2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Kognitionspsychologische Beschreibung filmischer Strukturen: Das PKS-Modell
Vorgestellt wird ein vom Autor entwickeltes kognitionspsychologisches Deskriptionsmodell filmischer Reizangebote, das im Unterschied zu den bisherigen Ansätzen, die sich allein an bewusst erlebte Filmstrukturen hielten, auch solche erfasst, die unterhalb der Bewusstheitsschwelle aufgenommen werden. Strukturen konkreter Filme lassen sich hypothetisch einem phasischen Prozess von Informationsverarbeitung zuordnen, in dem drei Stufen kognitiver Schemabildung klar unterscheidbar sind. Sie können als (1) perzeptions-geleitete, (2) konzept-geleitete oder (3) stereotypen-geleitete Filmstrukturen gesehen werden. Das PKS-Modell leitet seine Bezeichnung von den Initialen der drei Strukturtypen ab. Das Rezeptions- Verhalten dieser Strukturtypen, das zwischen (1) vorbewusster, (2) bewusster und (3) unbewusster Aufnahme durch den Zuschauer variiert, kann anhand mehrerer Merkmale empirisch belegt werden, wodurch eine differenziertere Analyse ihrer gestalterischen Wirkungseffekte ermöglicht wird. Die Einführung in das PKS-Modell geschieht anhand unterschiedlich gestalteter Beispielsequenzen.