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2025 | Buch

Klimagespräche

Interviews mit Klimawissenschaftler*innen

herausgegeben von: Gerrit Lohmann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Die Konsequenzen des Klimawandels sind immer sichtbarer geworden und werden nun regelmäßig in politischen und gesellschaftlichen Debatten diskutiert. Während Klimaforscher*innen schon seit Jahrzehnten vor möglichen Folgen der menschlichen Treibhausgasemissionen warnen, fand ihr Ruf nach Maßnahmen lange Zeit nicht ausreichend Gehör. Inzwischen ist das Gebiet der Klimaforschung erheblich gewachsen und interdisziplinärer geworden. Dadurch sind anspruchsvollere Technologien, eine höhere Datenverfügbarkeit und fortschrittlichere Klimamodelle entstanden, die die grundlegende Botschaft stärker denn je unterstreichen: Der Einfluss menschlicher Aktivitäten auf das Klima der Erde ist klar und die Konsequenzen sind schwerwiegend und bereits jetzt weltweit unumkehrbar.

Studierende verschiedenster Fachrichtungen haben für dieses Buch mit führenden Klimaforscher*innen aus verschiedenen Disziplinen gesprochen. Diese umfassen nicht nur theoretische Physik, Paläoforschung und Klimamodellierung, sondern beinhalten auch die Rolle der Biosphäre, Extremwetterereignisse und Attributionsforschung. Darüber hinaus behandeln die Interviews auch die politische Dimension der Klimaforschung. Wie schauen sie auf Klimapolitik? Wo sehen sie Hindernisse? Was macht ihnen Hoffnung?

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Reto Knutti: „Die Fakten sprechen nicht für sich“
Zusammenfassung
Zur Person: Reto Knutti (*1973) ist Professor am Departement für Umweltsystemwissenschaften der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich). Er studierte Physik an der Universität Bern und promovierte über die Wahrscheinlichkeit und Vorhersagbarkeit zukünftiger Klimaveränderungen. Bereits als Postdoc war er einer der Hauptautoren für die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Er ist bekannt für seine wissenschaftlichen Beiträge zur Klimamodellierung. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die Rückführung beobachteter Klimaveränderungen auf menschliche Aktivitäten und Extremwetterereignisse. Darüber hinaus legt Knutti großen Wert darauf, dass seine Forschung einen Mehrwert für die Gesellschaft bringt. Er engagiert sich in der Klimakommunikation und Politikberatung.
Lina Bernert, Lukas Schmitt, Moritz Thies, Marius Schulz, Leonie Röntgen
2. Ruth Cerezo-Mota: „Erkenne deine Vorurteile“
Zusammenfassung
Zur Person: Dr. Ruth Cerezo-Mota ist eine aus der Ozeanographie kommende Klimawissenschaftlerin, die sich auf regionale Klimamodelle spezialisiert hat. Sie promovierte 2009 an der University of Oxford über Mechanismen, die den Niederschlag im nordamerikanischen Monsun bestimmen. Seit 2014 ist sie Wissenschaftlerin an der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM). Im sechsten Sachstandsbericht der Arbeitsgruppe eins des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) war sie Hauptautorin in Kapitel acht zu Veränderungen im Wasserkreislauf.
Johanna Kinder, Ulrike Richter, Karolin Stiller, Lina Bernert, Moritz Thies
3. Stefan Rahmstorf: „Als Wissenschaftler*innen haben wir eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft“
Zusammenfassung
Zur Person: Stefan Rahmstorf ist Ozeanograph und Klimatologe am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. Seit 2000 lehrt er außerdem „Physik der Ozeane“ an der Universität Potsdam. Er studierte Physik in Konstanz und Ulm und promovierte 1990 in Ozeanographie an der Victoria University of Wellington, Neuseeland. Nach Aufenthalten am Neuseeländischen Ozeanographischen Institut und am Institut für Meereswissenschaften in Kiel ist er seit 1996 am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung tätig. Sein Blog realclimate.​org, den er zusammen mit internationalen Kolleg:innen betreibt, wurde von der Zeitschrift Nature 2006 als einer der fünf besten Wissenschaftsblogs bezeichnet. Darüber hinaus erhielt er 2017 den Climate Communication Prize der American Geophysical Union.
Julius Mex, Johanna Kinder, Leon Focks, Alexa Beaucamp
4. Nico Wunderling: „Das Klimasystem ist wie eine Reihe von Dominosteinen“
Zusammenfassung
Zur Person: Nico Wunderling (*1992) ist Physiker und beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Resilienz des Klimasystems und der Dynamik von Kippelementen sowie deren Auswirkung auf die Gesellschaft. Er studierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte 2021 zum Thema „Nichtlineare Dynamik und Wechselwirkungen von Kippelementen im Erdsystem“ bei Ricarda Winkelmann. Für seine Arbeit wurde er mit dem Friedrich-Hirzebruch-Promotionspreis 2023 der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet. Seitdem ist er als Postdoc am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung tätig, insbesondere im FutureLab on Earth Resilience in the Anthropocene und dem Stockholm Resilience Centre.
Leon Galbas, Maja Maschke, Lena Hilf
5. Tim Palmer: „Letztendlich habe ich beschlossen, etwas Sinnvolles zu tun“
Zusammenfassung
Zur Person: Tim Palmer (*1952) ist Forschungsprofessor der Royal Society für Klimaphysik an der Universität Oxford. Nach seiner Promotion auf dem Gebiet der allgemeinen Relativitätstheorie wechselte er zur Atmosphärenphysik, wo er Pionierarbeit bei der Entwicklung von Ensemble-Prognosen zur Einschätzung der Unsicherheit von Wetter- und Klimavorhersagen leistete. Für seine Arbeit hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die Dirac-Goldmedaille des Institute of Physics.
Moritz Thies, Pablo Toussaint
6. Axel Kleidon: „Man kann die Erde als eine Zwiebel betrachten“
Zusammenfassung
Zur Person: Axel Kleidon (*1969) leitet eine Forschungsgruppe zur Biosphärentheorie und -modellierung am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und ist Privatdozent an der dortigen Friedrich-Schiller-Universität. Nach dem Physikstudium beschäftigte er sich in seiner Promotion mit dem Einfluss von Vegetation auf das Klimasystem. Später entwickelte er ein ganzheitliches Modell des Erdsystems auf der Grundlage der Thermodynamik, das es ermöglicht, die Rolle des Lebens und der Menschheit auf unserem Planeten besser zu verstehen. Kleidon beschäftigt sich auch mit der Frage, wie viel Energie nachhaltige Ressourcen wie die Sonne oder der Wind liefern können.
Alexander Saal, Lukas Kalvoda, Arnulf Kung
7. Sandy Harrison: „Pflanzen denken nicht wie Physiker*innen“
Zusammenfassung
Zur Person: Sandy Harrison ist Professorin für Globales Paläoklima und Biogeochemische Kreisläufe an der Universität Reading in Großbritannien. Ihre Karriere startete sie in Cambridge, wo sie das Klima der Vergangenheit erforschte. Zusammen mit John Kutzbach, einem der ersten Klimamodellierer, arbeitete sie anschließend an der Madison University. Für die Klimaforschung war damals vor allem die Atmosphäre relevant, im Laufe ihrer Karriere setzte sie sich aber auch mit der terrestrischen Biosphäre und deren Wechselwirkung mit dem Klima auseinander. Des Weiteren befasst sie sich mit Modellevaluation und Paläoklimaforschung.
Lena Hilf, Johanna Schneider
8. Stephan Weber: „Der Stadtkörper beeinflusst die lokale Atmosphäre auf viele Arten“
Zusammenfassung
Zur Person: Stephan Weber (*1974) ist Professor für Klimatologie und Umweltmeteorologie am Institut für Geoökologie der Technischen Universität Braunschweig. Er studierte Physische Geographie und Klimatologie an der Ruhr-Universität Bochum. Im Jahr 2004 promovierte er im Bereich Stadtklimaforschung an der Universität Duisburg-Essen, wo er weiterhin als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Heute liegen seine Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Grenzschicht- und Stadtklimatologie, Mikrometeorologie und urbane Luftqualität.
Paule Hainz, Lena Hilf, Lukas Schmitt, Leon Galbas
9. Friederike Otto: „Das Pariser Abkommen ist ein Menschenrechtsvertrag“
Zusammenfassung
Zur Person: Friederike Otto (*1982) ist Klimatologin, Physikerin, Philosophin und führende Forscherin auf dem Gebiet der Attributionswissenschaft. Sie beschäftigt sich vor allem mit dem Einfluss des menschengemachten Klimawandels auf Extremwetterereignisse und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Otto studierte Physik an der Freien Universität Berlin und promovierte zur Erkenntnistheorie von Klimamodellen. Nach ihrer Promotion arbeitete sie für zehn Jahre am Environmental Change Institute der Universität Oxford. Seit 2021 ist sie Senior Lecturer am Grantham Institute for Climate Change and the Environment am Imperial College London. Sie ist außerdem Mitbegründerin des internationalen Projekts der World Weather Attribution sowie eine der Leitautor*innen des Sechsten Sachstandsberichts des IPCC.
Karolin Stiller, Marius Schulz, Julius Mex, Ulrike Richter
Backmatter
Metadaten
Titel
Klimagespräche
herausgegeben von
Gerrit Lohmann
Copyright-Jahr
2025
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-70420-2
Print ISBN
978-3-662-70419-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-70420-2