Die Erkenntnisse des Datenjournalismus sind komplex. Um sie medientauglich zu machen, müssen sie visualisiert und vereinfacht werden.
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Offshore-Leaks hat durch Datenanalyse die Tricks der Steueroasen-Industrie enthüllt - ein Beispiel für gelungenen Datenjournalismus. Aber nicht nur die Informationsflut ist eine Herausforderung, auch die Vermittlung der Erkentnisse.
Journalisten aus mehr als 30 Ländern recherchierten, um die Machenschaften der "Steueroasen-Industrie" transparenter zu machen, z. B. die Art und Weise, wie Gelder in Steuer-Paradiesen wie den Kaiman-Inseln oder den Virgin Islands "offshore" versteckt werden. Das Ausmaß des globalen Steuerbetrugs, der auch mit Hilfe der deutschen Kooperationspartner "Süddeutsche Zeitung" und dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) aufgeklärt werden konnte, ist gewaltig. Das waren auch die Datenberge, die innerhalb der Recherche langwierig ausgewertet wurden. Wie Datendedektive machte sich das internationale Experten-Team bereits im März 2012 an die Arbeit, um eine Festplatte auszuwerten, deren Inhalt zeigt, dass nicht nur die Schweiz ein Schwarzgeld-Eldorado ist.
Data Driven Journalism richtig vermitteln
Data Driven Journalism muss die mühselig aus Datenbergen gewonnen Erkentnisse allerdings medientauglich vermitelln. Darin sieht Peter Ludes, Professor of Mass Communication an der Jacobs University Bremen, eine der größten Herausforderungen. "Visualisierung schafft Überblick und macht somit die Datenmenge zugänglich, ob nun statisch oder interaktiv in Form von Karten, Zeitverläufen, Baumstrukturen und anderen Organigrammen.“ Es kommt also auf die richtige "digitale Miniaturisierung " komplexer Daten an, so Ludes.
Nach Einschätzung der Kommunikations- und Medienwissenschaftler Regina Greck und Klaus-Dieter Altmeppen handelt es sich beim Datenjournalismus um eine von vielen "Orchideen im Mediendschungel", die Folge einer fortschreitenden Ausdiffenzierung seien. Neue Berufsfelder entstehen demnach aus dem klassischen Journalismus heraus. Gleichzeitig trügen Online- oder Datenjournalismus zu einem Ausfransen bei, bei dem die Ränder des Journalismus unschärfer werden.