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25.04.2023 | Klimaschutz | Nachricht | Online-Artikel

Mehr Klimaschutz verhindert Milliardenschäden

verfasst von: Alexander Ebert

2:30 Min. Lesedauer

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Hitze, Dürren, Starkregen – die Folgen des Klimawandels richten massive Schäden an und verschlingen schon heute Milliardenbeträge. Eine aktuelle Studie zeigt: Mehr Klimaschutz würde die Kosten für Klimaschäden deutlich dämpfen. 

Mindestens 145 Milliarden Euro Schäden entstanden in den Jahren von 2000 bis 2021 durch die Folgen der Klimakrise – alleine 80 Milliarden davon seit 2018. Und die Höhe der Schäden in Deutschland dürfte noch steigen: Je nach Ausmaß der Erderwärmung rechnen Forschende bis 2050 mit volkswirtschaftlichen Schäden zwischen 280 und 900 Milliarden Euro. So oder so: Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde die Wirtschaft schrumpfen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt. In der Untersuchung aus Februar 2023 "Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland" spielen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und die Prognos AG Szenarien für den Zeitraum 2022 bis 2050 durch. Die Kostenermittlung stützt sich auf eine modellbasierte Szenario-Analyse für unterschiedliche Klimawandel-Entwicklungen (schwach, mittel, stark). Die Ergebnisse seien keine Prognosen, vielmehr sollen sie einen Eindruck der möglichen künftigen ökonomischen Folgen des Klimawandels vermitteln.

Wirtschaft wird wohl schrumpfen

Nach den Modellen würden sich die durchschnittlichen Jahreskosten der Extremereignisse wie Hitze und Hochwasser der vergangenen 20 Jahre bis 2050 jährlich um das Anderthalb- bis Fünffache erhöhen. Für das Jahr 2050 wäre mit einem Verlust des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 bis 1,8 Prozent zu rechnen. Damit würde die Wirtschaft selbst im günstigsten Szenario schrumpfen, falls keine Vorkehrungen zur Anpassung an die Erderwärmung getroffen werden.

Drei Szenarien und deren Kosten

Je nachdem, wie stark in Klimaschutz investiert werde, entwickelten sich die künftigen Folgen der Klimakrise. Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass die möglichen Schadenskosten des Klimawandels durch rein monetäre Investitionen in Anpassungsmaßnahmen je nach Ausprägung der Klimakrise vollständig (schwacher Klimawandel), um 80 Prozent (mittlerer Klimawandel) oder um 60 Prozent (starker Klimawandel) reduziert werden könnten. Insbesondere naturbasierte Lösungen, wie etwa die Kohlenstoffspeicherung in Vegetation und Boden durch den Erhalt von Wäldern oder Mooren, können sowohl Treibhausgase mindern, als auch zur Anpassung an Klimawandelfolgen beitragen.

Indirekte Schäden beachten

Die Studie stellt auch heraus, dass wichtige Schadensdimensionen kaum zu beziffern seien. Für die deutsche Volkswirtschaft sehr bedeutend seien nämlich auch indirekte materielle Schäden. Zum Beispiel, wenn Klimaeffekte Zulieferer und Abnehmer im In- und Ausland schädigten und sich auf Wertschöpfungsketten und Absatzmärkte auswirkten.

Einzubeziehen seien auch jene immaterielle Schäden, die direkt und indirekt die gesellschaftliche Wohlfahrt reduzierten, etwa wenn Klimafolgen Gesundheit und Wohlbefinden, Biodiversität oder das Landschaftsbild beeinträchtigten. Solch erhebliche Folgen seien noch gar nicht erfasst und beziffert. Die "stillen" Extremwetter Hitze und Dürre entwickelten sich meist wenig sichtbar –aber sie seien "verheerend".

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