aus einer funktionalistischen und interessengeleiteten Perspektive anhand von Fallbeispielen wie dem UN Global Compact und der Wolfsberg-Gruppe zur Geldwäschebekämpfung. Abschließend werden beide Theorieperspektiven hinsichtlich ihrer Erklärungsperspektiven einander gegenübergestellt.
Susanne Lütz, Anja Menzel
7. Schlussbetrachtung und Ausblick
Zusammenfassung
Das Schlusskapitel beleuchtet den Beitrag des rationalistischen und liberalen Institutionalismus zur Analyse von Verhandlungen, Regimen, Regimekomplexen und Formen des transnationalen Regierens und diskutiert die Stärken und Schwächen der beiden Theorieperspektiven. Anschließend werden die aktuellen Herausforderungen diskutiert, denen internationale Institutionen und speziell die im Buch behandelten institutionellen Arrangements angesichts der aktuellen Krise des Multilateralismus gegenüberstehen.
Susanne Lütz, Anja Menzel
Metadaten
Titel
Internationale Institutionen
herausgegeben von
Susanne Lütz
Anja Menzel
Copyright-Jahr
2025
Electronic ISBN
978-3-658-47270-2
Print ISBN
978-3-658-47269-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-47270-2