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02.03.2012 | Klimawandel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neues Klimamodell liefert Material für Diskussion über Klimafolgen und Handlungsbedarf

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Ergebnisse aus neuem Klimamodel geben neue Einsichten in die zu erwartenden Folgen bei unvermindertem CO2-Ausstoß. Auch die Versauerung der Ozeane wird schneller voranschreiten als angenommen.

Gemeinsam haben Wissenschaftler am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) und am Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) ein neues Klimamodel entwickelt. Dabei haben die Forscher in einen internationalen Modellvergleich den komplexen Kohlenstoffkreislauf und die Vegetationsdynamik in die Klimaprojektion des 21. Jahrhundert eingefügt.

Durch die Veröffentlichung der aktuellen Datensätze können weltweit Klimaforscher die Interpretation der Berechnungen angehen. Die Ergebnisse werden auch die Grundlage für die gesellschaftspolitische Diskussion über die zu erwartenden Klimafolgen und die daraus resultierenden Handlungsmöglichkeiten bilden.

Erstmals wurden mit dem neuen Modell nicht nur Langzeitprojektionen sondern auch genaue Klimaprognosen für die nächsten zehn Jahre berechnet. Unter Annahme einer weiter steigenden Kohlendioxid-Konzentration wird die Durchschnittstemperatur deutlich steigen. Sollten die Kohlendioxid-Emissionen weiterhin ungebremst steigen, würde die durchschnittliche Erwärmung in den nächsten 90 Jahren sich auf rund 4 Grad belaufen. Anhaltende und drastische Hitzewellen wären eine Folge. Zusätzlich wird die Versauerung der Ozeane (Abnahme des pH-Wertes des Meerwassers, verursacht durch die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid aus der Erdatmosphäre) schneller als bisher angenommen fortschreiten. Hiervon sind insbesondere Kalkschalen ausbildende Tiere betroffen.

Das Meerwasser ist mit einem pH-Wert um 8 leicht basisch. Heutzutage weist das Oberflächenwasser der Meere bis in eine Tiefe von 50 m typischerweise pH-Werte zwischen 7,9 und 8,25 auf, mit einem Durchschnittswert von 8,1. Bis 2150 wird die Abnahme des Durchschnittswerts von 8,1 auf 7,5-7,6 prognostiziert. Danach verlangsamt sich das Absinken bis Ende 2200 und der Wert pegelt sich dann im Mittel auf 7,4 ein. Regional schwanken die ph-Werte dann beispielsweise zwischen 7,2-7,3 in der Arktis und 7,4-7,5 im Atlantik.

Die aktuellen Berechnungen zeigen auch, dass das Sommereis der Arktis schneller als bisher veranschlagt schmilzt. Die Sonnenenergie wird nicht mehr von den geschmolzenen Eisflächen ins Weltall reflektiert, sondern erwärmt zusätzlich den Ozean (Albedo-Effekt). Die Berechnungen sind Teil des Weltklima-Forschungsprogramms (WCRP – World Climate Research Programme), das koordinierte Berechnungen der zahlreichen globalen gekoppelten Klimamodelle weltweit miteinander vergleicht und wird mit mehr als 3 Mio. EUR durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Lena Heidt und Udo Müller betrachten in ihrem Beitrag Veränderung der Beregnungsbedürftigkeit in Niedersachsen als Folge des Klimawandels die zu erwartenden Veränderungen auf niedersächsische Ackerflächen. Auch bei diesen Untersuchungen wird die These häufig wiederkehrender Trockenheiten gestützt und von einemn Anstieg der Beregnungsbedürftigkeit ausgegangen.

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