2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
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Erschienen in:
Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit
Jugendarbeit war immer schon überwiegend auf die Zielgruppe der Jungen gerichtet: „Anstoß war die Entdeckung jener ‚Kontrolllücke zwischen Schulbank und Kasernentor‘, in der sich vornehmlich die männlichen, schulentlassenen, gewerblich tätigen, städtischen ‚Jugendlichen‘ einer anstößigen Freizügigkeit erfreuten“ (Münchmeier und Peukert 1990, S. 6). Offene Jugendarbeit bestand insbesondere und besteht immer noch mehrheitlich aus männlichen Jugendlichen. Sie hatte auch nach 1945 noch die Funktion, „den Rest von der Straße zu holen“, die „Unorganisierbaren“, die sich keiner langfristigen Betreuung zugänglich erwiesen. Die historisch nachweisbaren Intentionen haben sich in den Köpfen der Bevölkerung, vieler PolitikerInnen und PädagogInnen als merkwürdig zählebig erwiesen. Es geht immer noch um die Erwartung der Sozialintegration von Jungen, die unangenehm auffallen oder aufzufallen drohen. Das gilt auch für aktuelle Jungenarbeitskonzepte, die dort entstanden sind, wo die feministische Kritik die pädagogische Praxis zuerst erreicht hat. Danach reicht es aus, Jungen im Zaum zu halten und sie im Sinne der Kritik an den Männern antisexistisch zu sozialisieren.
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Böhnisch, L., & Winter, R. (1993).
Männliche Sozialisation. Bewältigungsprobleme männlicher Geschlechtsidentität im Lebenslauf. Weinheim.
Münchmeyer, R., & Peukert, D. (1990). Historische Grundstrukturen und Entwicklungsprobleme der deutschen Jugendhilfe. In Sachverständigenkommission Achter Jugendbericht (Hrsg.),
Lebensverhältnisse Jugendlicher. Bd. 1. (S. 1–49). München.
Sielert, U. (2010).
Jungenarbeit. Praxishandbuch Jugendarbeit, Bd. 2 (4. Aufl.). Weinheim.
Sturzenhecker, B., & Winter, R. (2002).
Praxis der Jungenarbeit. Modelle, Methoden und Erfahrungen aus pädagogischen Arbeitsfeldern. Weinheim.
Winter, R., & Willems, H. (Hrsg.). (1991).
Was fehlt, sind Männer. Ansätze praktischer Jungen- und Männerarbeit. Schwäbisch-Gmünd und Tübingen.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.). (1998).
Kompetent, authentisch und normal? Aufklärungsrelevante Gesundheitsprobleme, Sexualaufklärung und Beratung von Jungen. Köln. Studie von Winter, R., & Neubauer, G.
Zimmermann, P., & Lindau-Bank, D. (1995).
Jungen heute – Cool und Distanziert in ihrer Selbstwahrnehmung – Offen und annähernd für die Koedukation. Ergebnisse einer Jungenbefragung, Kurzfassung, Institut für Schulentwicklungsforschung. Dortmund.
- Titel
- Jungen
- DOI
- https://doi.org/10.1007/978-3-531-18921-5_8
- Autor:
-
Prof. Dr. paed. Uwe Sielert
- Verlag
- VS Verlag für Sozialwissenschaften
- Sequenznummer
- 8
- Kapitelnummer
- 8