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2019 | Buch

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Kleines Iran-Lexikon

Hintergrundwissen für das erfolgreiche Iran-Geschäft

verfasst von: Michael Gorges

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Enthalten in: Springer Professional "Wirtschaft+Technik" , Springer Professional "Wirtschaft"

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Über dieses Buch

Das kleine Iran-Lexikon erklärt in mehr als 200 Stichwörtern kurz und anschaulich die zentralen Begriffe, die dem deutschen Leser und Geschäftsreisenden den iranischen (Gottes-)Staat (den Staat Iran) und die persische Kultur (die iranische Gesellschaft) vermitteln. Es beschreibt die Grundlagen des Islams schiitischer Prägung, die auf der schiitischen Imamatslehre fußende Staatsdoktrin, das politische Machtgefüge sowie die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Akteure in Iran. Das Lexikon vermittelt einen (fundierten) Einblick in die wechselhafte mehr als zweieinhalbtausendjährige Geschichte Irans von der Anfängen unter den Achämeniden bis in die Gegenwart. Der Autor informiert über die persische Kultur im Alltag und im Geschäftsleben, beschreibt die wichtigsten Bräuche und Traditionen, das Verhältnis von Iranern zu Familie und Gesellschaft, zum Übernatürlichen (Aberglauben), Ernährung und Kleidung und die Grundzüge der Persischen Küche.Ein höchst nützliches Nachschlagewerk zu den vielfältigen Facetten der persischen Kultur und dem schiitischen Islam und das bislang einzige Werk dieser Art auf dem deutschen Buchmarkt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

A

Zusammenfassung

Hafenstadt in der Erdöl-Provinz Khuzestan (Südwestiran) an der Grenze zum Irak. Die Stadt ist das Zentrum der iranischen Erdölindustrie und besitzt eine der größten Erdöl-Raffinerien. Sie hat 231.476 Menschen (Zensus 2016). Die Stadt liegt 53 km nördlich des Persischen Golfs auf der gleichnamigen Halbinsel (68 km Länge, Breite zwischen 3 bis 19 km).

Michael Gorges

B

Zusammenfassung

Eine im Umfeld des schiitischen Islams entstandene extremistische Auslegung des Mahdismus und ein Vorläufer der später aus ihm hervorgegangenen → Baha’i-Religion. Der Babismus fußt im Wesentlichen auf einer älteren Auslegung schiitischer Glaubenslehren, der Shaikhiya des arabischen Religionsgelehrten Shaikh Ahmad Ahsa’i. Nach einem Besuch des Mausoleums von Imam Reza in Mashad 1806 ließ Shaikh Ahmad sich im ostiranischen Yazd nieder.

Michael Gorges

C-D

Zusammenfassung

Iranische Hafenstadt und Freihandelszone in Südostiran in der Provinz Sistan-Baluchistan. Die Stadt liegt im Golf von Oman an der Makran-Küste vor der Straße von Hormuz. Die Küstenlinie beträgt 300 km. Weil Chabahar der einzige tiefseegängige Hafen Irans zu internationalen Gewässern (Indischer Ozean) ist, ist er von einer immensen geostrategischen Bedeutung.

Michael Gorges

E-F

Zusammenfassung

Eine in Iran und auch bei Exiliranern häufig immer noch verwendete Maßnahme zum Schutz von potentiellen oder wirklichen Opfern der Zauberkraft des → Bösen Blicks ist die Verwendung von Esfand. Dabei wird in einem kleinen rechteckigen Gefäß (Mangral) echter Weihrauch und Myrrhe über ein Stück Holzkohle verbrannt und der dabei entstehende Rauch über den Kopf einer Person gefächelt, wobei bestimmte Formeln ausgesprochen werden. Diese religiösen Formeln beziehen sich auf die für den schiitische Glauben wichtigen fünf Personen (pandj tan): Mohammed, dessen Tochter Fatima, seinen Schwiegersohn → Ali sowie dessen beide Söhne Hassan und → Hussein, die den Status von Heiligen genießen. Vor allem das Märtyrerschicksal des Prophetenenkels Hussein spielt im zeremoniellen religiösen Leben der Schiiten eine herausragende Rolle. Formelhafte Schwüre auf den Namen Gottes (Allah), den → Koran oder die Namen der schiitischen Heiligen sind im Alltag omnipräsent.

Michael Gorges

G-H

Zusammenfassung

Iran liegt geographisch an der Schnittstelle zwischen der Türkei und dem Irak im Westen und den zentralasiatischen Staaten Afghanistan und Pakistan im Osten. Im Norden grenzt Iran an Armenien, Azerbaijan, das Kaspische Meer und Turkmenistan. Im Süden bildet der Persische Golf mit einer Länge von rund 1.000 km die natürliche Grenze. Das Staatsgebiet erstreckt sich zwischen dem 25. und 40. Breitengrad.

Michael Gorges

I-J

Zusammenfassung

Bezeichnet im → Koran zunächst das Vorbild (Sure 2:124) und den Anführer der menschlichen Gemeinschaften (Sure 17:71), eine Form der Auslegung, die für schiitische Muslime von besonderer Bedeutung ist. Bei Sunniten ist ein Imam der Vorbeter und Prediger des Freitagsgebets, auch Leiter einer Moschee, eine Auslegung, die im Koran noch nicht vorkommt. Bei den → Schiiten bezeichnet der Titel Imam auch die männlichen Nachkommen des Propheten Mohammed der durch die Prophetentochter Fatima und → Ali ibn Abi Talib begründeten Abstammungslinie.

Michael Gorges

K-L

Zusammenfassung

Fluss im Südwesten Irans und mit einer Länge zwischen 860–890 km der längste und zugleich einzige schiffbare Fluss in Iran. Der Karun entspringt in den Bakhtiari-Bergen des zentralen → Zagros 75 km westlich von → Isfahan, mäandert durch das Gebirge und mündet fünf km oberhalb der Stadt Khorramshahr in den Shatt al-Arab (pers. Arvand Rud), der 200 km weiter südwärts in den Persischen Golf mündet. Der Karun speist sich aus mehreren Quellen und aus dem Schmelzwasser des Zagros.

Michael Gorges

M-N

Zusammenfassung

Ein religiös-politischer Ehrentitel und bezeichnet die von Sunniten und → Schiiten gleichermaßen erwartete Person des Erlösers, der am Ende der Zeit auf die Erde zurückkehrt und den gerechten Islam wiederherstellen wird, der durch das Wirken ungerechter Herrscher und verdorbener Religionsgelehrter seinen wahren Charakter verloren hat. Die Vorstellung von einem gerechten Erlöser entwickelte sich bereits in der Frühzeit des Islams und ist verbunden mit chiliastischen Erwartungen, die auf christliche (Person des Messias) und altiranische Einflüsse hindeuten.

Michael Gorges

P

Zusammenfassung

Als gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation von Shah Mohammed Reza → Pahlavi 1958 gegründet. In die Stiftung flossen die Vermögen des Shahs, seiner Familie und die seines Vaters Reza Shah Pahlavi. Der Vorstand der Stiftung wurde mit Angehörigen der Shah-Familie besetzt, die für ihr Mandat eine Aufwandsentschädigung erhielten. Zum Vermögen der Pahlavi Foundation, das zeitweise auf drei Mrd.

Michael Gorges

Q-R

Zusammenfassung

Sind unterirdisch verlaufende Bewässerungskanäle, die das Grundwasser in den Schwemmböden (Alluvialböden) an Gebirgsfüßen anzapfen und unter Ausnutzung des natürlichen Gefälles über weite Strecken bis zu den Enden der jeweiligen Stollen an die Oberfläche leiten. Die Stollen der Qanate verlaufen so, dass ihre Neigung geringer ist als die natürliche Neigung des Geländes, sodass am Ende des Stollens das Wasser austreten und zur Versorgung von Siedlungen, Feldern und Gärten genutzt werden kann. Bis in die 1960er-Jahre versorgten noch ca. 38.500 Qanate iranische Städte und Gemeinden mit frischem Trinkwasser.

Michael Gorges

S

Zusammenfassung

Ist eine Krokusart mit violetter Blüte. Aus den Narben (Griffeln) dieser Blüte wird das gleichnamige Gewürz durch Trocknung gewonnen. Safran ist eine der teuersten Gewürzpflanzen der Welt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Kleinasien und wird heute vorwiegend in Iran, Kaschmir, Griechenland, Spanien und Portugal angebaut. Der beste und auch teuerste Safran stammt aus Iran.

Michael Gorges

T-V

Zusammenfassung

Taleghani war ein schiitischer Religionsgelehrter (alim) und Reformgeistlicher und gilt als der große moderate Gegenspieler des späteren Revolutionsführers Ayatollah → Khomeini, der ihn als einen missliebigen Konkurrenten betrachtete. Das Leben dieses Geistlichen stand von Beginn an im Zeichen politischen Wirkens. Während der von Khomeini 1963 im Zuge der Landreform von Shah Mohammed Reza Pahlavi angezettelten Unruhen wurde Taleghani erstmals verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Michael Gorges

W-Z

Zusammenfassung

Eine der einflussreichsten Institutionen innerhalb des politischen Systems. Er setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen, darunter sind sechs geistliche und sechs weltliche Juristen. Die geistlichen Mitglieder entsendet der Revolutionsführer direkt in dieses Gremium, während die übrigen sechs Mitglieder auf Vorschlag des Justizministers aus einem Kreis von zwölf Kandidaten ausgewählt werden.

Michael Gorges

Backmatter

Titel: Kleines Iran-Lexikon
verfasst von: Michael Gorges
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN: 978-3-658-23698-4
Print ISBN: 978-3-658-23697-7
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-23698-4