2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Jürgen Habermas — Theorie des kommunikativen Handelns
verfasst von : Ronny Jahn, MA
Erschienen in: Der blinde Fleck im Spitzensport
Verlag: Centaurus Verlag & Media
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Mit seinem Hauptwerk der „Theorie des kommunikativen Handelns“8 verfolgt Jürgen Habermas vier Ziele (vgl. Joas/Knöbl 2004: 322). Erstens sucht er nach einem Konzept von Rationalität, das weitergeht, als das bloße Verständnis eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen gegebenen Mitteln und zu erreichenden Zwecken. Zweitens möchte er im Anschluss daran die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um vorhandene Handlungstheorien zu reformulieren und begrifflich zu präzisieren. Drittens versucht Habermas seine entwickelte Idee sozialen Handelns, mit einem gesellschaftlichen Ordnungsmodell zu verbinden, das es ihm erlaubt System- und Handlungstheorie miteinander zu verknüpfen. Viertens dient ihm seine entwickelte Theorie für eine Zeitdiagnose, in der er einerseits auf gesellschaftliche Missstände, andererseits auf ein enormes Potenzial der Spezies Mensch verweist, das es ermöglichen soll die diagnostizierten Missstände erfolgreich zu lösen. Das Potenzial sieht Habermas in der Fähigkeit des Menschen begründet, qua Sprache kommunizieren zu können.9 Damit geht für ihn die Erkenntnis einher, dass erst das gesellige Zusammensein einen Menschen zu der Person macht, die er ist (vgl. Habermas 2005: 17). Das Individuum ist somit auf Kommunikation angewiesen und reproduziert sich über sie. Diese trivial anmutenden Einsichten bilden die treibenden Kräfte im habermas’schen Denken und setzen zugleich den intuitiven Horizont, vor dem Habermas die „Theorie des kommunikativen Handelns“ entfaltet.