Emissionshandel verschiebt Treibhausgasemissionen und reduziert sie nicht.
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Konsumverzicht führt zur Reduzierung von Treibhausgasen. Dies trifft nicht immer zu, zeigt eine an der Universität Hamburg erstellte Studie von Professor Perino.
Die Erderwärmung muss gestoppt werden. Hierzu muss der Ausstoß an Treibhausgasen reduziert werden. Industrie und Bevölkerung müssen ihr Verhalten überdenken und ändern. Fleischkonsum reduzieren, auf Flugreisen und Autofahrten verzichten und Strom sparen, soll den Ausstoß an Treibhausgasen vermindern. Professor Dr. Grischa Perino vom Fachbereich Sozialökonomie der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg hat in der Studie "Climate campaigns, cap-and-trade and carbon leakage:Why trying to reduce your carbin footprint can harm the climate" gezeigt, dass diese Hinweise nicht uneingeschränkt zu einer Reduzierung der Treibhausgase führen. Sie können sogar indirekt die Treibhausgasemissionen erhöhen, stellte Perino fest.
Verzicht auf Fleisch, Autofahrten und Fernreisen bringt Einsparungen
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Verzichten wir auf Güter, deren Erzeugung durch das Europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS) abgedeckt sind, resultiert aus dem Konsumverzicht möglicherweise sogar eine Erhöhung der Emissionen. Das gesparte Geld fließt dann nämlich auch in Güter, deren Produktion nicht dem EU-ETS unterliegen. Hierzu gehören die Fleischproduktion, Autofahrten und Fernreisen. Erhöhen sich in diesen Bereichen die Emissionen, werden sie an anderer Stelle nicht kompensiert, wie es bei Produkten innerhalb des EU-ETS geschieht. Umgekehrt bedeutet dies, dass ein Konsumverzicht hier besonders effektiv ist und tatsächlich Treibhausgasemissionen reduziert. Wird dagegen Strom eingespart, verschiebt sich durch das EU-ETS nur der Verbrauch an einen anderen Ort und Zeitpunkt. Eine Verminderung der Emissionen geschieht so nicht, stellt Perino in der Studie klar.
Reduzierung der CO2-Zertifikate muss das Ziel sein
Professor Perino fasst das Ergebnis der Studie zusammen: "Nicht die Emissionsintensität eines Produktes, sondern die Abdeckung der Emissionen durch das EU-ETS ist entscheiden für die Klimawirksamkeit von Konsumverzicht. Emissionen innerhalb des EU-ETS lassen sich nur durch die Reduzierung der verfügbaren Zertifikate vermeiden. Dies kann durch den Erwerb und die Stilllegung von Zertifikaten durch Privatpersonen oder durch die direkte Reduzierung der Höchstgrenzen durch die Politik geschehen."
Auseinandersetzung mit dem europäischen Emissionshandel
"Ist der europäische Emissionshandel in der derzeitigen Form das geeignete Mittel, um die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen?". Diese Frage stellt Thomas L. Drnek im gleichnamigen Fachartikel, erschienen in Ausgabe 04/2015 der Fachzeitschrift "BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte". Drnek beschließt seinen Fachartikel mit Lösungsansätzen zur Reform des Emissionshandelssystems.