3. Kapitalqualität aus Kapitalgebersicht

Das Kapitel untersucht die Qualität des Eigenkapitals aus Sicht der Kapitalgeber einer Bank und die damit verbundenen Interdependenzen zwischen Bankkapital, Bankrisiko und Wettbewerb um Einleger. Es wird ein Modell vorgestellt, das zeigt, wie die Eigenkapitalausstattung einer Bank die Einleger beeinflusst und welche Implikationen dies für das Bankrisiko hat. Das Modell verdeutlicht, dass der Wettbewerb um Einleger nicht nur im Depositenzins stattfindet, sondern auch von der Qualität der Passivseite der Bankbilanz beeinflusst wird. Die Eigenkapitalquote wird als Vertrauensfunktion betrachtet, die Einlegern signalisiert, wie risikoreich eine Bank ist. Das Modell zeigt, dass Banken mit hoher Eigenkapitalausstattung sich auf sicherheitsbewusste Einleger spezialisieren, während Banken mit niedriger Eigenkapitalausstattung riskantere Kreditportfolios wählen und höhere Zinsen bieten. Die Intermediationssequenz zwischen Einlegern und Kreditnehmern wird detailliert analysiert, und es wird gezeigt, wie die Zinszahlungen der Kreditnehmer an die Bank und die Zinszahlungen der Bank an die Einleger die Stabilität des Bankensystems beeinflussen. Das Modell repliziert bekannte Phänomene wie Asset Substitution und zeigt, dass eine Eigenkapitalanforderung die Banken homogener macht und das Risiko verteilt. Das Kapitel schließt mit der Feststellung, dass Eigenkapitalanforderungen das Bankrisiko beeinflussen und die Finanzstabilität erhöhen können, und weist auf die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich hin.