2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Katastrophales Hochwasser im Einzugsgebiet der Lausitzer Neisse im August 2010
verfasst von : Mieczysław S. Ostojski, Dr.-Ing., Leszek Jelonek, Dr.-Ing., Ryszard Kosierb, Dr.-Ing.
Erschienen in: Vorsorgender und nachsorgender Hochwasserschutz
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Niederschläge, die in der ersten Augustdekade 2010 im oberen Flussgebiet der Lausitzer Neiße aufgetreten sind, haben ein Hochwasser bislang unbekannten Ausmaßes in dieser Region verursacht. An allen Pegeln der Lausitzer Neiße sowie an ihren oberen Zuflüssen wurden die bisherigen absoluten maximalen Wasserstände und Abflüsse stark überschritten. Katastrophale Abflüsse auf tschechischer Seite an der Smědá (polnischer Name Witka), durch den Zufluss aus den Gewässern auf polnischer Seite verstärkt, führten zum Bruch des Erddammes am Speicher Niedów. Nach einer Analyse der Zuflusshöhe zum Stausee Niedów kann vorsichtig festgestellt werden, dass der Zufluss zum Speicher die Abgabe seiner Ablasseinrichtungen überschritten hat. Doch durch eine beträchtliche Reduktion der Hochwasserwelle in dem Überflutungsgebiet im Witka-Tal unterhalb des Speichers und das Einströmen großer Wassermengen in den Tagebaurestsee Berzdorf auf deutscher Seite wurden die Auswirkungen der Staudamm-Havarie auf die Abflüsse der Lausitzer Neiße erheblich gemindert. Allerdings ist zu betonen, dass das Hochwasser an der Lausitzer Neiße selbst einen katastrophalen Charakter hatte, und, abgesehen von der Havarie des Speichers Niedów, die Städte, die an den oberen Zuflüssen der Neiße und im Tal der Lausitzer Neiße selbst liegen, überflutet wurden.