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07.07.2016 | IT-Sicherheit | Schwerpunkt | Online-Artikel

Virtuelle Währungen werden stärker kontrolliert

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Die Europäische Kommission hat am 6. Juli 2016 einen Vorschlag zur Stärkung der Vorschriften akzeptiert, die Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpfen. Damit soll auch die Transparenz bei virtuellen Währungen steigen.

Die EU-Kommission will die Regeln für Zahlungen mit virtuellen Währungen wie beispielsweise Bitcoins damit EU-weit regulieren. Künftig sollen für Umtausch-Plattformen virtueller Währungen und deren Anbieter dieselben Auflagen gelten wie für die restliche Finanzbranche. Bitcoin-Unternehmen sollen demnach künftig der Vierten EU-Direktive zur Bekämpfung der Geldwäsche unterliegen. In diesem Zusammenhang sollen anonyme Zahlungen mit Bitcoins (BTC) unterbunden werden und Absender wie Empfänger, die hinter den Währungen stehen, klar identifiziert werden können. Überdies kann dann beispielsweise festgestellt werden, "wer mit Online-Währungen operiert und wer Guthabenkarten besitzt", argumentiert Frans Timmermans, erster Vizepräsident der EU-Kommission.

Plattform für Webbetrüger

Der Vorstoß ist eine Folge daraus, dass Bitcoins und andere virtuelle Währungen immer wieder eine Plattform für Internetbetrüger bieten. So wurde eine Facebook-Nutzerin Anfang des Jahres beinahe Opfer eines Datenbetrugs, als sie für das angebotene Honorar von 500 Euro für eine angebliche Hochschulstudie mit Bitcoin einkaufen und dafür 500 Euro bekommen sollte. Darüber hinaus können Bitcoins verloren gehen, gestohlen werden. Sicherheitslücken bei der eigentlichen Transaktion führt Business-IT-Redakteur Peter Pagel als weiteres Problem an. Und: Wenn die Transaktion erst digital vollzogen ist, kann sie nicht wiederhergestellt werden, schreibt der Autor P. Carl Mullan in seinem Beitrag zu den Nachteilen und Barrieren digitaler Währungen (Seite 17). Denn für Internetwährungen besteht keine reale Deckung.

Schnell und günstig

In einer Studie hat SBA Research jetzt unter anderem untersucht, wofür Nutzer eigentlich Bitcoins einsetzen und welche Risiken sie sehen. Danach waren 85 Prozent der knapp 1.000 Befragten Männer, das Durchschnittsalter betrug 28 Jahre. Elf Prozent der Studienteilnehmer waren nach eigenen Angaben selbst so genannte Miner, erzeugen also aktiv Bitcoins. Die Haupteinsatzgebiete für die virtuelle Währung sind der Studie zufolge Trinkgelder, Spenden, der Kauf virtueller Güter und das Online-Shopping. 

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So far in this book, we saw digital currencies issued by digital platforms. These innovations are a good object to start with when analyzing the economics of digital currencies. However, when people hear “digital currency,” their first thoughts …


Als der Gründer mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto Bitcoins als virtuelle Währung im Jahr 2008 einführte, wollte er laut Hanna Halaburda und Miklos Sarvary, den Autoren von "Beyond Bitcoin", damit darauf hinweisen, welche Schwächen im E-Commerce stecken: nämlich vor allem hohe Transaktionskosten, die sich insbesondere bei Zahlungen mit geringem Wert zu Buche schlagen. Als Zahlungsmittel, das zur schnelleren und günstigeren Alternative zum herkömmlichen Geld wurde, wurde es schnell hauptsächlich bei Peer-to-Peer-Zahlungen und für internationale Zahlungstransaktionen eingesetzt. Die virtuelle, zentralbanklose Währung Bitcoin hat laut Statista/Coin Market Cap heute immerhin einen Börsenwert von rund 10,63 Milliarden US-Dollar (Stand: 1. Juli 2016), gefolgt von Unternehmen wie Etherum, Ripple, Litecoin oder The Dao.

Apps für flexible Zahlungen

Inzwischen wächst der Markt für Apps, die es ermöglichen, mit virtuellen Währungen zu bezahlen. So soll etwa Plutus.it laut "Bitcoin.blog" eine mobile Anwendung werden, mit der man überall mit Bitcoins oder Ether bezahlen kann, wo dies per Smartphone auf Near-Field-Communication-Basis möglich ist. Das könnte beispielsweise in Supermärkten oder Tankstellen der Fall sein. In Berlin und München wurden Bitcoin-Automaten getestet, bei denen man die Internetwährung umtauschen kann.

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