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2017 | Buch

Komik als Kommunikation der Kulturen

Beispiele von türkischstämmigen und muslimischen Gruppen in Deutschland

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Über dieses Buch

Christopher Kloë stellt in diesem Buch Samuel Huntingtons Hypothese eines Kampfes der Kulturen die Systematik einer Begegnung der Kulturen gegenüber. Diese wird durch das Mittel der medialen komischen Kommunikation von (Selbst-)Darstellungen anhand der Thesen von Homi K. Bhabha, Thilo Sarrazin, Alfred Schütz und Zygmunt Bauman erläutert. Der Vorgang einer ansteigenden Auseinandersetzung mit den jeweils Fremden auch in der Form von komischen Inszenierungen, die als analog zum ansteigenden Eintritt von Fremden in den lokalen sozialen Raum betrachtet wird, erläutert der Autor am Beispiel von türkischstämmigen und muslimischen Gruppen in Deutschland und im Vergleich zu Minderheiten im westlichen Kulturkreis.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einführung
Zusammenfassung
Die Sinnentwertung des Fremden, das Auslösen von Überlegenheitsgefühlen gegenüber Andersartigkeit, die Druckentlastung der Dissonanz des Inkongruenten und die Gruppenbestätigung sind nicht nur begleitende Merkmale beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen, sondern ebenso klassische Prozesse beim Aufbau von Komik. Der Topos des wortwörtlichen Fremden und die Art und Weise, wie Fremde in komischen Prozessen repräsentiert werden, durchläuft im westlichen Kulturkreis Entwicklungsprozesse, die in dieser Analyse beleuchtet werden.
Christopher Kloë
Chapter 2. Die Kommunikation der Kulturen
Zusammenfassung
Im Jahr 1993 erschienen erstmals die Thesen des Politikwissenschaftlers Samuel Huntington, der im Kampf der Kulturen den Aufstieg globaler Konflikte sah, die sich insbesondere auf die westliche Welt aufgrund der Unvereinbarkeit der verschiedenen Kulturen richten. Das 1996 komplett ausgeführte Werk rief ein enormes Aufsehen hervor und wurde immer wieder im Verlauf der bis heute erfolgenden globalen Konflikte, wie dem Afghanistan- und dem Irak-Krieg und ihren Nachwirkungen, stark debattiert.
Christopher Kloë
Chapter 3. Komik und Kommunikation
Zusammenfassung
Komik nimmt einen signifikanten Teil der menschlichen Kommunikation ein. Ihre Wahrnehmung und Beurteilung unterliegt mehreren Sinnesprozessen sowie einem gewissen Anteil des jeweiligen kulturellen Erbes bzw. der nationalen Narrative.
Christopher Kloë
Chapter 4. Muslime und Komik
Zusammenfassung
Die schwierige Beziehung des westlichen Kulturkreises gegenüber dem muslimischen zeigt sich als gegenwärtig präsentester Konflikt. So ist gemäß der 2008 durchgeführten Studie Unfavorable Views of Jews and Muslims on the Increase in Europe jeder zweite Deutsche negativ gegenüber Muslimen eingestellt.
Christopher Kloë
Chapter 5. Komik und Minderheiten
Zusammenfassung
Mitte der 90er Jahre fand eine neue Entwicklung im Bereich der Komik in Deutschland statt. Mehrere Komiker traten nun mit einer speziell für die Komik entwickelten Variation der Sprach-Kompositform ‚Kanak Sprak‘ auf. So wurde diese nach der Aussage des deutschen Comedy-Duos Mundstuhl im Sommer 1996 erstmalig geradezu im Spiel entwickelt.
Christopher Kloë
Chapter 6. Witze, Karneval und Gegenkultur
Zusammenfassung
Innerhalb der Volkskultur gibt es aggressive Formen von Komik – seien es nun spottende Karnevalsveranstaltungen oder bissige Witze. So beschreibt der Kabarettist Murat Kayi in Der Türke in der Mülltonne – Wie die Türken den Türkenwitz retteten sein Erleben des Türkenwitzes, als er in Deutschland aufwuchs.
Christopher Kloë
Chapter 7. Ethnien in der Serie
Zusammenfassung
Die Journalistin und Moderatorin Katie Couric spekulierte am 22.12.2010 in ihrer Webshow auf der CBS-News-Seite über die Notwendigkeit einer muslimischen Cosby Show in Amerika, um das Verständnis zwischen den Kulturkreisen voranzutreiben. Dabei betonte sie die Fortschritte, die die Cosby Show für die Akzeptanz der Afroamerikaner gebracht habe.
Christopher Kloë
Chapter 8. Stand-up, Comedy und Kabarett
Zusammenfassung
Der gegenwärtige Erfolg von Stand-up-Comedy manifestiert sich beispielsweise an einem Auftritt von dem erfolgreichen Komiker Bülent Ceylan vor 42.000 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main am 02.06.2012. Einen Vergleich zu der Komik früherer Zeiten stellt er auf der Bühne während seines humorvollen Auftrittes innerhalb einer dargebotenen Disputation mit einem imaginierten ‚Besserwisser‘ auf.
Christopher Kloë
Chapter 9. Spielfilme – Entwicklungsgeschichten in 90 Minuten
Zusammenfassung
Neben der Sitcom stellen Komödien in Form von Spielfilmen, seien sie nun für den Fernsehmarkt oder das Kino konzipiert, ein weiteres narrationsgebundenes Feld der komisch aufgeladenen Darstellung der Identitätskonflikte von Minderheiten dar. Dabei unterliegen sie im Gegensatz zum Format der komischen Fernsehserien, wie Sitcoms und Comedy-Serie, in der Regel nicht dem Zwang der geradezu formelhaften Rückkehr zu den anfänglichen Prämissen, wie es in fast jeder Einzelfolge von komischen Serien der Fall ist (Kapitel 7.1).
Christopher Kloë
Chapter 10. Strukturen des komischen Erlebens eines sozialen Raums
Zusammenfassung
Die komischen (Selbst-)Darstellungen von Minderheiten sind als ein Bestreben nach dem Ereignis der Moderne zu verstehen, d.h. als ein Versuch der Teilnahme an der nationalen Narrative, um in den lokalen, sozialen Raum zu gelangen. Es handelt sich dabei um ein Bewusstsein von einer Moderne, die sich disjunkt zur westlichen, kolonialsitisch geprägten Moderne positioniert.
Christopher Kloë
Chapter 11. Fazit
Zusammenfassung
Der Entwicklungsprozess von komischen (Selbst-)Darstellungen einer Nation – bzw. deren komischen Narrativen – muss als der Spiegel eines Entwicklungsprozesses der nationalen Identität betrachtet werden. Auch wenn stereotype Ideen und Iterationen als arretiert erscheinen, sind die stetigen Versuche, sie anzusprechen und deren Paradoxa zu lösen, als ein Vorgang zur Bewältigung der durch sie thematisierten Ambivalenzen zu begreifen.
Christopher Kloë
Backmatter
Metadaten
Titel
Komik als Kommunikation der Kulturen
verfasst von
Christopher Kloë
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-17201-5
Print ISBN
978-3-658-17200-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17201-5