04.10.2018 | Aufsatz
Journalistik praxistheoretisch betreiben
Impulse für ein dynamisches Verständnis des Journalismus im Kontext seiner Neuordnung
Erschienen in: Publizistik | Ausgabe 4/2018
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
In diesem Beitrag wird eine praxistheoretische Journalistik vorgeschlagen, die einen alternativen und innovativen Blick auf die gegenwärtigen empirischen Herausforderungen des Journalismus unter den Bedingungen der Digitalisierung verspricht. Die Betrachtung von Abgrenzungsproblemen, Technikwandel, Finanzierungslücken und prominent behaupteten Legitimitätsverlusten im Journalismus soll beispielhaft verdeutlichen, worin die praxistheoretische Herangehensweise besteht. Erläutert werden ihre jeweiligen Vorzüge in der Bearbeitung dieser Problemlagen, auch im Vergleich zu etablierten Journalismustheorien. Die besondere Relevanz der Theorieperspektive ergibt sich demnach vor allem durch (1.) ihre zentrale Ausrichtung auf journalistische Praktiken, (2.) die Überschreitung konventioneller Grenzen des Journalismus, (3.) die Denaturalisierung journalistischer Normen und Gesetze, (4.) die explizite Berücksichtigung einer materiellen, soziotechnischen Dimension, (5.) besondere Aufmerksamkeit für die spannungsgeladenen Verbindungen von journalistischer Praxis und Medienmanagement sowie (6.) den Vorrang von Ordnungserzeugung vor Stabilität.
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