Skip to main content

2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Können Maschinen handeln? Über den Unterschied zwischen menschlichen Handlungen und Maschinenhandeln aus libertarischer Perspektive

verfasst von : Carolin Rutzmoser

Erschienen in: Menschsein in einer technisierten Welt

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Durch neue technologische Entwicklungen ist die Entstehung von Maschinen vorstellbar, die dem Menschen immer ähnlicher werden und in manchen Eigenschaften sogar überlegen sein könnten. Eine dieser Eigenschaften, die wir in der Regel als typisch menschlich erachten, ist das selbstständige und verantwortliche Handeln. Doch ist es wirklich möglich, dass Maschinen diese Fähigkeit entwickeln können, wenn sie nur komplex genug werden oder gibt es einen grundlegenden Unterschied zwischen menschlichen Handlungen und Maschinenhandeln? Um diese Frage zu beantworten, wird aus philosophischer Perspektive untersucht, was es heißt, eine Handlung auszuführen, inwiefern man für Handlungen verantwortlich sein und ob man Maschinen freies Handeln zusprechen kann. Dabei wird sich zeigen, dass sich Maschinen nicht als freie Handelnde in einem libertarischen Sinn qualifizieren, da sie mit dem, was sie tun, keine neuen Anfänge machen und sich dadurch nicht selbst bestimmen können.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 390 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Maschinenbau + Werkstoffe




 

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Nach Bob Doyle wurden die Positionen in der Debatte um den freien Willen traditionell in den Determinismus als harten Determinismus, den Kompatibilismus als milden oder soften Determinismus (hier kann es einen freien Willen geben, obwohl die Welt deterministisch funktioniert) und den Libertarismus als Indeterminismus unterschieden. Van Inwagen veränderte die Taxonomie dann in eine Unterscheidung zwischen Kompatibilismus und Inkompatibilismus, während sich der Inkompatibilismus in den harten Determinismus und Libertarismus unterteilt. Beim Kompatibilismus sind Determinismus und freier Wille vereinbar, was beim Inkompatibilismus in beiden Versionen nicht der Fall ist. Diese Taxonomie wurde in der weiteren Debatte meist so beibehalten, obwohl sie nach Doyle für Verwirrung sorgt, da hier sowohl Libertarier*innen, wie auch der eigentlich gegensätzliche harte Determinismus in eine Kategorie (den Inkompatibilismus) fallen. Außerdem ist bei dieser Unterscheidung nicht mehr so leicht zu erkennen, dass auch der Kompatibilismus eine Position des Determinismus ist (Doyle, 2016, S. 59–62).
 
2
Hier wird das Gedankenexperiment in der Version von Helen Steward dargestellt (Steward, 2015, S. 382–383). Sie bezieht sich auf das 1969 von Frankfurt in „Alternate Possibilities and Moral Responsibility“ vorgestellte Gedankenexperiment Jones4 (Frankfurt, 2015, S. 356).
 
3
Hier ist nicht gemeint, dass Steward nur moralisch gesehen keine andere Wahl hat. Sie geht davon aus, dass es ihr durch ihre ganze psychologische Struktur, alle Vorbedingungen dieser Handlung und durch ihre Wünsche und Überzeugungen nicht möglich ist, nicht in das Haus zu laufen, um ihre Kinder zu retten.
 
4
Die Möglichkeit der top-down Kontrolle hängt also wesentlich auch mit einer Form von Bewusstsein zusammen, die wir Tieren zwar durchaus, Maschinen in der Regel aber nicht zuschreiben würden (siehe dazu auch Friedrich Sieben: Denkende Maschinen – Metaphysische Überlegungen zur Möglichkeit starker Künstlicher Intelligenz aus prozessphilosophischer Perspektive).
 
5
Das intentionale System Dennetts wird hier nach Steward beschrieben.
 
6
Ebenso wie die zugrunde liegende Handlungstheorie hier ausschlaggebend ist, ist auch die damit in Verbindung stehende Frage nach der Ontologie entscheidend. Welche Ontologie des Geistes vertreten wird, hat eine direkte Auswirkung auf die Frage, welche Form von KI denkbar ist. Zentral ist hier die Frage nach der Entstehung des Bewusstseins, die an anderer Stelle (beispielsweise bei Friedrich Sieben: Denkende Maschinen – Metaphysische Überlegungen zur Möglichkeit starker Künstlicher Intelligenz aus prozessphilosophischer Perspektive) erläutert wird.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Alonso, E. (2014). Actions and agents. In K. Frankish & W. Ramsey (Hrsg.), The Cambridge handbook of artificial intelligence (S. 232–246). Cambridge University Press.CrossRef Alonso, E. (2014). Actions and agents. In K. Frankish & W. Ramsey (Hrsg.), The Cambridge handbook of artificial intelligence (S. 232–246). Cambridge University Press.CrossRef
Zurück zum Zitat Beck, S. (2020). Künstliche Intelligenz – ethische und rechtliche Herausforderungen. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–28). Springer. Beck, S. (2020). Künstliche Intelligenz – ethische und rechtliche Herausforderungen. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–28). Springer.
Zurück zum Zitat Beer, R. (2014). Dynamical systems and embedded cognition. In K. Frankish & W. Ramsey (Hrsg.), The Cambridge handbook of artificial intelligence (S. 128–148). Cambridge University Press.CrossRef Beer, R. (2014). Dynamical systems and embedded cognition. In K. Frankish & W. Ramsey (Hrsg.), The Cambridge handbook of artificial intelligence (S. 128–148). Cambridge University Press.CrossRef
Zurück zum Zitat Bieri, P. (2001). Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens. Hanser. Bieri, P. (2001). Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens. Hanser.
Zurück zum Zitat Brüntrup, G. (2012). Das Leib-Seele-Problem. Eine Einführung. (4. Aufl.). Kohlhammer. Brüntrup, G. (2012). Das Leib-Seele-Problem. Eine Einführung. (4. Aufl.). Kohlhammer.
Zurück zum Zitat Brüntrup, G. (2017). Die Freiheit des Willens – ein noch aktueller Begriff? RphZ Rechtsphilosophie, 3(3), 251–265.CrossRef Brüntrup, G. (2017). Die Freiheit des Willens – ein noch aktueller Begriff? RphZ Rechtsphilosophie, 3(3), 251–265.CrossRef
Zurück zum Zitat Doyle, B. (2016). Free will. The scandal in philosophy. I-Phi Press. Doyle, B. (2016). Free will. The scandal in philosophy. I-Phi Press.
Zurück zum Zitat Frankfurt, H. G. (2015). Alternate possibilities and moral responsibility. In J. Dancy & C. Sandis (Hrsg.), Philosophy of action: An anthology (S. 353–359). Wiley. Frankfurt, H. G. (2015). Alternate possibilities and moral responsibility. In J. Dancy & C. Sandis (Hrsg.), Philosophy of action: An anthology (S. 353–359). Wiley.
Zurück zum Zitat Hawking, S. (2019). Kurze Antworten auf große Fragen (übers: Held, S. & Kober, H.). Klett-Cotta. Englische Edition: Hawking, S. (2018). Brief Answers to the Big Questions. John Murray. Hawking, S. (2019). Kurze Antworten auf große Fragen (übers: Held, S. & Kober, H.). Klett-Cotta. Englische Edition: Hawking, S. (2018). Brief Answers to the Big Questions. John Murray.
Zurück zum Zitat Kane, R. (2019). Dimensions of responsibility: Freedom of action and freedom of will. Social Philosophy and Policy, 36(1), 114–131.CrossRef Kane, R. (2019). Dimensions of responsibility: Freedom of action and freedom of will. Social Philosophy and Policy, 36(1), 114–131.CrossRef
Zurück zum Zitat Kornwachs, K. (2019). Positionen der Technikphilosophie. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–44). Springer. Kornwachs, K. (2019). Positionen der Technikphilosophie. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–44). Springer.
Zurück zum Zitat Korsgaard, C. (2009). Self-constitution. Agency, identity, and integrity. Oxford University Press. Korsgaard, C. (2009). Self-constitution. Agency, identity, and integrity. Oxford University Press.
Zurück zum Zitat Levy, N. (2013). Are we agents at all? Helen Steward’s agency incompatibilism. Inquiry: An Interdisciplinary Journal of Philosophy, 56(4), 386–399. Levy, N. (2013). Are we agents at all? Helen Steward’s agency incompatibilism. Inquiry: An Interdisciplinary Journal of Philosophy, 56(4), 386–399.
Zurück zum Zitat Loh, J. (2019). Maschinenethik und Roboterethik. In O. Bendel (Hrsg.), Handbuch Maschinenethik (S. 75–93). Springer.CrossRef Loh, J. (2019). Maschinenethik und Roboterethik. In O. Bendel (Hrsg.), Handbuch Maschinenethik (S. 75–93). Springer.CrossRef
Zurück zum Zitat Mergner, T., Funk, M., & Lippi, V. (2019). Embodiment and Humanoid Robotics. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–27). Springer. Mergner, T., Funk, M., & Lippi, V. (2019). Embodiment and Humanoid Robotics. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–27). Springer.
Zurück zum Zitat Misselhorn, C. (2018). Grundfragen der Maschinenethik. (4. Aufl.). Reclam. Misselhorn, C. (2018). Grundfragen der Maschinenethik. (4. Aufl.). Reclam.
Zurück zum Zitat Nida-Rümelin, J., & Battaglia, F. (2019). Mensch, Maschine und Verantwortung. In O. Bendel (Hrsg.), Handbuch Maschinenethik (S. 57–71). Springer.CrossRef Nida-Rümelin, J., & Battaglia, F. (2019). Mensch, Maschine und Verantwortung. In O. Bendel (Hrsg.), Handbuch Maschinenethik (S. 57–71). Springer.CrossRef
Zurück zum Zitat Steward, H. (2012). A metaphysics for freedom. Oxford University Press.CrossRef Steward, H. (2012). A metaphysics for freedom. Oxford University Press.CrossRef
Zurück zum Zitat Steward, H. (2015). Moral responsibility and the concept of agency. In J. Dancy & C. Sandis (Hrsg.), Philosophy of action: An anthology (S. 382–392). Wiley. Steward, H. (2015). Moral responsibility and the concept of agency. In J. Dancy & C. Sandis (Hrsg.), Philosophy of action: An anthology (S. 382–392). Wiley.
Zurück zum Zitat Steward, H. (2017). Action as downward causation. Royal Institute of Philosophy Supplement, 80, 195–215.CrossRef Steward, H. (2017). Action as downward causation. Royal Institute of Philosophy Supplement, 80, 195–215.CrossRef
Zurück zum Zitat Strawson, G. (2010). Freedom and belief. Revised edition. Oxford University Press.CrossRef Strawson, G. (2010). Freedom and belief. Revised edition. Oxford University Press.CrossRef
Zurück zum Zitat Taylor, C., & Dennett, D. (2002). Who’s afraid of determinism? Rethinking causes and possibilities. In R. Kane (Hrsg.), The Oxford handbook of free will (S. 257–277). Oxford University Press. Taylor, C., & Dennett, D. (2002). Who’s afraid of determinism? Rethinking causes and possibilities. In R. Kane (Hrsg.), The Oxford handbook of free will (S. 257–277). Oxford University Press.
Zurück zum Zitat Waltl, B. (2019). Erklärbarkeit und Transparenz im Machine Learning. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–23). Springer. Waltl, B. (2019). Erklärbarkeit und Transparenz im Machine Learning. In K. Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz (S. 1–23). Springer.
Zurück zum Zitat Weber, K. (2019). Autonomie und Moralität als Zuschreibung. Über die begriffliche und inhaltliche Sinnlosigkeit einer Maschinenethik. In M. Rath, F. Krotz, & M. Karmasin (Hrsg.), Maschinenethik. Normative Grenzen autonomer Systeme (S. 193–208). Springer. Weber, K. (2019). Autonomie und Moralität als Zuschreibung. Über die begriffliche und inhaltliche Sinnlosigkeit einer Maschinenethik. In M. Rath, F. Krotz, & M. Karmasin (Hrsg.), Maschinenethik. Normative Grenzen autonomer Systeme (S. 193–208). Springer.
Metadaten
Titel
Können Maschinen handeln? Über den Unterschied zwischen menschlichen Handlungen und Maschinenhandeln aus libertarischer Perspektive
verfasst von
Carolin Rutzmoser
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36220-1_3

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.