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22.03.2016 | Klimawandel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was kostet der ansteigende Meeresspiegel?

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Der Anstieg des Meeresspiegels wird in Küstenregionen zu vermehrten Extremereignissen führen. Wissenschaftler haben die durchschnittlichen jährlichen Kosten des Meeresspiegelanstiegs abgeschätzt.

„Der Sturm brüllt, meterhohe Wellen türmen sich auf – die Flut kommt. Schon seit Menschengedenken erleben Küstenbewohner immer wieder Sturmfluten, müssen mit überschwemmten Feldern und Weiden, ertrunkenem Vieh und vollgelaufenen Häusern rechnen. Bis heute sorgen Sturmfluten immer wieder für tausende Todesopfer und Sachschäden in Milliardenhöhe. Und in Zukunft könnten sich solche Naturkatastrophen mehren. Denn der steigende Meeresspiegel und die zunehmenden Stürme sorgen gleich doppelt dafür, dass Sturmfluten häufiger und höher ausfallen.“, beginnen die Springer-Autoren Dieter Lohmann und Nadja Podbregar ihr Buchkapitel „Sturmfluten – wenn das Wasser kommt“.

Empfehlung der Redaktion

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Sturmfluten – wenn das Wasser kommt

Der Sturm brüllt, meterhohe Wellen türmen sich auf – die Flut kommt. Schon seit Menschengedenken erleben Küstenbewohner immer wieder Sturmfluten, müssen mit überschwemmten Feldern und Weiden, ertrunkenem Vieh und vollgelaufenen Häusern rechnen. Bis h


Welche Kosten durch den ansteigenden Meeresspiegel und damit die häufiger auftretenden und intensiveren Hochwasser und Überschwemmungen entstehen, haben Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ermittelt. Markus Böttle, Leitautor der Studie, fasst die Ergebnisse zusammen: „Unsere Studie zeigt auf, wie das komplexe Zusammenspiel von Klimawandel, Anpassung und Überschwemmung auf überraschend einfache mathematische Funktionen heruntergebrochen werden kann, um die durchschnittlichen jährlichen Kosten des Meeresspiegelanstiegs über einen längeren Zeitraum abzuschätzen.“

Berechnungen haben weltweit Gültigkeit

Die Autoren der Studie heben hervor, dass die entwickelten mathematischen Funktionen grundsätzlich weltweit für alle Küstenregionen anwendbar sind. Bei den Berechnungen haben die Wissenschaftler die Flutwahrscheinlichkeit in eine Wahrscheinlichkeit für Schäden übersetzt. Der zu erwartende regionale Meeresspiegel wird dabei sowohl hinsichtlich der steigenden Zahl an Extremereignissen als auch hinsichtlich der steigenden Intensität der einzelnen Ereignisse berücksichtigt. Geplante oder vorhandene Deiche und Küstenbefestigungen können mit einkalkuliert werden.

Konkrete Untersuchungen für Küstenschutzmanagement

Exemplarisch haben die Wissenschaftler ihre Erkenntnisse innerhalb der Studie, die im Rahmen des europäisch geförderten Projektes RAMSES entstand, bei der dänischen Hauptstadt Kopenhagen angewendet. Selbst ein moderat angenommener Meeresspiegelanstieg von 11 Zentimeter bis 2050 würde für die dänische Hauptstadt eine Verdoppelung der ökonomischen Verluste bedeuten, wenn keine weiteren Schutzmaßnahmen getroffen werden. Die Rentabilität einer jeden Schutzmaßnahme kann nun in Relation zu den Kosten gesetzt werden. Wirtschaftlichkeits- und Schadenspotenzialuntersuchungen als Voraussetzung für ein effektives Küstenschutzmanagement in Mecklenburg-Vorpommern stellen Gesa Kutschera und Knut Sommermeier im gleichnamigen Fachartikel der Ausgabe 04/2015 der WasserWirtschaft vor.

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