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06.06.2017 | IT-Sicherheit | Schwerpunkt | Online-Artikel

Drohnenabwehr mit der Strahlenwaffe

verfasst von: Andreas Burkert

3 Min. Lesedauer

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Schwerverbrecher entdecken die Drohne. Während einige mit ihr Waffen und Drogen schmuggeln, planen andere schwerste Straftaten. Der Staat ist alarmiert und fördert die Forschung von Drohnenabwehrsystemen.

Früher wurden vermutlich etliche Eisenfeilen in einem trockenen Brot in die Haftanstalt geschmuggelt. Riskant und selten erfolgreich. Mittlerweile haben die Schwerverbrecher aufgerüstet und nutzen Hochtechnologie, um den illegalen Warenverkehr zu gewährleisten. Immer häufiger kommen dabei auch Drohnen zum Einsatz, wie das jüngste Beispiel des Les Nicolles-Gefängnisses auf der britischen Kanalinsel Guernsey zeigt. Geschmuggelt wird alles, was die Drohnen gerade noch transportieren können. Für die Gefängnisleitung ein erhebliches Sicherheitsrisiko und Anlass genug, mit Hightech zurückzuschlagen.

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Insgesamt 20 Störsender sollen dazu in Kürze einen elektromagnetischen Abwehrschirm über das gesamte Areal ausbilden. Laut den Ingenieuren von Sky Fence, die das System entwickelt haben, kann dieser dann von keiner Drohne mehr durchflogen werden. Die gesendeten elektronischen Störsignale unterbrechen dabei den Kontakt zwischen den Drohnen und der Steuerbasis am Boden. Weil die meisten der unbemannten Luftfahrzeuge über eine Notlandefunktion verfügen, wenn die Funkverbindung zwischen Empfänger und Sender unterbrochen ist, beziehungsweise zum Startpunkt zurückkehren, ist dieses elektronische Störfeuer keine Gefahr für die Umgebung. Es geht aber auch anders. So ist es einfach, eine Drohne mittels geeigneter Störsignale auch abstürzen zu lassen.

Aufstrebende Anti-Drohnen-Industrie

Mit der rasanten Verbreitung auch hochauflösender Kamera-Drohnen formiert sich mittlerweile vielerorts Widerstand. Die Sorge um die Privatsphäre, vor allem aber die Angst vor Schäden durch Unfälle nehmen viele zum Anlass, den Verkauf von Drohnen zu reglementieren. Während die Springer-Autoren Thorsten Euler, Vanessa Cobus und Marion Koelle in der Möglichkeit, Drohnen mit einem deutlich sichtbaren Signal (rotes Licht) auszustatten, wenn gefilmt wird, die Chance sehen, die Disziplin der Drohnenpiloten zu schulen, fordert die Deutsche Flugsicherung sogar einen Führerschein für Drohnen.

Weil sich damit allerdings bewusster Missbrauch nicht verhindern lässt, arbeiten zahlreiche Unternehmen bereits an Verfahren, um Drohnen nicht nur aufspüren, sie zu verfolgen und zu identifizieren, sondern sie auch abzuschalten. Sie wollen die "unmannend aeriel vehicle" (UAV) sogar während des Flugs hacken und übernehmen. Mittlerweile hat sich dazu eine ganze Anti-Drohnen-Industrie formiert, die mit teils rabiaten Methoden auf UAV-Jagd gehen. Wohlwissend, dass selbst Drohnen für den Konsummarkt als Waffe genutzt werden können, forscht etwa Drone Shield.

Gigahertz-Strahl holt Drohne vom Himmel

Mit einer Art Schulterwaffe soll es dem Unternehmen nach gelingen, das für den Drohnenbetrieb erforderliche 2,4- und 5-GHz-Band derart zu stören, dass ein Absturz vorprogrammiert ist. Und das sogar aus zwei Kilometer Entfernung. Weil der Einsatz eines solch starken Störsenders strengen Zulassungsbeschränkungen unterliegt, erproben manche Hersteller von Drohnen-Abwehrsystemen andere Methoden. Etwa das Einfangen per Fangnetz, das mittels einer Art Bazooka, ursprünglich eine raketenangetriebene Panzerabwehrhandwaffe, auf die Drohne abgefeuert wird. Das Einfangen gelingt im Übrigen bis zu einer Entfernung von 100 Metern. Die so gefischte Drohne wird dabei mithilfe eines integrierten Fallschirms sicher zum Boden geleitet. Die Ingenieure von Theiss UAV hingegen fangen die Drohne mittels einer Fänger-Drohne lieber ein.

Beliebt sind allerdings auch so genannte EMP-Kanonen, die gezielt einen energiereichen elektromagnetischen Impuls abfeuern und damit die elektronischen Schaltkreise der Drohne mitunter zerstören. Ein riesiger EMP (electromagnetic pulse)-Phaser erprobt derzeit beispielsweise Raytheon. Die E-Kanone ist sogar in der Lage, einen ganzen Schwarm von Drohnen zu bekämpfen. Dass es auch weniger rabiat zugehen kann, wollen Wissenschaftler der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) beweisen, die im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums eine Schadsoftware entwickeln. Die lässt sich über die Kommunikation zwischen Drohne und Fernbedienung in das System einschleusen. Die übernimmt kurzerhand die Kontrolle.  

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