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26.02.2020 | Internet der Dinge | Schwerpunkt | Online-Artikel

Digitale Plattformen in der Industrie haben Luft nach oben

verfasst von: Thomas Siebel

2:30 Min. Lesedauer

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Digitale Plattformen sind ein wesentlicher Bestandteil für künftige Industrie-4.0-Anwendungen. Noch wird ihr volles Potenzial jedoch nicht ausgeschöpft.

Auf dem Weg hin zu vernetzten Produktionseinheiten und Industrieanlagen spielen digitale Plattformen eine wichtige Rolle. Sie bilden die Infrastruktur, in der Daten von Maschine zu Maschine, zwischen Maschine und Mensch oder auch zwischen Firma und Kunden transportiert werden. Obwohl das Innovations- und Marktpotenzial von digitalen Plattformen im industriellen Kontext unbestritten ist, verwundert doch, dass ein größerer Teil der Industrieunternehmen einer aktuellen Studie zufolge eher Risiken als Chancen in deren Nutzung sieht. Neben Bedenken hinsichtlich Datenschutz und IT-Security könnte bei dieser Einschätzung auch eine Rolle spielen, dass die industrie-4.0-relevanten digitalen Plattformen noch nicht vollends etabliert sind und somit deren Potenzial in der Praxis zu wenig sichtbar ist.

Zwar machten in den vergangenen Jahren bereits einige branchenspezifische digitale Plattformen in der industriellen Produktion von sich reden, etwa von Trumpf oder der Maschinenfabrik Reinhausen, jedoch haben sie in der Regel eines gemeinsam: Die Plattformen vernetzen die Maschinen einer einzigen Produktionsstätte – und nicht industrieweit. Ziel beim Einsatz dieser sogenannten Vernetzungsplattformen ist dabei die Einrichtung einer Smart Factory, also einer sich selbstständig organisierenden Produktion, die auch sehr kleine Losgrößen fertigen kann, wie Robert Obermaier und Philipp Mosch im Handbuch Industrie 4.0 und Digitale Transformation  erläutern. Eine Cloud-Anbindung ist dabei aus Datenschutzgründen oft nicht erwünscht oder zum Teil auch nicht erforderlich.

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IoT-Plattformen bringen den Mehrwert

Diese auf ein Unternehmen beschränkten Plattformen stehen jedoch im Widerspruch zu einer Grunderkenntnis der Plattformökonomie: Je mehr Nutzer eine Plattform aufweist, desto größer ist der Wert der Plattform für jeden einzelnen Teilnehmer. Genau hier liegt allerdings auch ein Problem für die deutschen Maschinenbauer: Die Branche ist heterogen und besteht aus hochspezialisierten Unternehmen. Diese auf einer industrieweiten Plattform zusammenzubringen, ist ein schwieriges Unterfangen.

Trotzdem bescheinigen Experten digitalen Plattformen in der Industrie großes Potenzial, vor allem jedoch im Zusammenhang mit der Erweiterung von Vernetzungsplattformen hin zu Internet-of-Things(IoT)-Plattformen. Neben der betriebsinternen Vernetzung von Maschinen umfassen sie Infrastrukturplattformen, in denen etwa große Datenmengen in der Cloud gespeichert und analysiert werden können, und digitale Marktplätze, über die sich Unternehmen beispielsweise mit Kunden vernetzen können, wie Obermaier und Mosch weiter ausführen. Dabei werden Daten möglichst effizient zwischen Akteuren, in der Regel Maschinen, ausgetauscht und Maschinen mit einem Entwicklerökosystem verbunden. Im Unterschied zur vorgenannten Vernetzungsplattform bietet die IoT-Plattform nicht nur Potenzial zur Prozessoptimierung, sondern sie bietet ganz konkret Möglichkeiten zur Entwicklung neuer digitaler Produkte oder neuer digitaler Geschäftsmodelle, so die Autoren.

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