2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Kausalität
verfasst von : Steffen Kühnel, André Dingelstedt
Erschienen in: Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Kausalvorstellungen, also Vermutungen darüber, welche Wirkungen oder welche Effekte eine Ursache hat, spielen im Alltag wie auch in der Wissenschaft eine große Rolle. In den empirischen Wissenschaften ist es ein zentrales Ziel, kausale Zusammenhänge aufzudecken und tatsächlich bestehende, kausale Effekte von nur vermeintlichen Effekten (Scheinkausalitäten) zu unterscheiden. So gibt es einen positiven Zusammenhang zwischen der Größe eines Feuers und der Anzahl der Feuerwehrleute, die den Brand bekämpfen. Zudem ist damit zu rechnen, dass die Höhe des durch ein Feuer verursachten Schadens mit der Größe des Feuers ansteigt. Daraus folgt, dass empirisch auch ein positiver Zusammenhang zwischen der Zahl der Feuerwehrleute und der Größe des Schadens besteht: Je mehr Feuerwehrleute eingesetzt werden, desto größer ist der Schaden. Diese positive Beziehung ist aber keine kausale Beziehung, sondern eine Scheinkausalität. Die Konsequenz, möglichst wenige Feuerwehrleute bei einem Feuer einzusetzen, um dadurch den Brandschaden zu reduzieren, wäre ausgesprochen kontraproduktiv.