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19.06.2015 | Klimawandel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Emissionen aus Land- und Waldnutzung separat regulieren

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft werden noch nicht bei der Erreichung des EU-Klimaziels berücksichtigt. Eine Studie des Öko-Instituts zeigt, dass die Ergänzung des Sektors massive Nachteile mit sich bringt.

Im Klimaschutzpaket der EU verpflichtet diese sich, die Treibhausgasemissionen gegenüber 2010 bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent zu reduzieren. Wie dies gelingen soll, regelt die künftige EU-Vereinbarung zur Lastenteilung. Darin wird die Aufteilung der Emissionsminderungen zwischen den Sektoren Verkehr, Bau, Abfall und andere außerhalb des Stromsektors geregelt. Bisher war der Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) in der Aufteilung nicht berücksichtigt. Minderungsziele sind noch nicht festgelegt worden.

Gesamtziel der Emissionsminderung in Gefahr

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Die Studie "Impacts on the EU 2030 climat target of including LULUCF in the climate and energy policy framework" des Öko-Instituts zeigt nun, bei Einbeziehung der Emissionen aus dem Sektor LULUCF ohne Anpassung in die Bilanz bestünde die Gefahr, das gesteckte Gesamtziel der Reduzierung um 40 Prozent innerhalb der Europäischen Union um mehr als zehn Prozent zu verfehlen. Die von Fern und der International Federation of Organic Agricultural Movements (IFOAM) beauftragte Studie weist nach, dass die anderen Sektoren durch die Hinzunahme von LULUCF ihre Emissionen um bis zu 65 Prozent weniger reduzieren müssten.

Auswirkungen des Sektors LULUCF haben eine große Spannweite

Hannes Böttcher, Senior Researcher am Öko-Institut und Hauptautor der Studie fasst das Problem zusammen: "Die EU hat in ihren Betrachtungen nicht alle Anrechnungsregeln klar formuliert. Viele Annahmen, beispielsweise wie viel Holz wir in der EU ernten werden, sind heute noch unsicher. Klare Aussagen, in welchem Umfang Wälder beispielsweise als Kohlenstoffspeicher wirken können, sind daher nicht eindeutig möglich; die Auswirkungen auf das EU-Klimaziel bis 2030 nur mit einer großen Spannweite abschätzbar." Es stellt sich daher die Frage, wie Landnutzung reguliert werden soll.

LULUCF muss separat verankert werden

Die Auftraggeber der Studie, Fern und IFOAM, schlagen vor, den Sektor LULUCF nicht in die Lastenteilung mit aufzunehmen. Vielmehr sollen eigene Ziele und Regularien für die Emissionsminderung festgelegt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Anstrengungen der bisher in der Lastenteilung einbezogenen Sektoren nicht vermindert werden und der Sektor LULUCF mit eigenen Verpflichtungen eine weitere Säule auf dem Weg der Emissionsminderung wäre. Eine Zusammenlegung mit dem Sektor Landwirtschaft wäre ebenfalls kontraproduktiv, warnen die Auftraggeber der Studie. So würden die Anstrengungen der Landwirtschaft zur Senkung der Emissionen ausgehebelt.

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