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24.04.2017 | Kapitalmarkt | Kommentar | Online-Artikel

Das Kontrollsystem der Banken funktioniert

verfasst von: Eva-Susanne Krah

1:30 Min. Lesedauer

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Der mutmaßliche BVB-Bombenleger von Dortmund scheint gefasst. Seine kriminellen Aktiengeschäfte flogen auf, weil unter anderem Banken richtig reagiert haben. 

Für den Anschlag auf den Bus der Fußballmannschaft des Dortmunder Ballspielvereins Borussia 09 (BVB) war keine islamistische Terrororganisation verantwortlich, sondern ein krimineller Bürger. Die reine Gier nach Geld trieb den Attentäter offensichtlich dazu, im Vorfeld seines geplanten Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund Put-Optionsscheine auf die Aktien des Fußballvereins zu kaufen. Der Täter spekulierte darauf, dass der Kurs der BVB-Aktie nach einem erfolgreichen Attentat rasant fallen würde. Durch den Kurssturz der Aktie hätte er wohl Millionengewinne mit diesem Spekulationsgeschäft einstreichen können, wie Finanzexperten sagen. Laut Medienberichten hatte der Mann unter anderem vier Mal Optionsscheine auf die BVB-Aktie erworben, die meisten davon am Tag des Sprengstoffanschlags.

Schnelle Reaktion

Die Online-Bank, bei der das Aktiengeschäft abgewickelt wurde, hat jedoch schnell und richtig reagiert. Einem Mitarbeiter waren die Transaktionen aufgefallen, das Geschäft wurde der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gemeldet. So kam die Aufklärung des Falls zügig voran.

Der Vorgang hat zweierlei Aspekte: zum einen ist es beruhigend, zu wissen, dass Banken richtig reagieren und sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Sie sind offenkundig in der Lage, schnell wirksame Hebel einzusetzen, wenn kriminelle Absichten bei Geldanlagegeschäften verfolgt werden, ähnlich beispielsweise auch zur Prävention bei Geldwäsche oder der Terrorfinanzierung. 

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Zum anderen macht es betroffen, zu sehen, wie geldgierige Kriminelle die Möglichkeiten des Finanzmarkts für Börsenspekulationen ohne Rücksicht auf jegliche Verluste ausnutzen. Im Fall des BVB-Täters wurde zuvor zudem ein Verbraucherkredit in fünfstelliger Höhe aufgenommen, um das Geschäft zu finanzieren.

Doch der Fall zeigt, dass es von Vorteil ist, wenn Finanzinstitutionen gemeinsam um mehr Transparenz im Markt bemüht sind und Instrumente erarbeiten, um solchen und andere Machenschaften im Finanzmarkt, beispielsweise illegalen Transaktionen, einen Riegel vorzuschieben.

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