Investor Relations-Manager benötigen in ihrer täglichen Arbeit viel Fingerspitzengefühl.
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Das mittlere Jahresgehalt von IR-Managern bewegte sich im vergangenen Jahr zwischen 75.000 und 100.000 US-Dollar, das Einkommen von IR-Chefs zwischen 150.000 und 200.000 US-Dollar. Während die Grundgehälter bei den IR-Chefs im Vergleich zu Vorjahr gestiegen sind, sind sie bei einfachen IR-Managern leicht zurückgegangen. Bei den Boni konnten beide Gruppen Zuwächse verzeichnen. Dies sind die zentralen Ergebnisse des "Global Salary Report 2016", der vom "IR Magazine" und "Bloomberg" herausgegeben wird. Die Gehaltsstudie basiert auf den Angaben von 741 IR-Managern weltweit, vor allem aus Nordamerika, Europa und Asien.
Unternehmensgröße und Geschlecht beeinflussen das Einkommen
Wie viel IR-Manager an Gehalt beziehen, hängt stark von der Unternehmensgröße ab. So verdienen sie laut der Untersuchung bei Konzernen mit einer Marktkapitalisierung von über 30 Milliarden US-Dollar im Mittel zwischen 100.000 und 150.000 US-Dollar – doppelt so viel wie ihre Kollegen in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter einer Milliarde US-Dollar. Auch das Geschlecht hat nach wie vor Einfluss aufs Einkommen: 45 Prozent der Männer liegen über der mittleren Einkommensspanne von 75.000 bis 100.000 US-Dollar – bei den Frauen sind es lediglich 34 Prozent.
Das Investor Relations-Management hat seit den 1990er Jahren in Deutschland stark an Bedeutung gewonnen. Die Mitgliederzahl des Deutschen Investor Relations-Verbandes ist seit der Gründung im Jahr 1994 von 28 auf mehr als 300 gestiegen. "Hinter dieser Entwicklung steht auch die Erkenntnis, dass eine gute Transaktion durch schlechte Kommunikation an Wert verlieren kann", erklärt Springer-Autor Mirco Hillmann in dem Kapitel "Finanzkommunikation: Auf Erfolgskurs im Kapitalmarkt" seines Buches "Das 1x1 der Unternehmenskommunikation" (Seite 108). Die zentralen Aufgaben eines IR-Managers fasst Springer-Autor Hillmann auf Seite 126 so zusammen: "Die Finanzkommunikation beziehungsweise Investor Relations ist die strategische Managementaufgabe, Beziehungen zu bestehenden und potenziellen Akteuren des Finanzmarktes aufzubauen und zu pflegen: von privaten und institutionellen Investoren über Aktionäre und Analysten bis hin zu Finanz- und Wirtschaftsjournalisten sowie Rating-Agenturen."
Viele Wirtschaftswissenschaftler arbeiten als IR-Manager
Organisatorisch sind IR-Abteilungen in der Regel beim Vorstandsressort Finanzen und somit beim Chief Financial Officer verortet. Die meisten IR-Manager haben einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund. Es finden sich dort aber auch viele Quereinsteiger, etwa Juristen, Controller, Analysten oder Journalisten. Doch das ist nicht ausreichend. Denn "als börsennotiertes Unternehmen kommt man allein aus regulatorischen Gründen nicht darum herum, eine IR-Abteilung aufzubauen oder Spezialdienstleister zu beauftragen", betont Springer-Autor Frank Herkenhoff in dem Kapitel "Grundlagen der Finanzkommunikation" im "Handbuch der Public Relations".