2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Interpretationsgemeinschaften
verfasst von : Ulrich Püschel, Werner Holly, Marita Steffen, Ruth Ayaß, Michael Klemm, Dirk Schulte
Erschienen in: Der sprechende Zuschauer
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Aneignung des Fernsehtextes ist grundsätzlich nicht auf das Rezeptionsgespräch in der Gruppe angewiesen. Denn jeder kann für sich allein und stumm das Bildschirmgeschehen verfolgen, so wie er auch Zeitung oder Buch liest. Anders als die heutigen Lektüregewohnheiten ist das Fernsehen jedoch weithin keine Aktivität von Monaden, die unberührt und unbeeinflußt vor sich hin rezipieren. Vielmehr ist die Fernsehrezeption in die alltägliche Lebenswelt der Rezipienten eingebettet und wird von dieser geprägt. Zu dieser alltäglichen Lebenswelt gehört auch das gemeinsame Fernsehen in Familie, Wohngemeinschaft, Freundeskreis oder Fangruppe. Allein schon diese knappe Aufzählung ganz unterschiedlicher Gruppen legt die Vermutung nahe, daß das fernsehbegleitende Sprechen keineswegs gleichartig, sondern recht heterogen ausfällt. Je nach Art und Zusammensetzung der Gruppe wird es ganz unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, die sich auf spezifische Weise bündeln. Es liegt dann nahe, von Aneignungsstilen zu sprechen.