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24.05.2018 | Kapitalmarkt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Nur wenige deutsche Anleger profitieren von Dax-Höchstständen

verfasst von: Barbara Bocks

3 Min. Lesedauer

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Von den Rekorden im Dax profitieren vor allem ausländische Aktionäre. Es wurden Dividenden in Milliardenhöhe an sie ausgeschüttet. Woran das liegt und wie sich die Aktienkultur in der Vergangenheit entwickelt hat.

Der Dax eilt gerade von Rekord zu Rekord und hat sogar schon einmal kurz die 13.000 Punkte-Marke geknackt. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Dax-Konzerne in diesem Jahr insgesamt 36,1 Milliarden Euro als Dividenden an ihre Anteilseigner ausgeschüttet haben. Profitiert haben davon vor allem ausländische Aktionäre und zwar in Höhe von 19,4 Milliarden Euro. Inländische Aktionäre konnten sich nur über Dividendenzahlungen in Höhe von 12,9 Milliarden Euro freuen. Denn sie waren zum Jahresende lediglich zu 35,8 Prozent an den Dax-Unternehmen beteiligt. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst& Young (EY) hervor, die am 25. April veröffentlicht wurde.

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Der Anteil ausländischer Anteilseigner an 22 Dax-Unternehmen stieg von durchschnittlich 45 Prozent im Jahr 2005 laut Angaben von EY auf 57 Prozent im Geschäftsjahr 2017. Mit einem Anteil von durchschnittlich 28,2 Prozent ist der Besitz europäischer Anleger an den DAX-Firmen in den vergangenen Jahren recht konstant geblieben. Damit liegen sie noch vor nordamerikanischen Investoren. Diese halten laut der EY-Studie derzeit im Durchschnitt einen Anteil von 20,5 Prozent an den Konzern-Aktien.

Institutionelle sind die größten Dax-Aktionäre

Institutionelle Anleger wie Pensions- und Investmentfonds und Versicherungen halten mit 63 Prozent den Großteil der Aktien im Dax. Strategische Investoren wie Familien oder Unternehmen besitzen laut den EY-Experten durchschnittlich 12 Prozent der Unternehmensaktien. Privatleute bilden mit ihrem Anteil von 11 Prozent bei der EY-Erhebung zwar das Schlusslicht. Dennoch hat sich der Anteil der Aktien- und Aktienfonds-Besitzer an der Gesamtbevölkerung im Jahresdurchschnitt 2017 um fast 1,1 Millionen auf knapp zehn Millionen Personen, also rund jede sechste Person in Deutschland, erhöht. Das hat das Deutsche Aktieninstitut im Februar 2018 errechnet. Dieser Stand ist demnach der höchste seit zehn Jahren und entspreche dem Niveau vor der Finanzkrise.

"Um die Jahrtausendwende betrug der Anteil der deutschen Privatanleger an den Aktien der Dax-Unternehmen noch rund 20 Prozent. Selbst das war ausbaufähig und spiegelt die geringe Begeisterungsfähigkeit der Deutschen für die Aktienanlage wider", erklärt Norbert Kuhn, Leiter Unternehmensfinanzierung beim Deutschen Aktieninstitut, gegenüber Springer Professional. Dabei kann man langfristig Kuhn zufolge mit Aktien attraktive Rendite erwirtschaften. Doch leider halte sich hartnäckig das Vorurteil, dass die Aktienanlage zu riskant sei. "Wichtig wäre es deshalb, für die Aktie zu werben, über Renditechancen aufzuklären und den Umgang mit Risiken zu informieren", so Kuhn weiter. Prädestiniert hierfür sind Kuhn zufolge Banken und Sparkassen, "die sich aber aufgrund immer strengerer Regeln für die Kundenberatung mehr und mehr aus der Aktienberatung zurückziehen". Es bleibe zu befürchten, dass das Inkrafttreten von Mifid II Anfang dieses Jahres diesen Trend noch verstärken wird.

Umsetzung von Mifid II umfangreich und mühsam

Die neue Finanzmarktrichtlinie "Mifid II" sei für die Kreditinstitute mit etlichen Baustellen verbunden, beschreibt Autor Stefan Terliesner in der Bankmagazin-Titelgeschichte „Wenn sich endlich der Vorhang öffnet" (Seite 13) bereits im Oktober 2017. Entsprechend mühsam und aufwändig werde die Umsetzung des Regelwerks. Laut Thomas Dwornitzak, Head of Business Development Brokerage & Mutual Funds bei der ING-Diba, sei es die größte Herausforderung die für Privatkunden relevanten Prozesse im Hintergrund möglichst einfach und selbsterklärend zu gestalten.

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