Internet-Werbung von Markenartikelunternehmen wird schon in zwei Jahren erstmals die 50-Prozent-Marke der weltweiten Werbeausgaben überschreiten. Das zeigt Zenith im neuen Werbe-Forecast.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
2019 sollen die Werbeausgaben laut dem neuen Zenith-"Advertising Expenditure Forecast" von 4,7 Prozent auf 623 Milliarden US-Dollar wachsen. Fast
- die Hälfte davon entfallen auf die USA,
- China wächst um vier Milliarden,
- Großbritannien und Indien jeweils um eine Milliarde US-Dollar.
- 2021 wird Internetwerbung 52 Prozent der weltweiten Werbeausgaben ausmachen. Das bedeutet einen Anstieg gegenüber 47 Prozent in diesem Jahr und 44 Prozent im Jahr 2018.
Das Werbewachstum im Web wird vor allem durch die Kanäle Online-Video und Social Media angetrieben. Hier werden bis 2021 Wachstumsraten zwischen 18 beziehungsweise 17 Prozent erwartet. Ein Treiber ist die 5G-Technologie, denn sie macht mobile Verbindungen schneller und responsiver. Paid Search wuchs 2019 mit einem Anteil von elf Prozent an der Internetwerbung gegenüber 37 Prozent im Vorjahr.
Werbung in klassischen Medien bleibt weiter rückläufig
Investitionen in klassische Medien, etwa Print, sinken weiter. Zeitungen und Zeitschriften verlieren etwa jährlich um sieben Prozent, kommen jedoch in Deutschland von einem höheren Level als in anderen Ländern. Dennoch können auch klassische Medien speziell bei großen Unternehmen punkten. Bei digitaler Werbung herrscht hingegen noch Skepsis. Digitale Kanäle werden laut Zenith vor allem in Technologiebranchen, Medien, Finanzen und Dienstleistungen genutzt. In Deutschland wird 2021 nach Einschätzung von Oliver Korte, Managing Director Zenith Deutschland, mit 9,2 Milliarden Euro mehr als zweimal soviel Budget in Online-Maßnahmen fließen wie in TV-Werbung. Auch die Springer-Autoren Coskun Tuna und Cevahir Ejder stellen im Buchkapitel "Digitale Werbung" ihres Buchs "Native Advertising" den Trend fest, nämlich dass sich die digitale Werbung immer mehr Marktanteile erobert. "Erstmalig hat die werbetreibende Wirtschaft dieses Jahr mehr Ausgaben für die Instrumente Display- und Suchwortvermarktung ausgegeben, als für die klassischen Instrumente Fernsehen, Print, Audio und Out of Home/Außenwerbung", so die Autoren.
Interessant: Auch out-of-Home-Anbieter setzen darauf und bauen ihre Digital-Netzwerke aus. Sie erzielen so ein jährliches Wachstum von vier Prozent. TV-Werbung hingegen wird schrumpfen – von global 184 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 auf 180 Milliarden US-Dollar 2021.