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2006 | Buch

Jahrbuch Entrepreneurship 2005/06

Gründungsforschung und Gründungsmanagement

herausgegeben von: Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner, Prof. Dr. Heinz Klandt, Prof. Dr. Lambert T. Koch, Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das Jahrbuch Entrepreneurship bietet einen umfassenden Überblick über
den aktuellen Stand der Gründungsforschung. Es informiert ausführlich
und kompetent über die wichtigsten Entwicklungen in Theorie und Praxis.
Besondere Schwerpunkte bilden die Themen gründungsspezifische

Schlüsselkompetenzen, Unternehmensentwicklung, Perspektiven des

Gründungsgeschehens, Entrepreneurship im internationalen Vergleich und
Gender-Aspekte im Gründungskontext.
Das Jahrbuch ist interessant für Wissenschaftler und Dozenten in den Bereichen Entrepreneurship und Management sowie für Praktiker in Klein-, Mittel- und Großunternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Gründungsspezifische Schlüsselkompetenzen

Entrepreneurship Research and Education in the World: Past, Present and Future
Abstract
Interest in the field of entrepreneurship has significantly increased among academics, business leaders, entrepreneurs, and government officials throughout the world in the past decade. The increased interest is reflected in: the increased number of courses, majors, and minors at colleges and universities; the increased number of endowed positions in chairs or professorships; the increased number of journals in the field; the increased coverage of the field by the media; and the increased interest by governments and the increased level of government support. In light of this significant increased interest, it is important to understand the present state of entrepreneurship education and research and its future direction.
Starting and operating a new business involves considerable risk and effort to overcome the inertia against starting something new. In creating and growing a new venture, the entrepreneur assumes the responsibility and risks for its development and survival and enjoys the corresponding rewards. The fact that consumers, businesspeople, and government officials are interested in entrepreneurship is indicated in the increasing research on the subject, the large number of college courses and seminars on the topic, the more than 2 million new enterprises started each year despite a 70 percent failure rate, the significant coverage and focus by the media, and the realization that his is an important topic for industrialized, developing, and once-controlled economies.
The interest in the field of entrepreneurship has impacted many aspects of business, education, government, and overall community life. In the area of business, this has taken the form of: increased formation rates of new ventures in countries throughout the world; increased focus of existing, mostly large, organizations on intrapreneurship (entrepreneurship in an existing organization) often in the form of creating new business venture units; increased flexibility in the work environment; and different compensation packages being offered.
Robert D. Hisrich
Managementkompetenz in jungen Technologieunternehmen
Abstract
Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung und Validierung eines Maßes zur Bestimmung von Managementkompetenz in jungen Unternehmen. Managementkompetenz stellt dabei die umfassende unternehmerische Kompetenz dar, junge Unternehmen erfolgreich zu gründen und zu entwickeln. Zentrale Dimensionen des entwickelten Kompetenzkonstrukts sind fachliche Kompetenz, soziale Kompetenz und besondere unternehmerische Fähigkeiten. Diese Studie untersucht die direkten Erfolgswirkungen dieser umfassenden Managementkompetenzkonzeption anhand von 180 Führungsteams junger Hochtechnologieunternehmen aus den Bereichen Mikrotechnologie, Nanotechnologie, Elektronik, Optik und Laser. Wir testen unser Messmodel auf Validität und Reliabilität; außerdem führen wir mit Hilfe eines Pfadmodells eine erste überprüfung der nomologischen Validität durch.
Jan Brinckmann, Sören Salomo, Hans Georg Gemünden
Kulturschaffende als Entrepreneure — Vermittlung von Unternehmertum als Schlüsselkompetenz in der Ausbildung und Lehre von künstlerischen Berufen
Abstract
Kulturarbeit und Unternehmertum sind kein Widerspruch. Angesicht knapper öffentlicher Kassen und zunehmender Neugründungen im Kulturbereich ist eine Synthese sogar wünschenswert. Künstlerisches Engagement und privat-wirtschaftliche Kulturbetriebe werden neben ihrer künstlerischen Angebotsqualität auch an ihrer Effizienz und ihrem Erfolg gemessen. Gründer und Leiter von Kulturbetrieben aber auch freischaffende Künstler müssen sich daher vermehrt auf unternehmerische Erfolgsmaße berufen. In diesem Beitrag wird auf Basis von Erkenntnissen der Entrepreneurshipforschung der Einfluss des unternehmerischen Verhaltens auf den Erfolg in der Kulturarbeit diskutiert. Die vorliegende theoretische und empirische Behandlung am Beispiel privatwirtschaftlicher Kulturbetriebe, seien sie nun profit oder non-profit organisiert, soll zeigen, dass sich das Vorhandensein unternehmerischer Qualifikation als kritisch für den Erfolg herausstellt und somit auch einen positiven Einfluss auf die Angebotsqualität von Kultur in einer Region besitzt. Dies hat zum einen Konsequenzen auf die Bildung einer Kulturmanagementtheorie, als auch auf die zukünftige Praxis künstlerischer und kulturwissenschaftlicher Ausbildung und Lehre.
Elmar D. Konrad

Unternehmensentwicklung im Zeitablauf

Managementunterstützung durch Venture-Capital- Gesellschaften — eine empirische Untersuchung
Abstract
Dieser Beitrag betrachtet die Managementunterstützungsleistungen von Venture- Capital-Gesellschaften (VCG) aus dem Blickwinkel von Portfoliounternehmen (PU) und beschreibt auf der Grundlage zweier empirischer Untersuchungen an Venture Capital-finanzierten jungen Wachstumsunternehmen in deutschsprachigen Ländern, die Auswirkungen der Zusammenarbeit zwischen Venture-Capital-Gesellschaften und Portfoliounternehmen. Die folgenden Fragen sind dabei forschungsleitend:
  • • Wie werden Managementunterstützungsleistungen im deutschsprachigen Raum vertraglich beschrieben und wie wirken sich unterschiedliche vertragliche Vereinbarungen auf den Erfolg junger Unternehmen aus?
  • • Wie wirkt sich die Qualität der Vertragsverhandlungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Portfolio Unternehmen aus? Können aus den ersten Interaktionen zwischen VCG und PU Vorhersagen über den wirtschaftlichen Erfolg der Zusammenarbeit gemacht werden?
  • • Wie hängt der wirtschaftliche Erfolg und das wirtschaftliche Überleben der Portfoliounternehmen mit der geleisteten Managementunterstützung der PU durch die VCG zusammen?
Ziel dieses Beitrages ist es, zur Weiterentwicklung eines Modells zur Zusammenarbeit zwischen VCG und PU und zur Theorieleitung empirischer Untersuchungen, die zur weiteren Aufklärung der Wertschöpfungsprozesse einer Venture Capital Finanzierung notwendig sind, beizutragen.
Den VCG soll diese Arbeit konkrete Möglichkeiten zur Gestaltung der Managementunterstützung aufzeigen und den Gründern Antworten auf die Alltagsfragen der Zusammenarbeit nach Vertragsabschluss geben.
Isabell Welpe
Die Beständigkeit regionaler Gründungsaktivitäten über die Zeit — Welches Potenzial hat die Gründungsförderung?
Abstract
Dieser Beitrag analysiert regionale Unterschiede des Niveaus von Gründungsaktivitäten und deren Entwicklung. Die regionalen Gründungsraten weisen eine ausgeprägte Streuung auf. Dabei ist eine deutliche Pfadabhängigkeit der Gründungsaktivitäten feststellbar, so dass Änderungen relativ gering ausfallen. Die wesentlichen Bestimmungsgründe für die Veränderungen der regionalen Gründungsaktivitäten sind Innovation und Entrepreneurship. Darüber hinaus hat auch das Niveau der regionalen Arbeitslosigkeit einen Einfluss. Die Stimulierung von Innovationsaktivitäten und von Entrepreneurship stellen geeignete Ansatzpunkte für eine Politik dar, die auf eine Steigerung der Gründungsaktivitäten abzielt. Unser empirischer Befund weist allerdings darauf hin, dass ein wesentlicher Effekt solcher Maßnahmen erst längerfristig erwartet werden kann.
Michael Fritsch, Pamela Mueller

Perspektiven des Gründungsgeschehens

Unternehmensgründung und Funktionen von Netzwerkbeziehungen
Abstract
In den letzten Jahren hat die Netzwerkperspektive verstärkt Einzug in die Designs vieler Studien im Bereich Entrepreneurship gefunden. Ziel dieses Beitrags ist es, die Vielfalt dieser Arbeiten übersichtsartig darzustellen und kritisch zu würdigen sowie Lösungsvorschläge für einige Probleme des Netzwerkansatzes zu skizzieren. Die Auswertung von insgesamt 20 Studien zeigt eine Dominanz von Untersuchungen des Gründungserfolgs und der Ressourcenbeschaffung in der Nachgründungsphase. Oft wird in den Untersuchungen nicht deutlich, (a) ob Leistungen zwischen den Beziehungspartnern überhaupt fließen und (b) ob bzw. inwiefern entsprechende Leistungen einen Einfluss auf die jeweiligen abhängigen Variablen haben. Eine Modellierungsstrategie auf Basis von Beziehungsfunktionen, die entweder als Klassifikationskriterium oder als konkrete Modellkomponenten verwandt werden, stellt eine mögliche Lösung dieser Probleme dar.
Sascha G. Walter, Achim Walter
KIBS and Regions — Regional Differences in the Development of Knowledge Intensive Service Firms. Empirical Evidence from Three German Regions
Abstract
A key feature of the knowledge-based economy is a remarkable increase in the number of knowledge intensive business service firms (KIBS). KIBS are based upon highly specialised knowledge and they acquire knowledge in the course of the interaction process that takes place whilst the service is provided. As knowledge and its organisation are tied to personal capabilities and information, spatial “proximity” to providers and users of knowledge appears to be crucial for the founding and early development of KIBS. The quality of regional environments (e.g. configurations of incubator and intermediate organisations or a regional “entrepreneurial climate”) and the foundation and development of KIBS are obviously interrelated. Based upon a standardised survey, the present paper is analysing regional differences in the foundation process and early development of KIBS in a comparative way in three German regions. The results of our descriptive analysis show strong regional ties of founders and KIBS firms during the founding process as a result of spatial proximity. With only slight differences, those ties could be observed in all three regions. They are primarily related to the former activities of the founder, the transfer of results and experiences into the new firm and spatial proximity to the most important customers or other partners within knowledge-exchange. Major differences can be derived with regard to the development of the firms (e.g. Munich KIBS firms show a much better development in employment), obstacles in accessing the regional market, and the general assessment of the regional framework conditions from the point-of-view of the KIBS founders.
Andreas Koch, Thomas Stahlecker
Unternehmensgründungen durch zuvor gescheiterte Unternehmer: Empirische Relevanz und Erfolgschancen von Restartern
Abstract
Unternehmensgründungen durch zuvor gescheiterte Unternehmer standen bis dato selten im Fokus der Gründungsforschung. So konnte bislang weder gezeigt werden, welche empirische Relevanz dieser besonderen Gruppe von Gründern zukommt, noch, ob die Erfahrung des Scheiterns einen Einfluss auf den Erfolg des folgenden Gründungsvorhabens hat. Der vorliegende Beitrag liefert hierauf empirisch gestützte Antworten. Trotz lückenhafter Datenlage kann eindeutig gezeigt werden, dass Restarts kein randständiges Phänomen darstellen. Die humankapitaltheoretische Überlegung, dass Gründer mit Selbständigkeits- oder Scheiternserfahrung erfolgreichere Unternehmen gründen als Erstgründer, kann anhand zweier Datensätze und mithilfe multivariater Analyseverfahren nicht bestätigt werden. Zuvor gescheiterte Unternehmer weisen demnach unter sonst gleichen Umständen die gleichen Erfolgschancen auf wie Erstgründer oder erfolgreiche Wiederholungsgründer, vorausgesetzt, sie konnten die ersten Jahre am Markt überleben. Wenn allerdings die Heterogenität der Gruppe der Gründer mit Selbständigkeitserfahrung berücksichtigt wird, also nach der Anzahl der vorangegangenen Selbständigkeitsepisoden differenziert wird, zeigen sich signifikante Einflüsse der Selbständigkeitserfahrung auf den Gründungserfolg.
Rosemarie Kay, Arndt Werner

Entrepreneurship im internationalen Vergleich

What Distinguishes Entrepreneurs? A Comparative Study of European Entrepreneurs from a Social Identity Perspective
Abstract
This study explores the pre-requisites of entrepreneurs and self-employed to develop a social identity. It is argued that forming of an identity is facilitated by distinctiveness and homogeneity of basic values and social connectedness. Based on the European Social Survey, the study assesses empirically (1) which values do entrepreneurs hold and how well they are embedded in the society and (2) how entrepreneurs differ form people in paid labour in their values and social connectedness. Furthermore, these pre-requisites for forming a social identity are related to self-employment rates.
The results show that entrepreneurs have a basis for forming a social identity, which is more based on distinction from people in paid labour than on commonality. Interestingly the study also reveals that the social identity of entrepreneurs is based on conservative values and a resistance to change, which contradicts the idea of the Schumpetrian entrepreneur.
Boris F. Blumberg
Gründungsneigung Studierender — Eine empirische Analyse in Deutschland und der Schweiz
Abstract
Basierend auf einem in Deutschland und der Schweiz generierten Sample mit 5.059 Studierenden werden im vorliegenden Beitrag drei Fragen erörtert. Zum einen machen wir fakultäts- und regionsübergreifende Aussagen über die Berufswahl von Studierenden. Zweitens werden Elemente eines Erklärungsmodells bezüglich dem Gründungsverhalten und unternehmerischem Potential getestet, um schließlich zu untersuchen, ob es zwischen Deutschland und der Schweiz Unterschiede festzustellen gibt.
Stephan Golla, Frank Halter, Urs Fueglistaller, Heinz Klandt
Entscheidungs- und Risikoverhalten von Unternehmensgründern in kulturellen Kontexten
Abstract
In diesem Beitrag werden Ergebnisse einer internationalen Vergleichsstudie zum Risikoverhalten von Unternehmensgründern vorgestellt. Mit einem experimentellen Forschungsdesign wurde ein entscheidungstheoretisches Modell zum Risikoverhalten von Unternehmern bei der Gründungsentscheidung entwickelt und empirisch in Deutschland und in den USA getestet. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Beeinflusst der kulturelle Kontext das Entscheidungs- und Risikoverhalten von Unternehmensgründern? Zentrales Ergebnis ist ein signifikanter Unterschied im Risikoverhalten zwischen Gründern und Nicht-Gründern aus den verschiedenen kulturellen Kontexten.
Dietmar Grichnik
Rahmenbedingungen für die Realisierung von Spezialisierungsvorteilen im Venture-Capital-Geschäft: Evidenz vom österreichischen Venture-Capital-Markt
Abstract
Österreichische Venture-Capitalisten weisen einen geringeren Spezialisierungsgrad und einen geringeren High-Tech-Anteil als die deutschen Venture-Capitalisten auf. Der Beitrag untersucht, inwieweit Marktgrößen- und Marktentwicklungseffekte diese Unterschiede erklären können. Er analysiert außerdem die Strategien, mit denen die österreichische Venture-Capitalisten die Marktgrößen- und Marktentwicklungsprobleme zu bewältigen versuchen. Ein selbst erhobener Datensatz generiert Informationen von 30 österreichischen Venture-Capitalisten zu deren Struktur, Humankapitalausstattung, Strategiewahl und Strategieänderung in den letzten zwei Jahren und erfasst deren subjektive Markteinschätzung. Insbesondere die Strategieänderungen über die letzten zwei Jahre zeigen, dass auf dem österreichischen Markt Unsicherheit in Bezug auf die „geeignete“ Portfoliostrategie besteht. Die Tatsache, dass die österreichischen Venture-Capitalisten den Markt zwar für zu klein halten, sich aber dennoch um eine stärkere Spezialisierung bemühen, spricht allerdings dafür, dass dem Markt auch dann ein Entwicklungspotential zugesprochen wird, wenn er für zu klein gehalten wird. Insgesamt lassen die Ergebnisse der Datenanalyse vermuten, dass die abweichenden Portfoliostrategien der österreichischen Venture-Capitalisten auf eine verzögerte Marktentwicklung zurückzuführen sind.
Carola Jungwirth
Erfolgsfaktoren von Unternehmensgründungen in der Frühentwicklungsphase in traditionellen und entstehenden Marktwirtschaften: Ein Vergleich zwischen österreichischen und tschechischen Gründungen auf Basis von Daten der Wiener Gründerstudien
Abstract
Sowohl in Bezug auf die Erhaltung einer funktionierenden Marktwirtschaft als auch die Schaffung einer solchen kommt Unternehmensgründungen eine wichtige Rolle zu. Allerdings scheint aufgrund der abweichenden Umfeldbedingungen in etablierten bzw. entstehenden Marktwirtschaften die Frage nach unterschiedlichen Erfolgsfaktoren der Gründungen angebracht. Der vorliegende Beitrag analysiert die Erfolgsfaktoren von Gründungen in der Frühentwicklungsphase vergleichend für die traditionelle Marktwirtschaft Österreichs bzw. die entstehende Marktwirtschaft der Tschechischen Republik. Der Vergleich erfolgt anhand zweier Datensätze der Wiener Gründerstudien (österreichisches Sample von 370 JungunternehmerInnen aus dem Jahr 1998; tschechisches Sample von 521 JungunternehmerInnen aus dem Jahr 2000) mittels binärer logistischer Regressionsanalyse. Die Analyse zeigt, dass die Zusammensetzung der signifikanten Erfolgsprädiktoren in den beiden analysierten Stichproben unterschiedlich ausfällt. In Österreich ist der Erfolg in der Frühentwicklungsphase am ehesten aus Merkmalen des Gründungsprozesses ergänzt um zwei Aspekte des persönlichen Umfeldes des Gründers/der Gründerin vorhersagbar, während Person und Persönlichkeit sowie Gründungsressourcen keinerlei signifikanten Einfluss entfachen. Demgegenüber spielen in der Tschechischen Republik sowohl je ein Aspekt der Person (nämlich das Geschlecht) und der Persönlichkeit (Leistungsmotivation) als auch die Gründungsressourcen eine wichtige Rolle bei der Prognose des Unternehmenserfolges, während Aspekte des Gründungsprozesses vergleichsweise weniger Einfluss besitzen.
Alexander Keßler

„Does Gender Matter?“

Geschlechtstypische Unterschiede im Bereich des Wachstums von jungen Unternehmen und mögliche Erklärungsansätze
Abstract
Unternehmen, die von Männern gegründet werden, verzeichnen vielfach ein deutlich höheres Wachstum als Unternehmen, die von Frauen gegründet werden. Das wirft die Frage auf, wodurch diese Wachstumsunterschiede erklärt werden können. Durch die Berücksichtung der unterschiedlichen Struktur von Frauen gegründeter Unternehmen sowie deren geringere Ressourcenausstattung konnte bereits in der Vergangenheit ein Beitrag zur Erklärung der Wachstumsunterschiede geleistet werden. Jedoch reichten die bisher in den Analysen verwendeten Variablen nicht aus, um die Differenzen ausreichend zu erklären. In diesem Beitrag wird davon ausgegangen, dass um geschlechtstypische Unterschiede zu untersuchen, ein interdisziplinärer Zugang zu wählen ist. Dieser Beitrag untersucht zusätzlich zu Variablen wie „Branche“, „Alter der Unternehmen“, „Ausbildung und Erfahrung der Gründerpersonen“, Variablen, die die unterschiedliche Lebenssituation und -planung von Frauen und Männer betreffen. Die Hypothesen werden anhand von einem für das Bundesland Kärnten repräsentativen Datensatz getestet.
Erich J. Schwarz, Daniela A. Almer-Jarz, Robert J. Breitenecker
Employment Growth and Firm Innovativeness — An Empirical Investigation of Women- and Men-Owned Small Ventures in Germany
Abstract
Analyzing 1055 female- and 2207 male-owned businesses in Germany, we find that the former underperform the latter in terms of employment growth and firm innovativeness. Controlling for endogeneity, i.e. feedback effects between employment growth and innovation, we show that the lower employment growth in womenowned businesses is mainly due to women’s lower commitment to product and process innovations, a phenomenon which is referred to as “female-male innovation gap” in this study. The female-male innovation gap goes apparently back to occupational sex segregation, with women occupying occupations and choosing fields of study or apprenticeship training which are less technical or technology-oriented and thus less likely to provide them with important resources (e.g. technical know-how) and favorable conditions needed for the development and implementation of product and process innovations.
Vartuhi Tonoyan, Robert Strohmeyer
Backmatter
Metadaten
Titel
Jahrbuch Entrepreneurship 2005/06
herausgegeben von
Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner
Prof. Dr. Heinz Klandt
Prof. Dr. Lambert T. Koch
Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-28361-4
Print ISBN
978-3-540-28360-7
DOI
https://doi.org/10.1007/3-540-28361-7