Damit unterschiedliche Prozess-Schritte, wie Kleben und Dichten, Lackieren und Bedrucken sowie Löten und Schweißen im Karosseriebau korrekt durchgeführt werden können, müssen Verunreinigungen am Bauteil vorab zuverlässig entfernt werden.
Bislang kommen im Automobil-Rohbau hauptsächlich chemische Reinigungsverfahren zum Einsatz. Jedoch sind Nutzung, Lagerung und Entsorgung der notwendigen Chemikalien nicht nur kostenintensiv, sondern auch hinsichtlich der Umweltverträglichkeit problematisch. Daher unterliegen derartige Reinigungsprozesse strengen Sicherheitsauflagen. Hinzu kommt, dass fast das gesamte Bauteil in die Chemikalien eingetaucht werden muss – eine punktgenaue Reinigung ist demnach nicht möglich. Alles in allem handelt es sich somit um einen aufwendigen und kostenintensiven Prozess. Fronius setzt mit seinem Acerios-System dagegen auf die Plasmatechnologie, um eine umweltschonende und wirtschaftliche Oberflächenreinigung zu ermöglichen.
So sauber wie nötig
Die Fronius-Technologie nutzt heiß-aktives Plasma, um Verschmutzungen punktgenau, schnell und wirksam zu beseitigen. Der Anwendungsbereich erstrecke sich nach Aussage des Unternehmens dabei von Aluminium und Stahl über Kunststoff bis hin zu Glas und Keramik. Das Acerios-System erzeuge hierfür eine Plasma-Flamme mit bis zu 1.000 °C, wobei der Brenner von einem Roboter mit Geschwindigkeiten von etwa 6 m/min über die Oberfläche geführt werde.
Je nach Anforderung sollen so komplette Flächen oder einzelne Bereiche gezielt behandelt werden können. Dabei liege der Fokus auf einer deutlichen Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung: Statt so sauber wie möglich, reinige das System punktgenau so sauber wie nötig.